Samstag, 23. November 2024
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Medizin

Bedeutung der Telefonreanimation in der Notfallversorgung

Bedeutung der Telefonreanimation in der Notfallversorgung
© DGAI e.V.
Am 11. Februar wird international der „Tag des Notrufs“ begangen, um die Bedeutung des Notrufs und die Arbeit der Notfallrettungsdienste hervorzuheben. Aus diesem Anlass betonten die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) sowie der Berufsverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten e.V. (BDA) in diesem Jahr die Bedeutung der Telefonreanimation.
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Telefonreanimation: Therapiefreies Intervall bis zum Eintreffen professioneller Hilfe überbrücken

Die Telefonreanimation (TCPR; Telephone Cardial Pulmonal Resuscitation), bezeichnet die angeleitete Herz-Lungen-Wiederbelebung bzw. Herzdruckmassage für Ersthelfer:innen über das Telefon. Durch die Anleitung von Anrufer:innen durch Leitstellendisponenten könne das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen professioneller Hilfe geschlossen werden, so die beiden Verbände. Studien belegen den positiven Einfluss von TCPR auf Überleben, Neurologie und Lebensqualität der Überlebenden.

Telefonreanimation als integraler Bestandteil der Ersten Hilfe in Deutschland

Seit 2010 wird die Telefonreanimation in den Reanimationsleitlinien empfohlen. Eine bedeutende Rolle bei der Implementierung spielen dabei die 10 Thesen zur Verbesserung der Reanimationsversorgung in Deutschland, die im Rahmen der von DGAI, BDA und Deutschen Reanimationsregister ausgerichteten Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche 2014 entwickelt und 2024 aktualisiert wurden. Diese Thesen betonen unter anderem die Notwendigkeit einer flächendeckenden Schulung der Bevölkerung in Wiederbelebung und die Anleitung von Ersthelferinnen und -helfern durch die Rettungsleitstelle bei Verdacht auf Herzstillstand. „Durch die Umsetzung der 10 Thesen wird auch die Telefonreanimation als integraler Bestandteil der Ersten Hilfe in Deutschland weiter gestärkt und trägt maßgeblich dazu bei, Leben zu retten“, erklärt Jan-Thorsten Gräsner, Sprecher der DGAI-Sektion Notfallmedizin sowie des Organisationskomitees des Deutschen Reanimationsregisters.
 
 

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Erschienen am 11.12.2023Mit dem Brainsaver soll eine Lücke in der Reanimation geschlossen werden. Lesen Sie hier, wie er funktioniert!

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© Ralf Geithe – stock.adobe.com

Deutliche Zunahme der Telefonreanimation in den vergangenen 10 Jahren

In den vergangenen Jahren hat sich die Bedeutung der telefonischen Unterstützung bei der Wiederbelebung stetig gesteigert. Laut aktuellen Statistiken des Deutschen Reanimationsregisters ist die Quote der Telefonreanimation von 12,4% im Jahr 2014 auf 30,9% im Jahr 2022 angestiegen. Diese Zunahme verdeutlicht die Wirksamkeit und Wichtigkeit dieser lebensrettenden Maßnahme – reicht aber laut Expert:innen längst nicht aus.

Umsetzung der Telefonreanimation in deutschen Leitstellen muss verbessert werden

So betonen die Autor:innen im Update der 10 Thesen, dass der Umsetzungsstatus von TCPR in deutschen Leitstellen noch deutlich verbessert werden muss. An einer Umfrage im Jahr 2021, die mit Unterstützung des Fachverbands Leitstellen e.V. durchgeführt wurde, hatten etwa ein Drittel der befragten Leitstellen nicht teilgenommen. Weniger als die Hälfte der Teilnehmer berichtete von einer durchgängigen Einführung von TCPR. In der Schlussfolgerung fordern die Thesen-Autor:innen: „Leitlinien für die Durchführung und Systeme für das Qualitätsmanagement bei TCPR sind bereits entwickelt und müssen nur genutzt werden.“ Die Anwendung von TCPR sollte auf Landesebene systematisch erfasst und alle Einsätze evaluiert werden, um eine Auswertung beispielsweise in einem landesweiten ÄLRD-Report zu ermöglichen.

Jan-Thorsten Gräsner rät: „Es ist wichtig, sich im Notfall an die Telefonreanimation zu erinnern und im Zweifel aktiv danach zu fragen. Denn schnelle Hilfe kann Leben retten."

 

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI)


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