ÄKN-Präsidentin kritisiert Legalisierung des Cannabiskonsums
Niedersachsens Ärztekammerpräsidentin Dr. med. Martina Wenker warnt davor, den Konsum von Cannabis zu verharmlosen und lehnt die aktuellen Legalisierungspläne der Bundesregierung ab. Statt den Cannabiskonsum freizugeben, fordert Wenker, die drängenden Probleme des Gesundheitssystems zu lösen.
Gesundheitliche Risiken durch Cannabiskonsum
Die Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen und Lungenfachärztin Dr. med. Martina Wenker kritisiert die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur Cannabislegalisierung aufs Schärfste und warnt vor den gesundheitlichen Gefahren: „Cannabis ist keine harmlose Droge. Die aktuellen Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zu einer Legalisierung des Cannabiskonsums bergen aus ärztlicher Sicht große gesundheitliche Risiken“, warnt Wenker.Zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems
Wenn der Genuss von Cannabis in Deutschland straffrei werde, sei mit vermehrten körperlichen und psychischen Schäden durch einen gesteigerten Konsum zu rechnen. „Diese werden die ohnehin schon angespannte Versorgungssituation des deutschen Gesundheitssystems zusätzlich belasten“, kritisiert die niedersächsische Ärztekammerpräsidentin. Aktuelle Erfahrungen aus anderen Ländern, die Cannabis bereits legalisiert haben, wie die USA, Kanada und Portugal, belegten dies. Nach der Legalisierung sei der Cannabiskonsum um etwa 30% gestiegen und es seien 25% mehr durch den Genuss hervorgerufene psychische Störungen aufgetreten.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Cannabis und Straßenverkehr: Verbände warnen vor Risiken
Erschienen am 14.04.2023 • Die derzeit noch strengen Regeln für Cannabis-Konsumenten im Straßenverkehr sollen auf den Prüfstand. Verbände und Experten warnen vor Gefahren für die Verkehrssicherheit.
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Legalisierungs-Debatte lenkt von anderen essentiellen Themen ab
Zudem lenke die Debatte von anderen essentiellen Themen wie dem Ärztemangel oder der anstehenden Reform der Notfallversorgung ab: „Statt den Cannabiskonsum vorschnell freizugeben, sollten zunächst für andere, drängendere Herausforderungen der medizinischen Versorgung in Deutschland Lösungen gefunden werden“, fordert die Lungenfachärztin.Quelle:Ärztekammer Niedersachsen