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Schwerpunkte

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Old, but new: Der Vagusnerv in der Gehirn-Körper-Kommunikation

Old, but new: Der Vagusnerv in der Gehirn-Körper-Kommunikation

Die Kommunikation zwischen Gehirn und Körper ist ein komplexes Zusammenspiel, das für die Erhaltung der Gesundheit und die Bewältigung von Krankheiten essenziell ist. In einem gesunden Zustand erfolgt dieser Austausch über verschiedene Systeme wie das Nervensystem, das Hormonsystem und das Immunsystem, die gemeinsam für Koordination und Gleichgewicht sorgen. Wird diese Kommunikation gestört – etwa bei neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen sowie Autoimmunstörungen – kann dies vielfältige Symptome hervorrufen. Solche Störungen können zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Komplikationen führen (1).
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Neurologie/Psychiatrie

Der Blick ins Gehirn weitet sich – Neurowissenschaften am Beginn einer neuen Ära

Lange Zeit war sie voller Rätsel und Geheimnisse… Inzwischen bringen Neurophysiologie und moderne bildgebende Methoden immer mehr Licht in die faszinierende Welt unseres Gehirns und seiner Funktionen – auch im eigentlichen Wortsinn. Viele Puzzleteile fügen sich nun ineinander und eröffnen wertvolle neue Horizonte im Management neurologischer Erkrankungen. Davon profitieren Millionen Betroffene.
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Kardiologie
Der Einfluss des Darmmikrobioms auf kardiovaskuläre Erkrankungen

Der Einfluss des Darmmikrobioms auf kardiovaskuläre Erkrankungen

Kardiovaskuläre Erkrankungen (CVDs) wie koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck sind die häufigste Todesursache weltweit und verantwortlich für über 30% der Todesfälle. Trotz bekannter Risikofaktoren und etablierter Präventions- sowie Behandlungsmethoden steigen die Sterblichkeitsrate und die finanzielle Belastung durch CVDs aufgrund veränderter Lebensstile und steigender Lebenserwartung weiter an. Fortschritte in der Metagenomik und Metabolomik haben das Darmmikrobiom und dessen Metaboliten als potenzielle Risikofaktoren identifiziert, was neue therapeutische Ansätze ermöglichen könnte. Zudem zeigen Studien, dass Veränderungen im Verhältnis von Firmicutes zu Bacteroidetes sowie ein Ungleichgewicht mikrobieller Metaboliten, wie kurzkettige Fettsäuren (SCFA) und Trimethylamin-N-oxid (TMAO), eine entscheidende Rolle in der Entstehung von CVDs spielen.
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Infektiologie
Pneumokokken (<italic>S. pneumoniae</italic>) gehören nach wie vor zu den führenden Verursachern von schwerwiegenden Infektionskrankheiten bei kleinen Kindern und älteren Erwachsenen.

Pneumokokken: die vernachlässigten und unterschätzten Killer

Pneumokokken (S. pneumoniae) gehören nach wie vor zu den führenden Verursachern von schwerwiegenden Infektionskrankheiten bei kleinen Kindern und älteren Erwachsenen. So sind Pneumokokken-Infektionen für knapp die Hälfte aller ambulant erworbenen Pneumonien (CAP) verantwortlich. Dabei sind sie insbesondere als Komplikation viral bedingter akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) gefürchtet – mit einer Letalität von über 50%, wenn sie durch ihre schwere Verlaufsform (sCAP) eine Hospitalisierung auf der Intensivstation nötig machen. Die Krankheitslast besteht aber nicht nur in invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (IPD), sondern auch in lokal begrenzten Infektionen ohne generelle Bakteriämie wie vor allem bei der akuten Otitis media (AOM), die den Allerkleinsten immer wieder zu schaffen macht. Alle diese Krankheitsausprägungen der Pneumokokken-Infektionen sind zu hohen Anteilen vermeidbar durch Impfungen.
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E-Health
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz wirft auch in der Medizin ethische Fragen auf

