Donnerstag, 21. November 2024
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Medizin

HIV: Welche Rolle spielen CD39-exprimierende T-Zellen?

HIV: Welche Rolle spielen CD39-exprimierende T-Zellen?
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Die durch Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV) ausgelöste Immunschwächekrankheit AIDS gehört zu den 10 häufigsten Todesursachen weltweit. Dank antiviraler Therapien ist die Krankheit zwar behandelbar, aber bis heute nicht heilbar. Eine großangelegte Vergleichsstudie des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF) und Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf weist auf die kritische Rolle einer Gruppe spezialisierter Immunzellen in der Unterdrückung der antiviralen Immunantwort HIV-infizierter Patient:innen hin.
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Wie wirkt HIV auf das Immunsystem?

HIV infiziert vorwiegend Zellen des Immunsystems, insbesondere regulatorische T-Zellen. Deren Funktion ist es, eine Überaktivierung des Immunsystems zu unterdrücken und so die Entstehung von Autoimmunkrankheiten zu verhindern. Regulatorische T-Zellen tragen verschiedene Proteine auf ihren Oberflächen, unter anderem die Enzyme CD39 und CD73. Deren Aufgabe ist es, Immunantwort-aktivierende Moleküle in Immunantwort-dämpfende Stoffe umzuwandeln.

Wie arbeiten CD39-exprimierende T-Zellen bei HIV?

Bei Menschen mit HIV-Infektion ist bereits bekannt, dass sich die Expression dieser Enzyme auf den Oberflächen regulatorischer T-Zellen und anderer Immunzellen im Zusammenhang mit Krankheitsparametern – beispielsweise der Anzahl Viren im Körper – verändert. Frühere Untersuchungen zeigten zudem, dass CD39-exprimierende T-Zellen einen Botenstoff produzieren, der andere Immunzellen hemmt.
 
 

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Vergleich zwischen CD39- und CD73-Enzymen bei HIV

Ein Forschungsteam hat nun in einer großen Kohorten-Studie die Expression von CD39- und CD73-Enzymen auf der Oberfläche regulatorischer T-Zellen zwischen HIV-infizierten in verschiedenen Krankheits- und Therapiestadien (mit oder ohne Therapie mit antiretroviralen Medikamenten) sowie gesunden Proband:innen verglichen.

CD73-exprimierenden T-Zellen nehmen ab, CD39- exprimierenden T-Zellen nehmen zu bei HIV

Die Forscher:innen um Prof. Schulze zur Wiesch vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf fanden in der Vergleichsstudie, dass im Verlauf der HIV-Infektion die Zahl der CD73-exprimierenden T-Zellen abnahm und die Zahl der CD39- exprimierenden T-Zellen zunahm. Zudem korrelierte die Menge an CD39-exprimierenden T-Zellen mit dem Zustand der Patienten: je mehr CD39-exprimierende T-Zellen sie besaßen, desto schlechter war ihr Gesundheitszustand.
 
 

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CD39- und CD73-exprimierende T-Zellen verändern bei HIV die Immunantwort

„Die Ergebnisse aus unserer Studie weisen darauf hin, dass CD39- und CD73-exprimierende T-Zellen bei der Krankheitsentwicklung der chronischen HIV-Infektion die Immunantwort verändern,“ sagt Prof. Schulze zur Wiesch. „Dadurch verhindern diese T-Zellen, dass das Immunsystem der Patienten die HI Viren effektiv bekämpfen kann,“ fügt er hinzu. Zukünftige Studien sollen helfen, die Auswirkungen der Veränderungen der CD39- und CD73-Expression auf die regulatorischen T-Zellen sowie die Funktion der regulatorischen T-Zellen bei HIV besser zu verstehen, um langfristig Heilungsmöglichkeiten für eine Infektion mit HIV zu entwickeln.

Quelle: DZIF


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