Diabetes: Neuropathie kann die Empfindsamkeit von Händen und Füßen abschwächen
Rund ein Drittel aller Menschen mit
Diabetes haben Veränderungen an den Nerven: Bei einer
diabetischen Neuropathie kann insbesondere die Empfindsamkeit in Händen und Füßen abgeschwächt sein oder sogar ganz fehlen. Dadurch kann es an den Füßen häufig zu Druckstellen, Geschwüren und Verletzungen kommen. In der Winterzeit können Erfrierungen an Füßen und Händen die Folge einer Neuropathie sein.
Warme Kleidung und dicke Socken um Erfrierungen zu vermeiden
„Ob spazieren gehen, Schneeschuh wandern, Ski fahren, am Karnevalsumzug teilnehmen –
Bewegung an der frischen Luft ist auch im Winter gesund und fördert die Durchblutung“, sagt Prof. Dr.Thomas Haak, Chefarzt am Diabetes Zentrum Mergentheim und Vorstandsmitglied der Deutschen Diabetes-Hilfe (diabetesDE). Trotzdem dürfe man nicht unterschätzen, dass auch an zunächst wärmeren Wintertagen die Temperaturen gegen Abend schnell wieder fallen können. „Menschen mit Diabetes sollten an ihre Aktivitäten angepasst warme Kleidung wählen. Dicke Socken und Winterstiefel halten die Füße warm, dürfen jedoch nicht drücken“, erklärt Prof. Haak.
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Glukosespiegel im Blick behalten – Unterzuckerungen vorbeugen
Beim Wintersport und im Karnevalstreiben vergeht die Zeit oft wie im Flug, viel körperliche Bewegung senkt den Glukosespiegel. Daher ist wichtig, diesen zwischendurch immer wieder zu kontrollieren, bei insulinbehandeltem Diabetes die Dosis gegebenenfalls anzupassen und kohlenhydratreiche Snacks dabei zu haben. Das beugt einer möglichen Unterzuckerung vor.
Alkoholkonsum begrenzen
Nach dem Wintersport oder dem Karnevalsumzug zu feiern, ist auch mit einer chronischen Stoffwechselerkrankung grundsätzlich möglich. Menschen mit Diabetes sollten ihren Alkoholkonsum so begrenzen, dass auch hierbei jederzeit eine selbstständige Glukosespiegelkontrolle durchführbar ist. Als allgemeine Alkoholgrenzwerte empfehlen Expert:innen für Frauen nicht mehr als 10 Gramm Alkohol täglich. Dies entspricht etwa einem achtel Liter Wein oder einem kleinen Bier. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol täglich konsumieren, also einen viertel Liter Wein oder einen halben Liter Bier.
Vor wärmendem Bad die Wassertemperatur prüfen
Kehrt man nach einem langen Tag auf der Piste oder im Trubel durchgefroren zurück, kann ein Bad die Gliedmaßen wieder aufwärmen. Prof. Haak betont: „Vor dem Einstieg in die Wanne ist es wichtig, die Wassertemperatur zu prüfen. Das Badewasser darf nicht zu heiß sein. Sonst drohen bei einer Neuropathie Verbrennungen an Händen und Füßen.“ Da die Haut von Menschen mit Diabetes im Winter häufig trocken und rissig ist, rät er ihnen, sich nach dem Bad gut einzucremen.
Diabetes und Herzprobleme – schwere körperliche Tätigkeiten im Winter vermeiden
Menschen mit Diabetes leben auch häufiger mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Stoffwechselgesunde. „Bei Kälte ziehen sich die Arterien zusammen, wodurch der Blutdruck steigt. Dies wiederum belastet das Herz“, erläutert Haak. Während Winterspaziergänge auch für Herzpatient:innen positive Effekte haben, sollten schwere körperliche Tätigkeiten im Winter wie Einkäufe tragen oder Schnee räumen jedoch vermieden werden. Im schlimmsten Fall kann es sonst zu einem Herzinfarkt kommen. „Welche und wie viel körperliche Belastung im Winter zumutbar ist, kann das diabetologische und kardiologische Behandlungsteam individuell einschätzen“, so Haak.