KI in der Medizin – auch eine Frage des Vertrauens und der Ethik

Künstliche Intelligenz (KI) macht allseits Furore, auch in der Medizin. Doch an der schönen neuen Welt existieren gerade in diesem sensiblen Feld berechtigte Zweifel. Denn lässt sich dem Kollegen KI wirklich vertrauen und wie weit? Fraglich ist zudem, ob eine auf Wahrscheinlichkeiten basierende Technologie auch für medizinethisch komplexe Fälle geeignet ist. Die Skepsis wächst und die Maxime lautet deshalb, nach wie vor vorsichtig zu sein.
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Gastroenterologie
Darm

Die Darm-Achsen und wie sie unsere Gesundheit von Kopf bis Fuß beeinflussen

Darm-Achsen beschreiben die komplexen Kommunikationsnetzwerke zwischen dem Darm und anderen Organen oder Systemen im Körper. Diese Achsen sind entscheidend für die Regulierung zahlreicher physiologischer Prozesse, einschließlich Immunantworten, Stoffwechsel und sogar neurologischer Funktionen. Zu den bekanntesten Darm-Achsen gehören die Darm-Hirn-Achse, die Darm-Immunsystem-Achse und die Darm-Leber-Achse, wobei jedes System bidirektionale Signale mit dem Darm austauscht. Das Mikrobiom spielt eine zentrale Rolle in diesen Achsen, indem es über chemische, metabolische und entzündliche Signale den Zustand und die Funktion des Körpers beeinflusst.
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Schwerpunkte

Der medizinische Jahresrückblick 2024

Das Jahr 2024 markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung und Zulassung neuer Arzneimittel. Mit insgesamt 43 neu zugelassenen Wirkstoffen in Deutschland wurde eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr mit 30 Neueinführungen verzeichnet. Die neuen Zulassungen umfassen eine breite Palette von Indikationen, darunter Krebserkrankungen, seltene Erkrankungen, Infektionskrankheiten und Stoffwechselstörungen.
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Pneumologie

Effektivierter Schutz vor Atemwegserkrankungen bei vulnerablen Personen

Die schärfsten Waffen, die zur Bekämpfung akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) zur Verfügung stehen, sind zweifellos die Impfungen. Sie bieten vorbeugenden Schutz vor den wichtigsten viralen ARE-Erregern, Influenza A und B, SARS-CoV-2 und respiratorischem Synzytial-Virus (RSV), gegen die es kaum Interventionsmöglichkeiten im akuten Krankheitsfall gibt – zumal das Zeitfenster für die wenigen ambulant realisierbaren therapeutischen Optionen äußerst eng ist. Aber ausgerechnet diejenigen, die einen Impfschutz am dringendsten benötigen, weisen in aller Regel die schlechteste Immunantwort auf die präsentierten Impfantigene auf: ältere Menschen und Personen in immunkompromittierenden Verhältnissen infolge einer Grunderkrankung oder unter immunsuppressiver bzw. -modulatorischer Therapie. Die Lösung für dieses grundlegende Problem besteht in einer Optimierung der Immunogenität der Vakzinen durch intelligente Impfstofftechnologie, wie sie insbesondere mit der Adjuvantierung erreicht werden kann.
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Gastroenterologie

Leaky Gut - der undichte Darm: Ursachen, Diagnose und Therapie

Das Darmepithel ist die größte Kontaktstelle zwischen der äußeren Umgebung und dem inneren Milieu. Die Funktion der gastrointestinalen Epithelbarriere besteht darin, vor dem Eindringen fremder Antigene und Mikroorganismen zu schützen und gleichzeitig die Absorption wichtiger Nährstoffe, Wasser und Elektrolyte zu ermöglichen. Die Barriere besteht dabei aus einer Schleimschicht, der kommensalen Mikrobiota, dem Darmepithel und den in der Lamina propria befindlichen Immunzellen. Heutzutage wird zunehmend eine krankhafte Erhöhung der Durchlässigkeit dieser Darmbarriere (der sogenannte Leaky Gut) diagnostiziert. Doch was ist das eigentlich und wie beeinflusst uns der Leaky Gut?
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Hämatologie

