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Schwerpunkte | Beiträge ab Seite 6

Die allergische Rhinitis betrifft ca. 20% der Population, ca. ein Drittel der Patienten hiervon sind von einer ganzjährigen Milbenallergie betroffen. Bei Patienten mit perennialer Rhinitis allergika ist die Erkrankung besonders häufig mit anderen allergisch bedingten Komorbiditäten wie Asthma bronchiale und atopischem Ekzem, Schlafstörungen, chronischer Sinusitis, Tubenfunktionsstörungen u.a. assoziiert. Die Diagnostik ist erschwert durch die oft unspezifischen Symptome, die sich zudem oft schleichend entwickeln und keineswegs immer die anfallsartigen Nies- und Juckreizattacken des Pollenallergikers beinhalten. Therapeutisch sind Karenzmaßnahmen in vielen Fällen empfehlenswert.
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Kollagenosen: Heterogene Autoimmunerkrankungen mit antinukleären Antikörpern als Gemeinsamkeit

Unter Kollagenosen versteht man eine heterogene Gruppe von Autoimmunerkrankungen, die als Gemeinsamkeit positive antinukleäre Antikörper (ANA), bestimmte klinische Manifestationen sowie den Befall innerer Organe aufweisen. Die Schwere der Erkrankung reicht von harmlosen Verläufen bis hin zum Multiorgan-Befall mit letalem Ausgang. Zu den Kollagenosen werden der systemische Lupus erythematodes (SLE), das Sjögren-Syndrom, die systemische Sklerose, die Poly/Dermatomyositis sowie Overlap-Syndrome (u.a. Sharp-Syndrom, Antisynthetase-Syndrome) gerechnet. Die Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung reicht von 0,0005% bei der Poly/Dermatomyositis bis hin zu etwa 0,5% beim Sjögren-Syndrom.
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Neue Behandlungsoptionen für chronisch-persistierende Lungeninfektionen

Chronisch-persistierende Infektionen des Respirationstraktes durch Pseudomonas aeruginosa (PA) stellen eine große Belastung für den betroffenen Patienten und eine Herausforderung für den behandelnden Arzt dar. PA zählt zu den gefürchteten Krankenhauskeimen und fällt durch ein hohes Maß an sowohl intrinsischer als auch erworbener Antibiotika-Resistenz auf. Durch sein ubiquitäres Auftreten verursacht PA aber auch in der Gesellschaft erworbene Infektionen. PA ist äußerst anpassungsfähig, ein ausgeprägter Biofilm-Bildner und verfügt über ein Arsenal von krankmachenden Eigenschaften, die auch als Virulenzfaktoren beschrieben werden. Wir werden im späteren Verlauf dieses Artikels auf die chronische Infektion der Lunge durch PA in der Mukoviszidose und der Bronchiektase zurückkommen.
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Herausforderung „diabetisches Fußsyndrom“

Ca. 7 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Diabetes. Nach aktuellen Schätzungen hat ein Diabetespatient ein Risiko von 19-34%, im Laufe seines Lebens ein diabetisches Fußsyndrom (DFS) zu entwickeln. Nach wie vor ist das Risiko für einen Diabetespatienten, eine Majoramputation zu erleiden, in Deutschland hoch. 70% aller Majoramputationen, also Amputationen oberhalb des Sprunggelenkes, werden bei Diabetespatienten durchgeführt. Für viele, vor allem ältere Patienten bedeutet dies neben einem hohen Mortalitätsrisiko häufig den Verlust der Selbstständigkeit.
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Myasthenia gravis: Belastungsabhängige Muskelschwäche der Skelettmuskulatur

Die Myasthenia gravis gehört zum Spektrum der neuromuskulären Erkrankungen, bei denen es zu einer autoimmunologisch vermittelten Reizübertragungsstörung zwischen peripherem Nerv und Muskelzelle kommt. Ursache der Störung ist die Bildung von Autoantikörpern gegen den Acetylcholinrezeptor oder mit ihm interagierende Strukturen im Bereich der neuromuskulären Endplattenregion. Aufgrund dieser Übertragungsstörung kommt es zu dem Leitsymptom der Myasthenia gravis, einer belastungsabhängigen Muskelschwäche der Skelettmuskulatur.
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Cannabis auf Rezept: Fluch oder Segen?

