Nicht-invasiver Test auf Ameisensäure könnte Alzheimer frühzeitig erkennen
Derzeit wird
Alzheimer laut den Forscher:innen häufig erst dann diagnostiziert, wenn es für eine wirksame Behandlung bereits zu spät ist. Ein nicht-invasiver, kostengünstiger und einfach zu handhabender Test auf Ameisensäure könnte dieses Problem lösen, heißt es. Die Diagnose von Alzheimer gestaltet sich gegenwärtig schwierig. Die Gehirn-Scans mittels Positronen-Emissions-Tomografie sind teuer und setzen die Patient:innen einer Strahlung aus. Es gibt zwar Biomarker-Tests, sie erfordern jedoch eine
Blutabnahme oder eine Lumbalpunktion, die für die Betroffenen abschreckend sein kann.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Alzheimer
Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die mit einem Verlust der kognitiven Leistungsfähigkeit sowie Verhaltensauffälligkeiten einhergeht. Mehr dazu hier!
Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die mit einem Verlust der kognitiven Leistungsfähigkeit...
© Gabriele Rohde – stock.adobe.com
Ameisensäure als effektiverer Biomarker als Formaldehyd
Die Forschenden hatten früher bereits die organische Verbindung Formaldehyd als mit dem Harn in Verbindung stehenden Biomarker untersucht. Dabei gab es jedoch Raum zur Verbesserung der Entdeckung der Erkrankung in einem frühen Stadium. Für die aktuelle Studie haben sich die Wissenschaftler:innen primär auf Ameisensäure konzentriert, ein Stoffwechselprodukt von Formaldehyd. Insgesamt nahmen 574 Personen an der Studie teil. Es handelte sich dabei entweder um gesunde Freiwillige oder Patient:innen in verschiedenen Stadien von Alzheimer.
Erhöhte Ameisensäure-Werte bei an Alzheimer erkrankten Patient:innen
Im Zuge der Analyse des Urins, der Blutproben und psychologischer Tests hat sich gezeigt, dass die Werte der Ameisensäure im Urin bei allen an Alzheimer erkrankten Personen deutlich erhöht waren. Das war auch bei einem subjektiven kognitiven Abbau der Fall. Damit liegt nahe, dass Ameisensäure ein sensitiver Biomarker für Alzheimer im Frühstadium ist. Als die Forscher die Urinwerte in Kombination mit Biomarkern auf Blutbasis analysierten, konnte das Stadium der Erkrankung genauer vorhergesagt werden. Details wurden in "Frontiers in Aging Neuroscience" veröffentlicht.