Eisen: Balance halten schützt vor Mangel und Überladung

Die Balance von Eisen-Aufnahme und -Verlust ist essenziell für Sauerstofftransport und Energiegewinnung des Körpers. Eine gesunde Ernährung zur Vermeidung von Eisenmangelanämien und Vorsicht beim Umgang mit Anämien bei chronischen Erkrankungen tragen zu einem intakten Eisenstoffwechsel bei. Die Ursachenfindung bei Verdacht auf Mangel wie auch eine Substitution sollten behutsam erfolgen, um Eisenüberladung und Schädigung zu vermeiden.
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Kardiologie
Herztage der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK)

Herzmedizin zwischen Herausforderungen und Chancen

Was gibt es Neues in der kardiologischen Forschung? Die Herztage informierten darüber. Dieses Jahr ging es darüber hinaus um den künftigen Stellenwert der künstlichen Intelligenz (KI) in der Kardiologie, warum dringend mehr Laienreanimation nötig ist und welche Hürden in der kardiologischen Intensiv- und Notfallmedizin zu nehmen sind. Auch die Gendermedizin war ein wichtiges Thema.
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Nephrologie

Nephrologie in Aufbruchsstimmung: Eine neue Dekade hat begonnen

Die chronische Nierenkrankheit (CKD) ist zur Volkskrankheit geworden. Mit zwei einfachen Tests aus Blut und Urin könnte sie frühzeitig erkannt werden. Nephrolog:innen fordern, dieses Basisscreening zur Pflicht zu machen. Vor allem, da seit kurzem Wirkstoffe verfügbar sind, die das Fortschreiten der CKD effektiv stoppen können. Vor der Endstation terminales Nierenversagen gibt es inzwischen also Ausstiegsmöglichkeiten – bis zu Dialyse und Transplantation muss es nicht gehen.
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Reise- und Tropenmedizin

Infektionsschutz vor Fernreisen – eine Oper in 3 Akten mit Ouvertüre und Finale

Dieser Beitrag wurde mit der Absicht verfasst, eine Orientierungshilfe für die reisemedizinische Beratung im Praxisalltag von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zu bieten, die keine spezielle tropenmedizinische Zusatzqualifikation erworben haben. Im Vordergrund stehen deshalb die wichtigsten impfpräventablen Infektionskrankheiten und ihre systematische Einordnung in verschiedene Kategorien. Diese beziehen sich zum einen auf das Klientel der Reisewilligen – ob sie nun mit einem Beratungswunsch in die Praxis kommen oder aber unabhängig davon proaktiv auf ihre Präventionsmöglichkeiten hin vom Praxispersonal angesprochen werden. In dieser Hinsicht erscheinen das Alter und der Gesundheitsstatus der zu beratenden Personen von Belang zu sein. Zum anderen sind Reiseziel, -dauer und -stil von besonderer Bedeutung für die Beurteilung, in welche gesundheitliche Risikokategorie der geplante Urlaub einzuordnen ist. Und drittens erscheint es sinnvoll, die Gesundheitsrisiken insbesondere vor Reisen in die Tropen oder Subtropen hinsichtlich ihrer Seltenheit im Verhältnis zu ihrem dennoch erforderlichen Beratungsbedarf einzuordnen und zu kategorisieren.
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Gastroenterologie

Ernährung, Darmmikrobiota und chronisch entzündliche Darmerkrankungen – eine verhängnisvolle Dreiecksbeziehung

