Samstag, 2. November 2024
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Medizin

Risikofaktoren für Post-COVID-Syndrom

Risikofaktoren für Post-COVID-Syndrom
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Auch nach einer überstandenen COVID-19-Erkrankung können manche Symptome fortbestehen. Wie viele Menschen davon betroffen sind und welche Faktoren zu einem „Post-COVID-Syndrom“ (PCS) beitragen, hat ein Team um Prof. Dr. Thomas Bahmer, Internist und Pneumologe der Klinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, untersucht. Die Forschungsgruppe hat hierfür in der COVIDOM-Studie zu Corona-Langzeitfolgen ein leicht einsetzbares Klassifikationssystem zur Einordnung der PCS-Symptome entwickelt. Außerdem konnten 2 maßgebliche Risikofaktoren für die Entstehung eines PCS identifiziert werden.
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PCS-Score erfasst Schweregrad eines PCS

Für die Auswertung der COVIDOM-Studie haben Prof. Bahmer und sein Team 1.400 Personen nach einer überstandenen Infektion analysiert. Mithilfe eines neuen Klassifikationssystems, des sogenannten PCS-Scores, konnte das Vorliegen sowie der Schweregrad eines PCS erfasst und damit das vielfältige und komplexe Langzeitgeschehen nach einer Corona-Infektion erstmals in ein einheitliches Schema eingeordnet werden. „Dieser neue Score kann objektiv zwischen unterschiedlichen Schweregraden der PCS-Beschwerden unterscheiden“, sagt Prof. Bahmer.
 
 

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PCS-Score umfasst 12 Fragen

Der PCS-Score beruht auf 12 Fragen, die auf unterschiedliche Symptombereiche abzielen. Die Fragen wurden den Proband:innen nach der Akutphase ihrer Infektion gestellt, um möglichst alle Aspekte eines vermuteten PCS zu erfassen.

PCS-Score zeigt, ob fachärztliche Weiterbehandlung indiziert ist

„Die Einfachheit der Berechnung des PCS-Scores erlaubt es uns, ihn unmittelbar in die routinemäßige Nachversorgung von Corona-Infizierten zu integrieren. Mit dem PCS-Score kann die Notwendigkeit einer fachärztlichen Weiterbehandlung abgeschätzt und die Behandlung auf einen möglichst objektiven Befund gestützt werden“, sagt Prof. Dr. Stefan Schreiber, Direktor der Klinik für Innere Medizin I, Campus Kiel, der zusammen mit Prof. Dr. Michael Krawczak, Direktor des Instituts für Medizinische Informatik und Statistik, Seniorautor und Studienleiter ist. Auch wenn die medizinische Versorgung von Patient:innen mit einem PCS nicht in den Bereich der Notfallversorgung fällt, droht die oftmals langwierige und zeitintensive Abklärung ihrer Beschwerden die begrenzten Ressourcen der Krankenversorgung zu überlasten. Eine schnelle und objektive Einordnung des klinischen Geschehens mit Hilfe des PCS-Scores könnte hier zumindest teilweise Abhilfe leisten, so die Autor:innen.
 
 

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Schwere Symptome + fehlende Resilienz erhöhen Risiko für PCS

Auch 2 starke Risikofaktoren für ein PCS wurden in der COVIDOM-Studie identifiziert. „Wie erwartet erhöhten schwere Erkrankungssymptome in der Akutphase das Risiko für ein Post-CoOVID-Syndrom. Überraschend war jedoch, dass auch eine geringe psychosoziale Belastbarkeit und niedrige Resilienz zu einem PCS führen können“, sagt Prof. Bahmer. So seien insbesondere Menschen gefährdet, die ihre Widerstandsfähigkeit gegen Krisen als gering einschätzen und daher mit dieser neuartigen Viruserkrankung möglicherweise schlecht zurechtkamen.

Quelle: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein


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