Warum ist das Blutspenden so wichtig?
Täglich sind hierzulande zwischen 14.000 und 15.000
Blutspenden nötig, um das Überleben von Kranken oder Verletzten sicherzustellen. „Doch immer weniger Menschen spenden Blut, wodurch aktuell in Deutschland ein massiver
Mangel an Blutkonserven herrscht“, so Solveig Haw, Ärztin und Gesundheitsexpertin der DKV. „Mit einer einzigen Blutentnahme können Spender:innen bis zu 3 Patient:innen eine lebenswichtige Operation oder Behandlung ermöglichen.“ Das Spenderblut kommt am häufigsten bei
Krebs-,
Herz- sowie
Magen- und Darmerkrankungen zum Einsatz. Aber auch bei Unfällen oder Komplikationen während einer Geburt können Bluttransfusionen nötig sein.
Wer darf Blut spenden und wie oft?
Die erste Frage, die sich potenzielle Erstspender:innen meist stellen: Wer darf Blut spenden? Bisher gilt: „Jeder, der gesund und zwischen 18 und 68 Jahren alt ist, kann in Deutschland zur Blutspende gehen“, erläutert die Gesundheitsexpertin der DKV. „Für Erstspender:innen gilt allerdings ein Maximalalter von 60.“ Nach ärztlicher Rücksprache kann es hier jedoch auch Ausnahmen geben. Für Frauen sind innerhalb eines Jahres insgesamt 4, für Männer 6 Entnahmen möglich. „Zwischen den einzelnen Terminen müssen aber mindestens 8 Wochen liegen“, ergänzt Haw.
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Was ändert sich durch das neue Transfusionsgesetz?
Zum 16. Mai 2023 wurde das
Transfusionsgesetz geändert und die Bundesärztekammer muss ihre entsprechenden Richtlinien bis zum 1. Oktober 2023 anpassen. Von da an entfallen beispielsweise die bisherigen Höchstaltersgrenzen für Blutspender:innen. Entscheidend ist künftig der ärztlich festgestellte, individuelle Gesundheitszustand.
Was ist vor der Spende zu beachten?
Am Tag des Termins sollten sich Spender:innen fit, ausgeruht und gesund fühlen. Haw rät zudem, vorab ausreichend zu essen, über den Tag verteilt mindestens 2 Liter getrunken zu haben und auf
Alkohol mindestens 12 Stunden vorher zu verzichten. Außerdem wichtig: Personalausweis zum Termin mitnehmen.
Wo findet die nächste Spende statt?
Über die
Online-Suchfunktion des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) können Blutspender herausfinden, wo der nächste Termin in ihrer Nähe stattfindet und direkt eine feste Uhrzeit vereinbaren. Alternativ ist dies beispielsweise auch über die App des DRK oder die kostenfreie Telefonnummer 0800 / 11 949 11 möglich. Aber auch staatlich-kommunale und universitäre Blutspendedienste (StKB) oder private Organisationen bieten regelmäßig Blutspendetermine an.
Ablauf am Tag der Blutspende
„Insgesamt sollten Spender:innen an dem Tag circa eine Stunde einplanen“, so die Gesundheitsexpertin der DKV. „Die Blutentnahme an sich ist aber meist nach 10 Minuten abgeschlossen.“ Haw erklärt, welche Stationen Blutspender bei ihrem Termin durchlaufen:
- Anmeldung und Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens für das spätere Arztgespräch.
- Entnahme eines kleinen Bluttropfens aus Fingerkuppe oder Ohrläppchen, um den sogenannten Hämoglobin-Wert (Hb-Wert) zu bestimmen und einen Eisenmangel auszuschließen.
- Arztgespräch inklusive Gesundheitscheck: Hierfür messen die Ärzt:innen Blutdruck, Puls und Körpertemperatur.
- Geben die Mediziner:innen ihr OK, erfolgt die eigentliche Blutspende.
- Zum Abschluss erhalten Spender:innen einen Snack zur Stärkung und dürfen nach einer kurzen Ruhepause gehen.
Übrigens: Eine Blutspende tut nicht mehr weh als die normale Blutabnahme bei Hausärzt:innen.
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Was ist nach der Spende zu beachten?
Auch wenn Spender:innen nur etwa 500 Milliliter Blut entnommen werden, sollten sie den restlichen Tag ruhig angehen lassen. Die DKV Expertin rät, weiter viel zu trinken, ausreichend zu essen und auf Alkohol zu verzichten. Auch anstrengende Tätigkeiten oder körperliche Belastungen sollten Spender:innen 24 Stunden vermeiden. „Die meisten verkraften eine Blutspende gut“, so Haw. „Wer sich nach der Spende dennoch unwohl fühlt, sollte Ärzt:innen aufsuchen.“
Welche Risiken hat die Spende?
Die gesundheitlichen Risiken einer Blutspende sind extrem gering. „Für die Entnahme verwendet das medizinische Personal ausschließlich steriles Einwegmaterial“, erläutert die Gesundheitsexpertin. In sehr seltenen Fällen können nach einer Spende leichte Kreislaufprobleme,
Schwindel oder Übelkeit auftreten. Diese Nebenwirkungen sind allerdings harmlos und verschwinden nach einiger Zeit von selbst. „Wie nach dem Blutabnehmen bei Hausärzt:innen kann sich nach einer Spende ein kleiner Bluterguss an der Einstichstelle bilden“, ergänzt Haw.
Vorteile für Spender:innen
Eine Blutspende rettet nicht nur zahlreichen Patient:innen das Leben, auch Spender:innen selbst profitieren. „Neben dem Gefühl, etwas Gutes getan zu haben, erhalten sie einen kleinen, kostenlosen Gesundheitscheck bei Ärzt:innen“, so die DKV Expertin. „Die Bestimmung des Hb-Werts, also des Eisenanteils im Blut, kann dazu beitragen, mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.“
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