DEET und Icaridin sind die aktuell wirksamsten Mittel gegen hämatophage Stechmücken
Die Verwendung von Repellentien gegen hämatophage Stechmücken ist eine wichtige Schutzmaßnahme überall dort, wo diese Insekten weit verbreitet sind und Krankheiten übertragen. Diethyltoluamid (DEET) und Icaridin sind derzeit die wichtigsten synthetischen Insektenabwehrmittel in kommerziellen Formulierungen. DEET hat ein breites Wirkungsspektrum, muss aber z.B. nach dem Schwitzen oder Schwimmen neu aufgetragen werden und hat einen strengen Geruch. Ein anderes beliebtes Repellent, Picaridin, wird heute als bessere Alternative angesehen: Seine Schutzwirkung hält länger an, es riecht nicht und beschädigt keine Gegenstände. Wie DEET muss es jedoch nach dem Schwimmen oder Schwitzen erneut aufgetragen werden.
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Welttag der vernachlässigten Tropenkrankheiten – Wirkstoffe in der klinischen Prüfung
Erschienen am 31.01.2023 • Was sind vernachlässigte Tropenkrankheiten? Und welche Wirkstoffe gibt es? Dies und noch mehr lesen Sie hier!
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Zyklische Acetale als neuartige Mückenschutzmittel
Die Wissenschaftler:innen haben mit 2 natürlichen Repellentien auf pflanzlicher Basis experimentiert, die nur kurzfristig Schutz vor Moskitos bieten. Sie wandelten diese Terpenoide in zyklische Acetale und Hydroxyacetale um und verlängerten so die Schutzdauer über die von DEET hinaus. Aus kommerziell erhältlichen Carbonylen synthetisierten die Expert:innen anschließend zusätzliche Wirkstoffe. Die neuen Verbindungen haben einen angenehmen, deutlich schwächeren Geruch und sind leichter in Wasser löslich, so dass sie einfach angewendet werden können, z. B. als Lösung zum Auftragen auf die Haut.
Längere Wirksamkeit durch die Acetal-Verbindungen als DEET
Gegen die Asiatische Tigermücke (
Aedes albopictus), die Krankheiten wie Enzephalitis und
Dengue-Fieber überträgt, sind einige der neuen Verbindungen genauso wirksam wie DEET und Picaridin. In Tests mit Freiwilligen waren die neuen Präparate zu mehr als 95% mindestens 8 Stunden lang wirksam. Der Schutz von DEET fiel dagegen schon nach 2 Stunden unter dieses Niveau. Die Toxizität einiger der aktivsten neuen Verbindungen ist mit der von herkömmlichen Repellentien vergleichbar oder liegt sogar noch darunter. 2 dieser neuen Verbindungen rufen im Vergleich zu Picaridin auch eine geringere Immunreaktion hervor.