Donnerstag, 21. November 2024
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Medizin

Herzinsuffizienz: „DigitHAL“-Projekt verbessert Versorgung

Herzinsuffizienz: „DigitHAL“-Projekt verbessert Versorgung
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Wenn das Herz nur noch einen Bruchteil seiner Leistung bringt und somit den Körper nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgen kann, diagnostizieren Kardiolog:innen eine Herzinsuffizienz. Die Folgen der Herzschwäche sind Atemnot, kalte Gliedmaßen, Schwindelgefühl oder auch Husten. Mit dem Projekt „DigitHAL“ der Universitätsmedizin Halle soll die Versorgung herzinsuffizienter Patient:innen verbessert werden – und zwar in ihrem eigenen häuslichen Umfeld mithilfe eines telemedizinischen Angebots.
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Herzinsuffiziente Patient:innen übermitteln täglich ihre Werte über „DigitHAL“

„In unsere Pilotstudie werden 50 Patient:innen mit einer diagnostizierten Herzschwäche eingeschlossen. Sie haben die Möglichkeit täglich ihren Gesundheitszustand in digitaler Form an unser Zentrum zu übermitteln“, erklärt Kardiologe und Projektleiter Prof. Daniel Sedding, Direktor der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III der Universitätsmedizin Halle. „Ziel unseres Projekts ist es, die Herzgesundheit der Menschen in der Region zu stärken, so Sedding.“

„Living Lab“ vereint Schulungsvideos, Schulungen durch Pflegeexpert:innen im Bereich Herzinsuffizienz und Betreuung per Telefon oder Videosprechstunde

„Living Lab“ nennt sich der Ansatz, der von der Universitätsmedizin Halle, genauer von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Bereichs Versorgungsforschung und der Universitätsklinik und Poliklinik für Innere Medizin III mit dem Schwerpunkt Kardiologie, verfolgt wird. Das Projekt baut auf verschiedenen Säulen auf: Geschaffen wird eine digitale Infrastruktur, die von gängigen Tablets aus bedient werden kann. Außerdem gibt es eine digitale Bibliothek mit Schulungsvideos, Schulungen durch Pflegeexpert:innen im Bereich Herzinsuffizienz und Betreuung per Telefon oder Videosprechstunde. Mit dem Projekt wird eine anwenderorientierte Informations- und Kommunikationstechnologie-Plattform, kurz IKT, für die digital-unterstützte, ambulante Betreuung chronisch herzinsuffizienter Patient:innen in der Region Halle geschaffen. Die Software wird von der Firma iMedCom unter Leitung von Dr. Hasan Bushnaq bereitgestellt.
 
 

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„DigitHAL“ erfasst individuelle Bedürfnisse von Patient:innen mit Herzinsuffizienz

Zunächst werde geprüft, welche Informationsangebote für Patient:innen bezüglich Herzinsuffizienz bereits existieren. Mithilfe von Interviews, zum Beispiel von Zuweiser:innen und Betroffenen werden Aussagen zu Bedürfnissen und Ansprüchen erfasst. Zusätzlich werden zu 3 Messzeitpunkten Informationen zur Nutzerakzeptanz, Selbstpflege- sowie Gesundheitskompetenz und Lebensqualität der Proband:innen erhoben. Zu Beginn und Ende der 6-monatigen klinischen Testphase erfolgt zusätzlich eine ärztliche Untersuchung zur Erfassung der für die Erkrankung relevanten klinischen Parameter.

„DigitHAL“ stellt herzinsuffizienten Patient:innen Tablet zur Verfügung

Die Proband:innen erhalten ein Tablet zur eigenständigen Dokumentation, die an das Studienteam übermittelt wird. „Liegen die Parameter außerhalb des festgelegten Toleranzbereiches, erfolgt eine Televisite der Proband:innen, um das zugrundeliegende Gesundheitsproblem zu identifizieren“, so Sedding weiter. In regelmäßigen Abständen erfolge zudem eine telefonische Kontaktaufnahme mit den Proband:innen, um diesen eine:n Ansprechpartner:in für krankheitsspezifische Probleme zu bieten. Zusätzlich besteht via Tablet ein permanenter Zugriff auf die digitale Bibliothek zur eigenständigen Nutzung der Informationen.
 
 

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Nutzerfreundlichkeit wird von „DigitHAL“ regelmäßig kontrolliert

„Entscheidend ist, dass die Studienteilnehmenden, aber auch das medizinische und beratende Personal nicht nur Anwender:innen sind, sondern ihre Rückmeldungen zur Bedien- und Nutzerfreundlichkeit kontinuierlich einbezogen werden“, ergänzt Versorgungsforscher und Co-Projektleiter Prof. Dr. Patrick Jahn. Mithilfe dieses Ansatzes werden in jeder Studienphase sowohl die Bedürfnisse, als auch das Feedback aller Nutzenden – Patient:innen, Ärzt:innen und Pflegefachkräfte – evaluiert. Im Verlauf des Projekts wird die Software basierend auf diesen Rückmeldungen für den späteren Routineeinsatz optimiert.
 

Quelle: Universitätsmedizin Halle (Saale)


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