Wie können ältere immunsuppressive Patient:innen von der COVID-Impfung überzeugt werden?
Im Fokus einer Podiumsdiskussion stand dabei insbesondere auch die Frage im Raum, was zu tun ist, um ältere Patient:innen unter einer
immunmodulatorischen oder immunsuppressiven Therapie von einer Impfung zu überzeugen. Leiden doch über drei Viertel der Frauen und zwei Drittel der Männer ab 65 Jahren unter mindestens einer chronischen Erkrankung, von denen viele immunsuppressiv oder immunmodulatorisch behandelt werden müssen (3).
Impfen erfordert Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Hausärzt:innen und Fachärzt:innen
COVID-19 zeigt, Impfen ist eine Gemeinschaftsaufgabe des Gesundheitswesens und der medizinischen Disziplinen. „Fachübergreifende Zusammenarbeit ist essenziell, um besonders vulnerable Patient:innengruppen bestmöglich mit Impfungen zu schützen und die Impfquoten zu erhöhen“, sagte Dr. Cornelia Voigt, GSK. Konkret fiel der Blick in der Podiumsdiskussion dabei auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fach- und Hausärzt:innen. „Grundsätzlich ist Impfen die Aufgabe der Hausärzt:innen“, erklärte Prof. Dr. Mathias Mäurer, Chefarzt der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation am Klinikum Würzburg Mitte. „Ich glaube aber, dass dies angesichts der immer komplexer werdenden Therapien nicht mehr haltbar ist.“ Die von der STIKO empfohlenen Standardimpfungen gegen Influenza, Pneumokokken, Herpes zoster,
COVID-19 und Pertussis sind dabei ein zentraler Schwerpunkt, um gerade ältere Patient:innen bestmöglich zu schützen.
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Erschienen am 14.06.2021 • Welche Standardimpfungen – neben COVID – ältere Patienten erhalten sollten, lesen Sie auf – Lesen Sie mehr unter www.journalmed.de!
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Impfen ist integraler Bestandteil medizinischer Betreuung
Insbesondere bei der Behandlung von Patient:innen mit Immuntherapien, die sowohl von Fachärzt:innen als auch von Hausärzt:innen betreut werden, brauche es klare Verantwortlichkeiten und Regeln. „Impfen ist aus meiner Sicht integraler Bestandteil der
Betreuung von Patient:innen mit Immuntherapie“, so Dr. Mirko Steinmüller, hausärztlicher Internist und Rheumatolge aus Ehringshausen. Eine Perspektive, die Dr. Markus Frühwein, Facharzt für Allgemeinmedizin aus München, unterstützt: „Aus meiner Sicht ist der Arzt, der für die Therapie verantwortlich ist, auch beim Impfschutz in der Pflicht. Das kann natürlich in Abstimmung erfolgen“, erklärte Frühwein.
Beratung und Aufklärung bei Impfung entscheidend
„Im Vordergrund steht hier einfach eine gute Kommunikation“, so Frühwein. Ein entscheidender Punkt sei dabei die Beratung und Aufklärung über die Impfung. „Diese sollte durch die behandelnde Person erfolgen, die eine immunmodulierende Therapie verordnet“, machte Prof. Dr. Clara Lehmann, Fachärztin für Innere Medizin, Infektiologie und Reisemedizin und Leiterin der infektiologischen Ambulanz an der Uniklinik Köln, deutlich. Dafür brauche es klare Vorgaben und eine lückenlose Dokumentation. „Es muss Leitlinien geben, die die entsprechenden nötigen Impfungen klar empfehlen“, hob Prof. Dr. med. Gerlinde Egerer, Oberärztin für Hämatologie am Universitätsklinikum Heidelberg und komm. Chefärztin des Krankenhauses St. Vincentius, hervor.
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Erschienen am 04.07.2019 • Journalmed.de hat für Sie 5 Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Patientengespräche effizient und zeitsparend gestalten können – Lesen Sie mehr auf www.journalmed.de!
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Impfung sollte über behandelnde:n Ärzt:in erfolgen
Immer wenn Behandelnde nicht selbst impfen könnten, sollte nach ihrer Beratung die Impfung durch Hausärzt:innen oder von Mitbehandelnden erfolgen und dokumentiert werden. Dafür ist ein enger Austausch aller Beteiligten auch mit den Patient:innen selbst erforderlich. „Wichtig ist, dass die Patient:innen die Impfungen am Ende auch bekommen“, so Frühwein abschließend.