Tod einer Schwangeren bei Krankenhausbehandlung
Anlass für den Protest ist der Tod einer 33 Jahre alten Schwangeren im Krankenhaus im südpolnischen Nowy Targ. Die Frau namens Dorota starb am 24. Mai an einer Sepsis. Drei Tage zuvor war sie in der 20. Schwangerschaftswoche in die Klinik eingeliefert worden, nachdem das Fruchtwasser ausgelaufen war. Obwohl sich der Gesundheitszustand der Schwangeren ständig verschlechterte, blieben die Ärzte untätig.
Verschärftes Abtreibungsrecht in Polen seit 2021
Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft in dem Fall. Frauenorganisationen erheben schwere Vorwürfe gegen die behandelnden Ärzte. Demnach hätten diese wegen des strengen Abtreibungsgesetzes in Polen nicht gewagt, das Leben der Frau durch einen Schwangerschaftsabbruch zu retten. 2021 war in Polen nach einem umstrittenen Urteil des Verfassungsgerichts ein verschärftes Abtreibungsrecht in Kraft getreten. Seitdem dürfen Frauen auch dann keine Abtreibung vornehmen, wenn das ungeborene Kind schwere Fehlbildungen aufweist.
In den vergangenen Jahren hatte es in Polen mehrfach ähnliche Fälle gegeben, bei denen schwangere Frauen gestorben waren, nachdem sich die Ärzte trotz Komplikationen nicht für eine Abtreibung entschieden hatten.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
EU-Parlament: Abtreibung soll Grundrecht werden
Erschienen am 11.07.2022 • Das EU-Parlament will das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in die Charta der Grundrechte der Europäischen Union aufnehmen.
Erschienen am 11.07.2022 • Das EU-Parlament will das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche in die Charta der Grundrechte der...
© rustamank – stock.adobe.com