Regierung will stärker gegen Engpässe bei Medikamenten vorgehen
Die Bundesregierung will stärker gegen Lieferengpässe bei Medikamenten vorgehen. Geplant sind Änderungen des Vergaberechts, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag in Berlin sagte. Ziel sei, Lieferketten breiter anzulegen, damit die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern abnimmt. Die Situation sei trotz vorhandener Instrumente zu Ausweichpräparaten bei Engpässen unbefriedigend.
Kostendruck führt zu angespannter Lage
Zuletzt hatten Apotheken erneut auf Lieferengpässe bei einer Reihe von Medikamenten hingewiesen – darunter Fiebersäfte für Kinder, Magensäureblocker, Hustensäfte und Blutdruckmittel. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) begründete die angespannte Lage mit enormem Kostendruck. Um Geld zu sparen, setzten Hersteller auf eine Produktion in Asien. Fallen Chargen aus oder Transporte verspäteten sich, habe das Folgen für das hiesige Angebot.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Knappe Fiebersäfte und Arzneien – Lieferengpässe treiben Apotheken um
Erschienen am 22.11.2022 • Immer wieder kommt es zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Während Pharmaunternehmen die Preisregulierung der Politik beklagen, fordern Apotheker eine stärkere Arzneiproduktion in Europa.
Erschienen am 22.11.2022 • Immer wieder kommt es zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln. Während Pharmaunternehmen die Preisregulierung...
Aktuell etwa 300 gemeldete Arzneimittel-Lieferengpässe
Engpässe bei Arzneien gibt es in Deutschland immer wieder. Für Apotheken sind sie ein Ärgernis, da sie Alternativen zu Medikamenten finden oder teilweise selbst herstellen müssen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte führt derzeit etwa 300 Meldungen zu Lieferengpässen auf – bei rund 100.000 zugelassenen Arzneimitteln. Für viele knappe Medikamente gibt es Alternativen. Ein Lieferengpass müsse nicht gleichzeitig ein Versorgungsengpass sein, betont die Behörde.Quelle:dpa