Therapiequalität soll im Vordergrund stehen
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, mahnte: „Ganz gleich, wie groß eine Praxis ist oder wer sie betreibt, allein die Qualität der Therapie ist für die Patienten entscheidend.“ Genesungschancen dürften nicht durch wirtschaftliche Strukturen und Interessen gefährdet werden, warnte er. Es dürfe nicht sein, dass die lukrativste Behandlung oder Abrechnungsstrategie im Vordergrund stehe. Der Medizinethiker Eckhard Nagel von der Uni Bayreuth sprach in der Zeitung von einer „alarmierenden“ Lage. „Das unentbehrliche Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient droht hier verletzt zu werden“, warnte Nagel.
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Erschienen am 24.05.2022 • Wächst der wirtschaftliche Druck auf die Patientenversorgung in Deutschland immer weiter? Lesen Sie hier mehr.
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Finanzinvestoren zeigen zunehmend Interesse an Arztpraxen
Das ARD-Magazin „Panorama“ hatte im April berichtet, dass Finanzinvestoren zunehmend nach Arztpraxen griffen. Hunderte, „möglicherweise sogar Tausende Arztsitze“ seien aufgekauft worden, eine Liste investorengeführter Praxen gebe es aber nicht. Besonders attraktiv für Investoren seien Augenarztpraxen. Auch die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg hatte unlängst vor einem Ausverkauf von Praxen gewarnt und die Politik zum Handeln aufgefordert.