Psychosoziale und psychologische Faktoren spielen eine erhebliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des Long-COVID-Syndroms
Long-COVID ist gemäß der S1-Leitlinie definiert als das Fortbestehen von Symptomen nach einer
COVID-19-Infektion über einen Zeitraum von 4 Wochen. Nach einem Zeitraum von 12 Wochen spricht man vom
Post-COVID-Syndrom. Welche Ursachen den Beschwerden zugrunde liegen, wird in der Fachwelt heftig diskutiert - sind es biologische Ursachen oder eher psychosomatische Auslöser? „Einige methodisch solide wissenschaftliche Arbeiten haben inzwischen gezeigt, dass psychosoziale und psychologische Faktoren eine erhebliche Rolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung des Long-COVID-Syndroms spielen“, berichtet Dr. med. Christine Allwang, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.
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Erschienen am 10.02.2022 • Das Post-COVID-Syndrom tritt bei Patienten auf, die psychosomatische Vorerkrankungen haben. Was das für die Versorgung bedeutet, lesen Sie hier!
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Depressive Symptome, Ängstlichkeit, Angst vor Infektion, Stresserleben oder Einsamkeit: Erhöhtes Risiko von Long-COVID
So zeigt eine Studie (2) , dass Menschen, die vor einer Coronavirus-Infektion unter
depressiven Symptomen,
Ängstlichkeit, Angst vor einer Infektion, Stresserleben oder
Einsamkeit litten, ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer COVID-Long-Term-Symptomatik hatten. „Bei Vorliegen von 2 der genannten Belastungsfaktoren war das Risiko um bis zu 50% erhöht“, berichtet Allwang. Grundlage der Studie waren die Daten von knapp 55.000 Teilnehmenden aus 3 großen Registerstudien, die im April 2020 noch keine COVID-Infektion durchgemacht hatten und zu psychosozialen Faktoren befragt worden waren. 6% meldeten in den folgenden 47 Wochen eine COVID-Infektion und wurden weiter ausgewertet.
„Das sind Ergebnisse, die auf umfassenden Zahlen beruhen und die man nicht wegdiskutieren kann“, betont Allwang. Dass psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen, kann die Münchner
Post-COVID-Expertin aus eigener Erfahrung bestätigen. „Sehr viele Menschen, die an Long-COVID leiden, hatten vor der Infektion starke psychosoziale Belastungen im Alltag, etwa als Alleinerziehende, im Beruf, durch die Pflege von Angehörigen oder durch eine Trennung“, sagt Allwang, die das Forschungsprojekt „PsyLoCo“ zur Entwicklung einer Therapie für Long-COVID koordiniert. „Der Körper reißt die Betroffenen quasi aus dem Leben und zwingt sie, sich in einem Ausmaß mit sich selbst zu beschäftigen, das sie sich vorher nicht zugetraut hätten.“
Negative Erwartungshaltung als Risikofaktor für eine anhaltende Belastung durch Long-COVID
Auch bei anderen Risikogruppen für Long-COVID ist die psychische Verfassung ein hervorstechendes Merkmal. „Es zeigt sich, dass ein erheblicher Anteil der Long-COVID-Betroffenen eine Vorgeschichte mit
Depressionen oder
Angststörungen hat“, stellt Allwang fest. Auch die Erwartung, nach einer Covidieninfektion mit anhaltenden körperlichen Beschwerden zu kämpfen zu haben, ist ein Risikofaktor für
Post-Covidien. Zu diesem Ergebnis kommt eine Längsschnittstudie mit 1.792 Personen aus Gesundheitsberufen (3). „Es zeigte sich, dass bei den Teilnehmenden, die eine Infektion befürchteten, die körperlichen Beschwerden zunahmen oder stärker wahrgenommen wurden“, erklärt Allwang. „Eine negative Erwartungshaltung ist auch ein Risikofaktor für eine anhaltende Belastung.“
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Erschienen am 28.07.2022 • Warum entwickeln manche Patienten ein Post-COVID-Syndrom? Antworten liefert die COVIDOM-Studie, die wir Ihnen hier vorstellen!
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Der
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3. bis 5. Mai 2023 in der Urania Berlin e.V. statt.
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Quelle: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie