Samstag, 2. November 2024
Navigation öffnen
Gesundheitspolitik

Digitale Patientenakte soll automatisch für alle kommen

Digitale Patientenakte soll automatisch für alle kommen
© momius – stock.adobe.com
Das vom Bundesgesundheitsministerium kontrollierte Unternehmen Gematik strebt an, die elektronische Patientenakte (ePA) für alle Versicherten automatisch einrichten zu lassen. Das beschloss die Gesellschafterversammlung der Gematik am Montag. „Wer das nicht möchte, kann aktiv widersprechen“, erklärte das Unternehmen, das für die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland zuständig ist. In der Versammlung sei ein entsprechender Prüfauftrag an die Gematik erteilt worden.
Anzeige:
Programmatic Ads
 
Prinzipiell solle jede und jeder Versicherte in Deutschland die ePA erhalten, twitterte Gesundheitsminister Karl Lauterbach. „Nur wenn wir #Digitalisierung nutzen, können wir Medizin besser & effizienter machen.“

ePA-Testphase läuft seit Anfang 2021

Die ePA soll beispielsweise Röntgenbilder auf CD, Papierakten und Faxe überflüssig machen. Mediziner, Physiotherapeuten, Pflegekräfte und Hebammen sollen sich mit der digitalen Akte mit wenigen Klicks ein Bild vom Gesundheitszustand ihrer Patienten machen oder eine Krankengeschichte lückenlos einsehen können. Gleichzeitig sollen medizinische Daten in anonymer Form für die Forschung verfügbar gemacht werden. Die ePA wurde als freiwilliges Angebot für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten am 1. Januar 2021 in einer Testphase gestartet. Mit dem Gesellschafterbeschluss folgt die Gematik einer politischen Vorgabe der Ampelkoalition.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Dreiviertel der Deutschen wünschen sich Dokumentation von Befunden auf der ePA

Erschienen am 01.09.2022Können freiwillig abgegebene und anonymisierte Patientendaten künftig der Forschung zur Verfügung gestellt werden?

Erschienen am 01.09.2022Können freiwillig abgegebene und anonymisierte Patientendaten künftig der Forschung zur Verfügung gestellt...

© momius – stock.adobe.com

„Opt-out“-Verfahren wird favorisiert

Bislang gilt das „Opt-in“-Verfahren: Das heißt, Patientinnen und Patienten müssen sich selbst darum kümmern, eine ePA zu erhalten. Beim von der Bundesregierung und der Gematik favorisierten „Opt-out“-Verfahren erhält man nur dann keine digitale Patientenakte, wenn man der Einrichtung einer ePA widerspricht.

Bei dem nun ins Auge gefassten Verfahren soll es 4 Entscheidungsstufen gehen. In der 1. Stufe geht es um die Einrichtung der ePA an sich. In den weiteren Stufen gehe es um den Zugriff auf die ePA, ihre Befüllung und die pseudonymisierte Datenweitergabe zu Forschungszwecken.

Das neue Verfahren, das nun von der Gematik geprüft wird, soll noch in dieser Legislaturperiode umgesetzt werden. Lauterbach, der letztlich für die inhaltliche Ausrichtung der Gematik verantwortlich ist, riskiert damit einen Konflikt mit dem Bundesdatenschutzbeauftragten Ulrich Kelber. Dieser hat sich kritisch zum Opt-out-Verfahren geäußert.
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

Elektronische Patientenakte: Forderung nach Opt-out-Verfahren

Erschienen am 20.08.2022Im Fall einer Opt-out-Regelung würden alle Krankenkassen automatisch für ihre Versicherten eine elektronische Patientenakte einrichten.

Erschienen am 20.08.2022Im Fall einer Opt-out-Regelung würden alle Krankenkassen automatisch für ihre Versicherten eine...

© MQ-Illustrations – stock.adobe.com

Quelle: dpa


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Digitale Patientenakte soll automatisch für alle kommen"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.