Oft unerkannt: Frauenkrankheit Lipödem
Etwa jede zehnte Frau in Deutschland leidet unter einem Lipödem, auch als Reiterhosenphänomen bekannt. Hierbei treten symmetrische schwammige Schwellungen an den Beinen und in 30 Prozent der Krankheitsfälle auch an den Armen auf. Die Ursache: eine Fettverteilungsstörung, die mit Wassereinlagerungen einhergeht. Lipödempatienten stehen aus mehreren Gründen unter einem sehr hohen Leidensdruck. Sie haben nicht nur sehr starke Berührungs- und Druckschmerzen, sondern auch Spannungsgefühle, sodass bereits einfache Tätigkeiten wie Haare föhnen oder Wäsche aufhängen Beschwerden verursachen. Zudem können Scheuerwunden entstehen, wenn die Oberschenkel aneinander reiben. Zu den physischen Beschwerden kommen auch psychologische Belastungen hinzu. „Aufgrund ihres unproportionalen Aussehens – Körpermitte, Hände und Füße sind nicht von den Fettansammlungen betroffen – schämen sich viele Frauen. Darüber hinaus weiß ein Großteil gar nicht, dass sie unter einer Krankheit leiden, da oft keine entsprechende Diagnose erfolgt. Sie gelten als dick, dabei hilft bei einem Lipödem keine Diät“, berichtet Dr. Lijo Mannil, Chefarzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Klinik für Chirurgie V am St. Vinzenz-Hospital Köln.