Was ist Gastritis?
Gastritis ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Erkrankungen, die eines gemeinsam haben: eine Entzündung der Magenschleimhaut. Die Magenwand wird von einer Schleimhaut ausgekleidet. Diese schützt sie im Normalfall vor der aggressiven Magensäure, die zur Verdauung notwendig ist. Ist die Magenschleimhaut geschwächt oder verletzt, können die Verdauungssäfte die Magenschleimhaut schädigen und entzünden (1). Die häufigste Ursache für eine Magenschleimhautentzündung ist das
Bakterium Helicobacter pylori (1-3).
Man unterscheidet die akute Magenschleimhautentzündung, die plötzlich auftritt, von der
chronischen Magenschleimhautentzündung, die sich langsam im Laufe der Zeit entwickelt. Beiden können jeweils verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Bei der
chronischen Magenschleimhautentzündung unterscheidet man die Gastritis-Typen: Typ A, Typ B und Typ C. Wobei die Typ-A-Gastritis die seltenste Form der
chronischen Gastritis darstellt.
Autoimmun-Gastritis (Typ A) tritt häufiger bei Menschen auf, die an anderen
Autoimmunerkrankungen wie
Hashimoto-Thyreoiditis und
Typ-1-Diabetes leiden. Die autoimmune Magenschleimhautentzündung kann auch mit einem Mangel an Vitamin B12 einhergehen. Magenschleimhautentzündungen können auch mit anderen Erkrankungen wie
HIV/AIDS,
Morbus Crohn,
Zöliakie,
Sarkoidose und parasitären Infektionen in Zusammenhang stehen.
In einigen Fällen kann eine Magenschleimhautentzündung zu Geschwüren führen und das Risiko für
Magenkrebs erhöhen. Bei den meisten Menschen ist die Magenschleimhautentzündung jedoch harmlos und heilt mit der richtigen Behandlung schnell ab.
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Was ist akute Gastritis?
Eine akute Gastritis ist eine plötzliche Entzündung der Magenschleimhaut. Sie kann starke Schmerzen verursachen, die jedoch vorübergehend und meist nur von kurzer Dauer sind.
Eine akute Gastritis tritt plötzlich auf und mögliche Ursachen sind (1-3):
Was ist chronische Gastritis?
Im Gegensatz zur akuten Gastritis, bei der die Reizung der Magenschleimhaut schnell auftritt, entwickelt sich die
chronische Gastritis allmählich und hält länger an. Die chronische Form kann schwieriger zu heilen sein.
Eine
chronische Gastritis bessert sich in der Regel mit der Behandlung, kann aber eine ständige Überwachung erfordern. Lang anhaltende Entzündungen können zu Erosionen führen, die die Magenschleimhaut zerstören und weitere medizinische Probleme verursachen.
Welche Symptome bei Magenschleimhautentzündung?
Die Symptome der Magenschleimhautentzündung sind von Person zu Person unterschiedlich und bei vielen Menschen treten sogar keine Gastritis-Symptome auf.
Häufige Symptome einer Gastritis sind:
- Magen-Darm-Beschwerden, die sich beim Essen verschlimmern oder bessern können
- Übelkeit oder wiederkehrende Magenverstimmungen
- Erbrechen
- Blähungen oder Schmerzen im Unterleib
- brennendes oder nagendes Gefühl im Magen zwischen den Mahlzeiten oder nachts
- Schluckauf
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen von Blut oder kaffeesatzartigem Material
- schwarzer, teerhaltiger Stuhl
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Wie erfolgt die Diagnose bei Gastritis?
Folgende Methoden können zur Diagnose herangezogen werden (1-3):
- Anamnesegespräch, um Beschwerden, Lebensgewohnheiten (Rauchen, Alkohol, Stress) und eingenommene Medikamente zu ermitteln
- Magenspiegelung (Gastroskopie)
- Gewebeprobe (Biopsie) aus der Magenschleimhaut, um Zellveränderungen und Infektionen (vor allem Helicobacter pylori) zu untersuchen
- 13C-Harnstoff-Atemtest, der den Erreger mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Ausatemluft nachweisen kann,
- Stuhluntersuchung auf Helicobacter pylori
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Magenschleimhautentzündung?
- bakterielle Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori
- regelmäßiger Gebrauch von bestimmten Medikamenten
- Alter: Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko, an Gastritis zu erkranken, weil die Magenschleimhaut mit zunehmendem Alter dünner wird. Zudem leiden ältere Menschen häufiger an einer Infektion mit Helicobacter pylori oder an Autoimmunerkrankungen als jüngere.
- übermäßiger Alkoholkonsum: Alkohol kann die Magenschleimhaut reizen und erodieren, wodurch der Magen anfälliger für Verdauungssäfte wird
Welche Behandlung bei einer Gastritis?
Während die Beschwerden einer akuten Gastritis meist nach ein paar Tagen von selbst abklingen, sind
chronische Magenschleimhautentzündungen, z.B. Typ-A-Gastritis, nicht immer heilbar.
Je nach Ursache stehen Gastritis-Patient:innen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung (1-3):
- Auf die Ernährung achten:
- Vermeiden von scharfen Gewürzen und Speisen
- Verzicht auf reizende Nahrungsmittel wie Laktose aus Milchprodukten oder Gluten aus Weizen
- Medikamentöse Behandlung:
- Antazida und anderen Medikamenten (z.B. Protonenpumpenhemmer oder H2-Rezeptor-Antagonisten) zur Verringerung der Magensäure.
- Antibiotikum zur Behandlung einer Helicobacter-pylori-Infektion
- Wird die Gastritis durch eine perniziöse Anämie verursacht, kann Vitamin B12 verabreicht werden
Sobald das zugrunde liegende Problem beseitigt ist, verschwindet in der Regel auch die Gastritis.
Welche Komplikationen können bei einer Magenschleimhautentzündung Auftreten?
Unbehandelt kann eine Gastritis über einen längeren Zeitraum zu Magengeschwüren und Magenblutungen führen. In seltenen Fällen können einige Formen der chronischen Gastritis das Risiko für Magenkrebs erhöhen, insbesondere wenn die Magenschleimhaut stark ausgedünnt ist und sich die Zellen der Schleimhaut verändert haben.
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Erschienen am 07.10.2021 • Die neuesten Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen Darm und Gelenken finden Sie hier bei uns!
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(1) Bornemann R und Gaber E. Gastritis, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre. Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Heft 55. RKI 2013. Zuletzt abgerufen 25.04.2023.
(2) Fischbach W., Bornschein J. et al. Aktualisierte S2k-Leitlinie Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Zuletzt abgerufen am 25.04.2023.
(3) Helicobacter-Infektion – Was haben Magenbeschwerden mit Bakterien zu tun? Gesundheitsinformation. Januar 2023. AWMF online. https://register.awmf.org/assets/guidelines/021_D_Ges_fuer_Verdauungs-_und_Stoffwechselkrankheiten/021-001ki_S2k_Helicobacter-pylori-gastroduodenale-Ulkuskrankheit_2023-01.pdf