Der menschliche Magen-Darm-Trakt beherbergt eine komplexe und dynamische Gemeinschaft von Mikroorganismen, die als Darmmikrobiota oder Darmmikrobiom bekannt ist. Dieses Mikrobiom spielt eine zentrale Rolle bei zahlreichen physiologischen Prozessen, darunter Verdauung, Stoffwechsel und Immunfunktion. Jüngste Forschungsarbeiten haben den bedeutenden Einfluss der Ernährung auf die Zusammensetzung und Funktionalität der Darmmikrobiota und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit aufgezeigt. Gleichzeitig gibt es immer mehr Belege für einen Zusammenhang zwischen der Darmmikrobiota und Entzündungen und dass dies einen Schlüsselfaktor bei vielen chronischen Krankheiten inklusive chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) darstellt.
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Schmerzmedizin

Große Lücken in der Kopfschmerzversorgung: Mütter und Heranwachsende sind erheblich unterversorgt

Zahlreiche Schwangere, Stillende und Frauen im gebärfähigen Alter leiden regelmäßig unter Migräne. Unter Kindern und Jugendlichen schießt die Häufigkeit von Spannungsschmerzen und Migräne rasant in die Höhe. Ungeachtet dessen: Bei beiden Patientengruppen bestehen enorme Defizite in Therapie wie Prophylaxe. Das ist keineswegs allein der dürftigen Datenlage geschuldet. Auch die fehlende staatliche Unterstützung trägt deutlich dazu bei.
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Asthma

Allergen-Immuntherapie: Wie gezielte Desensibilisierung das Immunsystem umprogrammiert

Die Allergen-Immuntherapie (AIT) ist eine Behandlung zur langfristigen Linderung von Allergien, die das Immunsystem durch wiederholte Gabe von Allergenen desensibilisiert. Sie wird bei Allergien wie Heuschnupfen, Asthma und Insektengiftallergien eingesetzt und ist die einzige Therapie, die die Ursache von Allergien bekämpft, indem sie die allergische Reaktion dauerhaft abschwächt.
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Endokrinologie
INTERVIEW mit Dr. med. Oskar Oehling

„Ein Lipödem sollte operiert werden, aber der Eingriff erfordert spezielle Expertise“

Dr. Oskar Oehling, Internist und Lymphologe mit Spezialgebiet Lipödem-Chirurgie, hat in den vergangenen Jahren mehr als 2.000 therapeutische Liposuktionen bei Patientinnen mit Lipödem durchgeführt – zunächst in seiner ambulanten OP-Praxis im bayerischen Klosterlechfeld und nun in der jüngst eröffneten ADEPOS-Klinik, einer Fachklinik für Lipödem-Chirurgie in Graben/Bayern. Der Mediziner betreut auch Patientinnen, die sich aus verschiedenen Gründen für eine konservative Behandlung ihrer Erkrankung entscheiden. Journalmed.de sprach mit dem Experten über die rätselhafte Pathogenese des Lipödems, den richtigen Blick für die Krankheitszeichen, die Vorteile einer Liposuktion und die Bedeutung der Erfahrung der Operateurin/des Operateurs.
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Multiple Sklerose

Epstein-Barr-Virus als Ursprung und Treiber der Multiplen Sklerose

Der Verdacht, dass die Multiple Sklerose (MS) viralen Ursprungs sein könnte, ist nicht neu. Er ist aber in jüngster Zeit durch zahlreiche Beobachtungen untermauert und konkretisiert worden. Diese haben auch dazu beigetragen, dass der Zusammenhang zwischen einer Epstein-Barr-Virus (EBV)-Infektion und MS in seinen dynamischen Entstehungsprozessen immer besser verstanden wird. Allein die Tatsache, dass mit 95% nahezu die gesamte Bevölkerung mit EBV durchseucht ist, macht nämlich deutlich, dass die Virusinfektion allein nicht der Grund für die Entstehung einer MS sein kann. Zugleich aber scheinen ältere und neuere epidemiologische Daten darauf hinzudeuten, dass eine EBV-Infektion wahrscheinlich eine Conditio sine qua non für die Manifestierung einer MS darstellt.
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