Viele Patient:innen sehen Videosprechstunde positiv
Diesem geringen Angebot steht ein hohes Interesse auf Patient:innenseite gegenüber. So belegt eine aktuelle, internetrepräsentative Umfrage (5) von eye square im Auftrag des Verbraucherzentrale-Bundesverbandes, dass 75% der Nutzer:innen von Videosprechstunden diese eher oder sehr wahrscheinlich erneut nutzen, während 45% der Nicht-Nutzer:innen sich eine künftige Nutzung grundsätzlich vorstellen können. Eine interne, stichprobenartige Befragung des Telemedizinunternehmens Medgate zeigt ebenfalls die hohe Zufriedenheit der Anwender:innen und offenbart, was Patient:innen an videobasierten Arztbesuchen schätzen:
Die einfache Terminbuchung (97%), die Möglichkeit zur Vereinbarung eines Wunschtermins (95%) und die geringe Wartezeit (83%). Nutzer:innen der Medgate-Videosprechstunde sind zudem mit der medizinischen Qualität zufrieden: 89 Prozent gaben an, die telemedizinische Videosprechstunde habe weitergeholfen.
Videosprechstunde noch nicht in der Regelversorgung angekommen
Der hohen Nutzungsbereitschaft in der Bevölkerung und Zufriedenheit von Nutzer:innen steht kein ausreichendes Angebot in der Regelversorgung gegenüber. So belegt eine Allensbach-Umfrage (6), dass lediglich 2% der Bevölkerung bisher Erfahrungen mit Videosprechstunden sammeln konnten. Insbesondere ärztliche Interessensvertreter:innen argumentieren, Videosprechstunden seien sinnvoll, könnten physische Arztbesuche jedoch nicht ersetzen; letztere seien medizinischer Goldstandard.
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Ärztliche Video-Sprechstunde: Klarer Trend nach oben
Erschienen am 12.12.2022 • Nach Auswertung der Techniker Krankenkasse in Rheinland-Pfalz ist seit Ende 2019 ein stetiger Anstieg der durchgeführten Videosprechstunden zu verzeichnen.
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Hohe Qualität der Telemedizin wissenschaftlich belegt
Eine fundierte Studie von US-Wissenschaftler:innen (7) entkräftet dieses Vorurteil und offenbart die hohe Qualität telemedizinischer Arztbesuche und Diagnostik. Die Studie ging der Frage auf den Grund, wie sehr telemedizinisch und physisch gestellte Diagnosen übereinstimmen. Die Studienkohorte bestand aus 2.393 Patient:innen, die innerhalb eines Zeitfensters von 90 Tagen wegen einem neu auftretenden Gesundheitsproblem eine Videokonsultation mit anschließendem ambulantem Besuch absolvierten.
Diagnostik per Video stimmt fast immer mit Diagnostik vor Ort überein
In rund 87% der Fälle stimmten physische und telemedizinische Diagnose überein. Videotelemedizinische Arztbesuche zeigten damit ein hohes Maß an diagnostischer Übereinstimmung mit persönlichen Arztbesuchen. Vor allem in der fachärztlichen Versorgung zeigte sich eine hohe Konkordanz von bis zu 96%. Die Studie umfasste medizinische Fachrichtungen wie u.a. Allergologie, Dermatologie, Gastroenterologie, Gynäkologie, Hämatologie, Innere Medizin, Kardiologie, Neurologie, Orthopädie, Psychologie und Urologie. Abweichende Diagnosen verzeichneten die Wissenschaftler:innen, wenn zur Befundung eine körperliche Untersuchung oder neurologische Tests erforderlich waren.
Für Videosprechstunden ist eine ärztliche Fortbildung notwendig
„Aus diesem Grund ist es unverzichtbar, dass ausschließlich ausgebildete und spezialisierte Telemediziner:innen Videosprechstunden durchführen. Sie erkennen sofort, wann Patient:innen an Vor-Ort-Einrichtungen für weitergehende Untersuchungen zu überweisen sind,“ erklärt Andreas Bogusch, Geschäftsführer von Medgate Deutschland.