E-Bike-Fahren ist sportliches Training
„Dabei zeigte sich, dass
Muskeln und Herz-Kreislaufsystem bei E-Bike-Fahrten fast genauso trainiert werden wie beim Radfahren ohne Motorunterstützung“, kommentiert diabetesDE Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Kröger. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die E-Bike-Nutzenden entschieden sich im Vergleich zu den motorlos Radelnden öfter fürs Rad als fürs Auto. „Bemerkenswert ist, dass mehr als 35% der Teilnehmenden mit E-Bike Vorerkrankungen wie zum Beispiel einen
Herzinfarkt,
Bluthochdruck oder Gelenkverschleiß hatten. Außerdem war die Gruppe im Durchschnitt älter als die herkömmlich Radfahrenden und hatten einen höheren Body-Mass-Index“, betont Diabetologe Kröger.
E-Bikes erleichtern den (Wieder-)Einstieg in den Sport
Motorunterstützte Fahrräder fördern die Bereitschaft, sich im Alltag mehr zu bewegen, ist Kröger überzeugt: „Gerade untrainierte Menschen in höherem Alter oder jene mit
Typ-2-Diabetes und
Übergewicht können dadurch ihre Aktivität steigern, ohne Angst vor Überforderung haben zu müssen.“ Die Belastung sei individuell anpassbar, zum Beispiel auf ebenen Strecken ohne Motor, bei Steigungen oder Gegenwind sei eine mehrstufige elektrische Unterstützung wählbar. Die höhere Motivation zeigte sich auch in der Studie: Die E-Bike-Gruppe radelte 135 Minuten pro Woche unter größtenteils gesundheitlich effektiver Belastung. „Das macht schon mehr als den Hauptteil der WHO-Bewegungsempfehlung von 150 Minuten moderater Aktivität wöchentlich aus“, sagt Dr. Kröger.
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Erschienen am 28.04.2022 • Bewegungsmangel, Rücken- und Nackenschmerzen sowie psychische Probleme haben während der Corona-Pandemie zugenommen.
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Für untrainierte Menschen gilt: erst zum Gesundheitscheck, dann aufs Rad
Der Vorwurf von Kritikern, dass E-Bike-Fahrende sich viel weniger anstrengen als motorlos Radelnde, ist falsch: Ein E-Bike hat zwar einen batteriebetriebenen Motor. Anders als ein Motorroller ist es jedoch nach wie vor ein Rad, bei dem man kontinuierlich in die Pedale treten muss. „Deshalb raten wir untrainierten Menschen, sich vor der ersten Fahrt von ihren behandelnden Ärzt:innen untersuchen zu lassen“, so der
Diabetologe. Außerdem ist das Tragen eines Fahrradhelms empfehlenswert, der bei Stürzen vor Kopfverletzungen schützt. Denn E-Bikes unterstützen eine Beschleunigung auf bis zu 25 km/h, bevor der Motor automatisch gedrosselt wird. „Wer ein E-Bike erst mal ausprobieren möchte, findet dafür im Sommerurlaub vielleicht Gelegenheit“, erklärt Dr. Kröger: „In vielen Ferienorten gibt es Leihstationen und Schnupperkurse.“
Beim „Sports, Medicine and Health Summit“ 2021 wurde mit der „Hamburg Declaration“ ein starkes politisches Zeichen für mehr
Bewegung und Sport in der Bevölkerung gesetzt. Organisationen wie diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, Fachgesellschaften und Sportverbände haben sich in einer globalen Allianz zusammengeschlossen und zu konkreten Maßnahmen zur Förderung körperlicher Aktivität verpflichtet. Die „Hamburg Declaration“ fordert zudem die nationale und internationale Politik dazu auf, sich dieser globalen Allianz anzuschließen und sich zu konkreten strukturellen Maßnahmen zu bekennen.