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Medizin

Magen-Darm-Tag 2023: Osteopathie beim Reizdarmsyndrom

Magen-Darm-Tag 2023: Osteopathie beim Reizdarmsyndrom
© Crystal light – stock.adobe.com
Vom Reizdarm-Syndrom sind laut Schätzungen aktuell mindestens 5 Millionen Menschen, also ca. 6% der Bevölkerung in Deutschland, betroffen. Unspezifische Beschwerden sind Völlegefühl, Blähungen, (krampfartige) Bauchschmerzen, Durchfall und/oder Verstopfung. Bei den üblichen Untersuchungen wie z.B. einer Magen-Darmspiegelung wird i.d.R. nichts Verdächtiges gefunden. Wie Studien gezeigt haben, kann Osteopathie Linderung bringen, teilt der Verband der Osteopathen Deutschland anlässlich des Magen-Darm-Tages am 7. November mit.
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Reizdarm oft nur symptomatisch behandelt

Bleibt die erfolgte Diagnostik bei Gastroenterolog:innen ohne Befund, und die Patient:innen leiden dennoch unter vielfältigen Beschwerden, erhält dieser Symptomenkomplex in der klassischen Schulmedizin den Namen Reizdarm oder Reizmagen. Ursache unbekannt. Hier wird häufig rein symptombezogen medikamentös, jedoch nicht ursächlich behandelt. Die wechselnden Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität der Betroffenen nicht selten erheblich, viele therapeutische Ansätze sind wirkungslos oder führen nur zu unbefriedigenden und kurzfristigen positiven Veränderungen.

Osteopathie beim Reizdarm Erfolg versprechend

Sehr häufig werden Medikamente gegen Durchfall oder Verstopfung verordnet und zum Teil abwechselnd eingenommen. Auch Diätempfehlungen und psychotherapeutische Behandlungen werden empfohlen. Das „bunte“ Krankheitsbild und die wechselnden Symptome könnten allerdings auch darauf hindeuten, dass die innere Steuerung des Verdauungssystems, die Regulation, gestört ist. Dann kann die Osteopathie Erfolg versprechend sein, die positiv auf die Störung der Funktionen des Systems einwirkt und den Körper unterstützt, wieder in ein „funktionelles Gleichgewicht“ zu kommen.

Osteopathie verbessert Motilität beim Reizdarm

Eine osteopathische Behandlung kommt den komplexen Zusammenhängen auf die Spur und kann häufig zu deutlicher Linderung führen. Osteopath:innen „begreifen“ die Mobilität der Verdauungsorgane durch gezielte Behandlungsansätze und steigern die Zirkulation in den behandelten Regionen; Heilungsprozesse der Schleimhäute und die Peristaltik, die Fähigkeit des Darmes zur aktiven Bewegung, können nun wieder physiologisch stattfinden. Die Motilität bezeichnet eine unwillkürliche, rhythmische minimale Eigenbewegung eines jeden Gewebes, die von geschulten Osteopathen wahrgenommen und gefördert werden kann.

Osteopathische Behandlung verbessert Symptomatik bei Reizdarm

Zum Thema Osteopathie und Reizdarmsyndrom sind in der Vergangenheit mehrfach Studien durchgeführt worden, um die Wirksamkeit einer Behandlung zu untersuchen. Auch wenn die Anzahl der Teilnehmenden in diesen Studien insgesamt noch nicht sehr groß ist, so zeigte eine zusammenfassende Bewertung dieser Studien, die im renommierten Journal of the American Osteopathic Association veröffentlicht wurde (1), dass Osteopathie zeitnah zu einer signifikant stärkeren positiven Veränderung führte als die „normale“ Behandlung bzw. eine Placebo-Therapie. Studien, die nach einer längeren Zeit nochmals eine Nachkontrolle durchführten, ergaben, dass die osteopathische Behandlung zu einer andauernden Verbesserung der Symptomatik führte.

Quelle: Verband der Osteopathen Deutschland (VOD)

Literatur:

(1) Müller A, Franke H, Resch KL, Fryer G. Effectiveness of osteopathic manipulative therapy for managing symptoms of irritable bowel syndrome: a systematic review. J Am Osteopath Assoc. 2014 Jun;114(6):470-9


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