In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Denn die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen noch Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen hinzu. Seit Jahresbeginn gibt es neben den Zahlungen der Pflegekasse zudem einen Entlastungszuschlag, der mit der Pflegedauer steigt. Der Eigenanteil nur für die reine Pflege verringert sich so im 1. Jahr im Heim um 5%, im 2. Jahr um 25%, im 3. Jahr um 45% und ab dem 4. Jahr um 70%.
Eigenanteil für Pflege steigt weiter an
Allerdings stieg der Eigenanteil für die reine Pflege weiter – ohne Zuschuss im Schnitt auf 964 Euro nach 912 Euro zum 1. Januar. Die neuen Zuschläge bremsten diesen Anstieg ab. Zusammen mit den anderen Zuzahlungen standen im Vergleich vom 1. Januar zum 1. Juli weiter Kostensteigerungen – mit abgestuften Effekten: Im 2. Jahr im Heim stiegen die Zuzahlungen unter dem Strich im Schnitt noch um 56 Euro auf 2.007 Euro, im 3. Jahr um 45 Euro auf 1814 Euro, ab dem 4. Jahr um 32 Euro auf 1.573 Euro.
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Erschienen am 23.06.2022 • Kostensteigerungen könnten sich für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen auf 1.000 Euro im Monat summieren.
Erschienen am 23.06.2022 • Kostensteigerungen könnten sich für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen auf 1.000 Euro im Monat summieren.
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Verbandschefin Ulrike Elsner sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Entlastung bei den Eigenanteilen sei für Pflegebedürftige besonders im 1. Jahr nur begrenzt spürbar. Sie werde durch die Steigerung der Pflegeentgelte marginalisiert. „Bei so hohen Eigenanteilen bleibt Pflegebedürftigkeit ein Armutsrisiko.“ Eine nachhaltige politische Lösung für das Problem insgesamt werde dringend gebraucht.