Politik muss Strukturwandel verantwortlich gestalten
„Angesichts dieser gewaltigen Veränderungen der Kliniklandschaft brauchen wir politische Akteure im Bund und den Ländern, die diesen Strukturwandel verantwortlich gestalten und nicht einfach dem Marktgeschehen überlassen. Wer dem kalten Strukturwandel einfach tatenlos zusieht, geht ein hohes gesundheitspolitisches Risiko ein. Wenn es infolgedessen zu Wartelisten und Versorgungslücken kommt, werden sich die politisch Verantwortlichen sehr kritischen Fragen aus der Bevölkerung stellen müssen“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Dr. Gerald Gaß. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass die Kliniken bereit sind, den Veränderungsprozess selbst offensiv und strukturiert anzugehen. „Die Klinikleitungen sind bereit, aktiv die Umwandlung voranzutreiben. Sie sehen das Potential von Ambulantisierung, sie sehen Fusionen als zentrale Möglichkeit der Konsolidierung. Und sie erwarten auch, dass die Digitalisierung neue Möglichkeiten bietet, die Patientenversorgung effizienter und mit knapper werdenden Fachkräften qualitativ hochwertig sicherzustellen“, so Gaß.
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Erschienen am 12.07.2023 • Lange wurde gestritten, jetzt ist der Weg für eine Krankenhausreform geebnet. Doch zahlreiche Fragen müssen nun genauer geklärt werden.
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Wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist angespannt
Die Ergebnisse der Studie zeigen, wie angespannt die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser ist.
Schon 2022 haben nur noch 24% der Krankenhäuser schwarze Zahlen geschrieben, und für die kommenden Jahre geben die Klinikleitungen eine noch düstere Prognose ab. Erst für 2033 erwarten sie, dass sich die wirtschaftliche Lage bessert. Auch die ersten Wirkungen der Reform werden erst für 2028 erwartet. „Die Politik muss jetzt handeln und für Stabilität in der Krankenhauslandschaft sorgen; das machen die pessimistischen Einschätzungen der Klinikleitungen überdeutlich. Bund und Länder müssen die inflationsbedingte Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben der Krankenhäuser schließen. Wenn sie das weiter verweigern, werden sie das unkontrollierte Kliniksterben erklären müssen“, so Gaß.