2 Zentren für Immuntherapie bei Autoimmunerkrankungen in Deutschland
Wissenschaftler:innen der I. und der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz haben erstmals eine Patientin mit der Autoimmunkrankheit Lupus erfolgreich mit der CAR (Chimäre Antigen-Rezeptor)-T-Zell-Therapie behandelt. Insbesondere für schwere Erkrankungen, bei denen die bisher vorhandenen Therapien nicht ausreichend wirksam sind, stellt dieses hochmoderne immuntherapeutische Verfahren eine neue, vielversprechende Behandlungsoption dar. Die Universitätsmedizin Mainz setzt die
CAR-T-Zell-Therapie bereits als Routinebehandlung bei verschiedenen Tumorerkrankungen ein. Als eines von 2 Zentren in Deutschland und einziger Standort in Rheinland-Pfalz bietet die Mainzer Universitätsklinik die innovative Immuntherapie jetzt im Rahmen einer klinischen Studie auch für Betroffene mit Autoimmunerkrankungen an.
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Erschienen am 05.04.2023 • Neue Austauschplattform „MEIN LUPUS & WIR" soll Lupus-Betroffenen Gehör und Sichtbarkeit verschaffen. Mehr dazu erfahren Sie hier!
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Symptome der SLE: Gelenkschmerzen, Erschöpfung, Gesichtsausschlag, Nierenprobleme
Beim systemischem Lupus erythematodes (SLE) handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der es zu Entzündungen und in der Folge zur Schädigung von Organen kommt. Die oft diffusen Symptome reichen von Gelenkschmerzen, über Erschöpfung und Gesichtsausschlag bis hin zu Nierenproblemen.
CAR-T-Zell-Therapie bei Autoimmunerkrankungen
Bei solchen Autoimmunerkrankungen bildet das Immunsystem fälschlicherweise Antikörper gegen körpereigene Zellen. Verschiedene Therapieformen zur Behandlung dieser Krankheiten zielen darauf ab, das fehlgeleitete Immunsystem zu unterdrücken oder zu verändern. Bei der neuartigen CAR-T-Zell-Therapie werden patienteneigene Immunzellen, die T-Zellen, mit Hilfe molekularbiologischer Verfahren so verändert, dass sie krankheitserregende Zellen erkennen und abtöten können.
Erstmals systemischer Lupus mit CAR-T-Zell-Therapie behandelt
Am weitesten entwickelt ist dieses innovative immuntherapeutische Verfahren bei Tumorerkrankungen, wie beispielsweise den malignen Lymphomen und Formen der akuten Leukämie. Hier richten sich die CAR-T-Zellen gegen die Krebszellen. Die CAR-T-Zell-Therapie wird bei Lymph- und Blutkrebs mittlerweile standardmäßig in der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik (III. Med.) der Universitätsmedizin Mainz eingesetzt. Nun wurde in Mainz erstmals auch eine Patientin mit systemischem Lupus erfolgreich mit der CAR-T-Zell-Therapie behandelt.