Was wird in der Kardiologie behandelt?
Das Herz pumpt regelmäßig Blut durch den Körper, damit alle Organe und Gewebe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt sind. Dabei kann es zu Fehlfunktionen am Herzen selbst kommen, wie am Herzmuskel oder den Herzklappen, oder zu Störungen in den Gefäßen. Die in der Kardiologie behandelten Krankheiten und Störungen sind sehr vielfältig, u.a.
- Kardiomyopathie beeinträchtigt die Pumpfunktion des Herzmuskels
- Herzklappenerkrankungen stören den Blutfluss
- koronare Herzkrankheiten gehen auf Störungen der Herzkranzgefäße zurück
- kardiovaskuläre Erkrankungen, auch Herz-Kreislauferkrankungen genannt, gehen von Störungen in den Blutgefäßen von Armen, Beinen oder Rumpf aus. Die Ursache hierfür ist in vielen Fällen eine Arterienverkalkung (Atherosklerose): Sind die Gefäße „verkalkt“, kann das Blut weniger gut durch diese gepumpt werden.
Wenn dagegen Gefäße beteiligt sind, die das Gehirn mit Blut versorgen, spricht man von zerebrovaskulären Erkrankungen, wie beim
Schlaganfall, der in das Fachgebiet der Neurologie fällt.
Strikte Grenzen der Zuordnung sind schwierig, weil das Herz-Kreislaufsystem sehr komplex und bei den einzelnen Patient:innen durch viele Faktoren bestimmt wird. So arbeiten insbesondere zur Diagnostik und Therapie verschiedene Fachleute in Praxen und Kliniken interdisziplinär eng zusammen und tauschen regelmäßig Informationen zu neuen Erkenntnissen aus. So befasst sich beispielsweise die Angiologie mit Arterien, Venen und Lymphgefäßen und unterstützt so die Diagnostik.
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Was sind typische Beschwerden und Krankheiten in der Kardiologie?
Zu den häufigsten Erkrankungen von Patient:innen in der Kardiologie zählen
Welche Symptome deuten auf Herz- oder Herz-Kreislauferkrankung?
Als Symptome können u.a. auftreten
- Kurzatmigkeit bei geringer Anstrengung
- Erschöpfung
- Schwindel
- Ohnmacht
- Druck oder Schmerzen in der Brust / Angina pectoris
- Schwellungen an Beinen, Knöcheln und Füßen
- Gliederschmerzen
Diese Symptome müssen nicht unbedingt kardiologisch bedingt sein, sondern können auch Anzeichen einer anderen Störung sein. Wichtig ist allemal, die Beschwerden in einer Praxis oder Klinik abklären zu lassen.
Welche Untersuchungen in der Kardiologie?
Je nach Beschwerden können klassische und moderne Untersuchungsmethoden vom Arzt eingesetzt werden, wie
- Abhören des Herzens (Herzauskultation)
- Ultraschalluntersuchung des Herz, wie Echokardiografie (Herz-Echo), Stress-Echokardiografie, Doppler-/Duplex-Echokardiografie
- Elektrokardiogramm (EKG)
- Links- und Rechtsherzkatheter-Untersuchungen u. a. mit Koronarangiografie
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Welche Risikofaktoren sind für Kardiologie relevant?
Eine ganze Reihe von Risikofaktoren betreffen Vorerkrankungen und den Lebensstil der Patienten, wie
Weil Herz-Kreislauferkrankungen zu den häufigsten Todesursachen zählen, ist es als Patient:in wichtig, Risikofaktoren zu verringern, den Lebensstil anzupassen und Vorsorgemöglichkeiten wahrzunehmen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten bei Herz-Kreislaufkrankheiten?
Der Kardiologe/die Kardiologin ist ein/e Facharzt/Fachärztin, der/die die medizinische Behandlung je nach Diagnose einleiten wird. Dies kann eine ambulante oder stationäre Behandlung, bis hin zur modernen Intensivmedizin sein. Die Therapie erfolgt als medikamentöse Therapie oder als interventionelle Therapie.
Hierzu dienen u.a.
- Medikamente
- Herzschrittmacher
- Herzklappenersatz
- Stent
- Defibrillator
- Bypass-Operation
Weitere Informationen zur Kardiologie, kardiologischen Krankheiten, medizinischer Behandlung und klinischen Studien erhalten Sie bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin und auf den Websiten der Fachgesellschaften.
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(1) Infos zu Herzkrankheiten, Deutsche Herzstiftung, 2023, https://www.herzstiftung.de/. Zuletzt abgerufen am 06.02.2023.
(2) Herz und Gefäße, Patienteninformation.de, Gut informiert entscheiden, 2023, Ein Service des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin (ÄZQ) im Auftrag von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. https://www.patienten-information.de/themen/herz-und-gefaesse. Zuletzt abgerufen am 06.02.2023.
(3) Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. , 2023. https://leitlinien.dgk.org/. Zuletzt abgerufen am 06.02.2023.