Durch das am 10.03.2017 in Kraft getretene Gesetz „Cannabis als Medizin“ zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften haben sich die Möglichkeiten zur Verschreibung von Cannabisarzneimitteln für Ärzte erweitert. „Schwerkranke Patientinnen und Patienten können künftig nach ärztlicher Verordnung Cannabis in Arzneimittelqualität durch die Gesetzliche Krankenversicherung erstattet bekommen. Das ist ein guter und wichtiger Schritt, um Schmerzen und Leid zu lindern“, meint Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (1). Neben den bisherigen Therapie- und Verschreibungsmöglichkeiten für die Fertigarzneimittel Sativex® und Canemes® sowie das Rezepturarzneimittel Dronabinol können Ärzte künftig – unter Einhaltung der arznei- und betäubungsmittelrechtlichen Vorgaben – auch Medizinal-Cannabisblüten oder Cannabisextrakt in pharmazeutischer Qualität auf einem Betäubungsmittelrezept verschreiben (1).
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Interdisziplinärer Ansatz für Tinnitus-Patienten

Etwa 2,7 Millionen Menschen leiden laut deutscher Tinnitus-Liga in Deutschland an ständigem Tinnitus. Darunter versteht man die Wahrnehmung von Geräuschen oder Tönen im Kopf oder Ohr, ohne dass eine äußere Schallquelle vorhanden ist. Interessant und für den klinischen Alltag relevant ist, dass zwischen 5 und 15% der Gesamtbevölkerung darüber berichten, Tinnitus zu haben, aber circa nur 1% davon unter einer eingeschränkten Lebensqualität leiden. Obwohl es eine S3-Leitlinie zu chronischem Tinnitus gibt (Stand 02/2015), die die aktuelle Studienlage widerspiegelt, ist die Behandlung dieser Patienten schwierig. Trotz diverser Studien gibt es kein einheitliches Therapiekonzept. Oft laufen verzweifelte Patienten von Arzt zu Arzt und haben teilweise das Gefühl, „nicht ernst genommen zu werden“. Im interdisziplinären Tinnituszentrum Regensburg erfolgt daher eine Betreuung der Patienten unter Einbeziehung verschiedener Fachrichtungen.
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Minimalinvasive Handchirurgie: Trainingssystem für chirurgische Eingriffe an komplexen Knochenstrukturen

Bei hochkomplexen chirurgischen Eingriffen am Knochen ist es äußerst wichtig, Verletzungen von Risikostrukturen zu vermeiden. Um solche Eingriffe sicher und fehlerfrei durchführen zu können, ist eine langjährige Erfahrung sowie umfangreiche theoretische und praktische Ausbildung für Chirurgen notwendig. Mit der Entwicklung eines kompakten haptisch und visuell unterstützten Trainingssystems (HaptiVisT) würde den Ärzten in der minimalinvasiven Handchirurgie eine innovative Möglichkeit geboten, ihr Können jederzeit im Klinikalltag und auf gemeinsamen Fortbildungen zu verbessern. Dabei wird auf Elemente der virtuellen Realität, der haptischen Mensch-Maschine-Interaktion und des Gamification zurückgegriffen.
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Amyotrophe Lateralsklerose, ein vielschichtiges neurodegeneratives Syndrom

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist durch einen progredienten Verlust von Motoneuronen sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark gekennzeichnet. Die kausale Ursache der Erkrankung bleibt in den meisten Fällen neben wenigen genetisch determinierten Formen häufig unklar. Das Verständnis der Erkrankung hat sich durch ein zunehmenderes Verständnis der Pathophysiologie und Pathobiologie der Erkrankung in den letzten Jahren gewandelt, sodass aktuell nicht mehr von einer rein neuromuskulären Erkrankung, sondern vielmehr von einem neurodegenerativem Syndrom mit zahlreichen Überlappungsfeldern z. B. zur frontotemporalen Demenz (FTD) angenommen werden muss.
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Diagnostik und Therapie der „Sportlerleiste“

Für den Leistenschmerz wird beim Sportler häufig die sog. Sportlerleiste verantwortlich gemacht, wobei dieser Begriff nicht präzise definiert ist. Gemeinhin wird unter der Sportlerleiste eine frühe Störung der Hinterwand der Leistenregion verstanden, also eine beginnende mediale Leistenhernie. In unmittelbarer Nachbarschaft der Leistenregion finden sich mit dem Hüftgelenk, dem Schambein, den Ansätzen der geraden und der schrägen Bauchmuskulatur sowie der Adduktorenmuskulatur weitere anatomische Strukturen, die einen Leistenschmerz auslösen können. Im Rahmen der Diagnostik müssen die verschiedenen Ursachen voneinander getrennt werden.
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Allergenspezifische Immuntherapie

Die allergenspezifische Immuntherapie ist derzeit die einzige krankheitsmodifizierende Behandlungsmöglichkeit bei Allergie gegen Inhalationsallergene. Hohe Allergendosen induzieren regulatorische T-Zellen und drängen die Immunantwort in Richtung dauerhafter Toleranz gegenüber individuellen Allergenen. Infrage kommt die Therapie immer dann, wenn verursachende Allergene nicht gemieden werden können, oder die Meidung nicht ausreichend ist. In klinischen Studien wurde für verschiedene Allergenpräparate die Wirksamkeit der subkutanen Immuntherapie belegt; die Wirksamkeit der sublingualen Immuntherapie ist insbesondere mit Gräserpollenpräparaten dokumentiert.
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Refluxkrankheit: Neues Therapieverfahren LINX

