Gender-Medizin kann über Leben und Tod entscheiden
XX ist eben nicht XY – Der „kleine“ genetische Chromosomen-Unterschied zwischen Frau und Mann macht in Bezug auf Arzneimittelwirkung und ärztliche Versorgung sogar einen großen Unterschied. Professorin Vera Regitz-Zagrosek, die in Deutschland als Vorreiterin der Gendermedizin gilt, beklagt im aktuellen Mitgliedermagazin aktiv+ der KKH Kaufmännische Krankenkasse, dass nach wie vor zu wenige Mediziner solche geschlechtsspezifischen Unterschiede kennen, „die über Leben und Tod entscheiden können“.
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Warum brauchen wir Geschlechter-sensible Medizin?
Erschienen am 01.06.2022 • Warum ist eine Differenzierung nach Geschlechtern in der Medizin wichtig? Die Antwort gibt PD Dr. med. Ute Seeland. Lesen Sie das Interview!
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Getrennte Studien für beide Geschlechter nötig
Die Pionierin der Gendermedizin fordert deshalb im Interview mit aktiv+-Autorin Ute S. De Mitri jeweils getrennte medizinische und pharmazeutische Studien für beide Geschlechter: „Das wäre zwar in den frühen Phasen mit mehr Aufwand und höheren Kosten verbunden. Da es dadurch aber weniger Arzneimittelnebenwirkungen und unerkannte Erkrankungen geben würde, die Menschen in Notfallsituationen bringen, wäre das volkswirtschaftlich sogar günstiger.“Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Studie: Deutsche wünschen sich Beachtung von Genderunterschieden in der Medizin
Erschienen am 01.03.2022 • 67% der Befragten erhalten von Ärzt:innen keine Informationen über die unterschiedliche Wirkung von Medikamenten auf Frauen und Männer.
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Das soziale Geschlecht miteinbeziehen
Neben dem biologischen Geschlecht führt das sogenannte soziale Geschlecht zu teils erheblichen medizinisch relevanten Unterschieden. Gemeint sind damit kultur- und sozialspezifische Rollenbilder, Werte sowie gesellschaftliche Erwartungen. Dazu zählen auch die Selbstwahrnehmung jedes Einzelnen und sein Verhalten in seinem Umfeld. Eine 2018 durchgeführte Datenanalyse der KKH zeigt beispielsweise: In Deutschland gehen 10% weniger Männer als Frauen zum Arzt. Als Gründe nannten die Befragten unter anderem Zeitmangel oder Angst vor einer schlimmen Diagnose.Die Gendermedizin, die seit jeher auch das soziale Geschlecht miteinbezieht, geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie möchte sich an Menschen jeglicher Geschlechtsidentität wenden. In Zukunft soll sie eine differenzierte Behandlung auch für Personen ermöglichen, die sich der Gruppe der LGBTI (englische Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual, Transsexual/Transgender, Intersexual) zugehörig fühlen. Und in nicht allzu ferner Zukunft soll es auf jeden Einzelnen zugeschnittene Therapiepläne geben.
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Gendermedizin: Frauenherzen schlagen anders
Erschienen am 10.03.2022 • Frauenherzen schlagen anders. Das gefährdet ihre Gesundheit massiv. Erfahren Sie hier, wo die Unterschiede zu Männern liegen!
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Kaufmännische Krankenkasse (KKH)