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Gesundheitspolitik

Entscheidung für Anstellung statt eigener Praxis

KBV-Chef Andreas Gassen sagte: „Noch ist Deutschland Praxenland.“ Doch klar sei auch: „Die Ressource Arztpraxis ist kein Selbstläufer, und die Ressource Arztzeit bleibt ein knappes Gut.“ Immer mehr junge Mediziner:innen entschieden sich für eine Anstellung statt einer eigenen Praxis oder für Arbeit in Teilzeit. Dabei gehe es vor allem um die Rahmenbedingungen. 

„Die nächste Bundesregierung wird sich daran messen lassen müssen, inwiefern sie die inhabergeführte Praxis wieder attraktiver macht“, sagte Gassen.

Regionale Unterschiede beim Ärztenetz

Beim Versorgungsangebot vor Ort gibt es weiterhin regionale Unterschiede. Am dichtesten ist das Netz in Heidelberg mit 413,5 Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen je 100.000 Einwohner, wie aus den Daten des Bundesarztregisters mit Stichtag 31. Dezember 2024 hervorgeht. 

Am wenigsten niedergelassene Mediziner:innen in diesem Verhältnis gibt es mit 88,4 im Landkreis Coburg in Bayern. Auf Länderebene liegt Hamburg mit 310,3 an der Spitze, Schlusslicht ist Brandenburg mit 201,3 Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen je 100.000 Einwohner.

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Das Durchschnittsalter der Ärzti:nnen blieb stabil bei 54,5 Jahren. In einigen Bereichen zeichnen sich jedoch größere Ruhestandswellen ab. Hausärzt:innen sind im bundesweiten Schnitt 55,1Jahre alt - in Rheinland-Pfalz ist der Anteil der Über-65-Jährigen mit 21,3% am höchsten. Dagegen sind in Mecklenburg-Vorpommern nur 8,3% der Hausärzt:innen älter als 65.

Quelle:

dpa