Die Gastroösophageale Refluxerkrankung (GERD) gewinnt in den Industrienationen zunehmend an Bedeutung. Aktuell wird von einer Prävalenz von 20% und von einer Inzidenz von 0,5% ausgegangen (1). Eine gesunde Ernährung und die damit einhergehende Gewichtsreduktion können die Beschwerden bereits deutlich verbessern. Diese Veränderungen der  Lebensgewohnheiten werden jedoch nur von wenigen Patienten angenommen und konsequent gelebt (2). Ein sehr vielversprechendes Therapieverfahren ist das magnetische Antireflux-System LINX.
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Aktuelle Entwicklungen in der Migränetherapie: CGRP, Gepante und monoklonale Antikörper

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation steht Migräne an sechster Stelle der am schwersten behindernden Erkrankungen des Menschen. Kopfschmerzerkrankungen insgesamt nehmen die dritte Stelle der am schwersten behindernden Erkrankungen weltweit ein. Pro Tag leiden rund eine Million Menschen allein in Deutschland an Migräneattacken. Davon sind 100.000 pro Tag bettlägerig. Weltweit sind über eine Milliarde Menschen betroffen.
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Erscheinungsformen des Lipödems und Abgrenzung vom Lymphödem

Im Vergleich zu lymphologischen oder phlebologischen Krankheitsbildern ist die Literatur zum Lipödem spärlich. Es gibt keine gesicherten epidemiologischen Daten aus großen Studien. Aufgrund des mangelnden Bekanntheitsgrades der Erkrankung und der häufig fehlenden diagnostischen Abgrenzung von der Adipositas, ist von einer großen Dunkelziffer an Betroffenen auszugehen. In lymphologischen Fachkliniken wurde die Prävalenz zuletzt mit annähernd 11% angegeben (1). Das Lipödem betrifft nahezu ausschließlich Frauen. In Phasen hormoneller Umstellung wie Pubertät, Schwangerschaft oder Klimakterium kommt es häufig zum Ausbruch der Erkrankung oder zu einer Aggravation der Beschwerden (2). Auch bei Männern wurden Lipödem-typische Veränderungen bei ausgeprägten Hormonstörungen (z.B. Hypogonadismus) und unter hormoneller Therapie beschrieben (3). Lipödeme treten familiär gehäuft auf (4). Die Ursache der Erkrankung ist bisweilen unklar.
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Diagnose und Therapie der chronischen inflammatorischen demyelinisierenden Polyneuropathie

Die chronisch inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) ist mit einer Prävalenz von 0,8 bis 8,9 pro 100.000 Einwohner die häufigste behandelbare Polyneuropathie. Sie hat typischerweise einen rezidivierenden oder chronisch progredienten Verlauf mit einer Kombination aus proximalen oder distalen Paresen sowie symmetrischen Sensibilitätsstörungen und entwickelt sich über einen Zeitraum von mindestens 8 Wochen. Zahlreiche Untersuchungen stützen die Hypothese, dass es sich bei der CIDP um eine autoimmunvermittelte Erkrankung handelt, wobei im engeren Sinne der Nachweis der genauen immunologischen Zielstruktur bisher nicht gelungen ist. Da die Erkrankung im Verlauf typischerweise mit einer progredienten Behinderung einhergeht, ist die frühzeitige Diagnosestellung vor dem Hintergrund einer gleichzeitig guten Behandelbarkeit unbedingt notwendig und daher die Kenntnis der zahlreichen Krankheitsvarianten daher unerlässlich.
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Rehabilitation nach Rupturen des vorderen Kreuzbandes

Kreuzbandverletzungen führen als typische Verletzungen des Sportlers zu einer langen Ausfallzeit im Sport. Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist von allen Sportverletzungen am besten und häufigsten wissenschaftlich untersucht. Trotzdem ist aktuell kein allgemeiner Konsens bezüglich Art und Umfang der angewandten Rehabilitationsmaßnahmen zu finden. Zudem besteht aktuell ein großer Unterschied in der Erfolgsprognose zur Wiedereingliederung in die sportlichen Tätigkeiten bei Profis im Vergleich zu Amateursportlern.
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Guillain-Barré-Syndrom: Pathogenese, Diagnostik und Therapie

Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist eine typische Ursache akut auftretender, typischerweise symmetrisch aufsteigender schlaffer Lähmungen mit begleitender Hypo- oder Areflexie, welches innerhalb von 4 Wochen ein Maximum erreicht. Sensible Symptome wie Missempfindungen, Taubheit oder neuropathische Schmerzen beginnen dabei typischerweise distal und sind ebenfalls symmetrisch verteilt. Dieser Übersichtsartikel gibt einen Einblick in die Pathogenese der Erkrankung sowie die diagnostischen Instrumente und aktuelle und künftige Therapiemöglichkeiten.
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