Drogenbeauftragter für mehr Jugendschutz bei Alkohol und Tabak
Der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert dringt auf einen besseren Schutz vor allem von Kindern und Jugendlichen vor Gesundheitsschäden durch Alkohol und Tabak. Der SPD-Politiker forderte am Donnerstag in Berlin unter anderem „konsequente Schritte“ gegen Alkoholwerbung. Sie müsse raus aus Internet, Fernsehen und Radio - am besten rund um die Uhr, zumindest zu den Hauptsendezeiten. Das Mindestalter für Alkohol müsse auf den Prüfstand. Ab 14 Jahren im Beisein der Eltern trinken zu dürfen, sei „gesundheitspolitischer Unsinn vergangener Zeiten“ und müsse abgeschafft werden.
150.000 Tote durch Alkohol- und Tabakkonsum pro Jahr in Deutschland
Blienert sagte: „Kaum ein europäisches Land hat einen so liberalen Umgang mit Alkohol, Tabak und Co.“ Jedes Jahr stürben in Deutschland etwa 150 000 Menschen an den Folgen von Alkohol- und Tabakkonsum. Jeder 8. Erwachsene habe zudem ein Problem mit dem Glücksspiel.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Kassen-Studie: Starke Zunahme von Alkoholsucht unter Beschäftigten
Erschienen am 19.12.2022 • Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse trinkt ein Drittel der Berufstätigen an mehreren Tagen pro Woche Alkohol, 9% davon täglich.
Erschienen am 19.12.2022 • Laut einer Studie der Kaufmännischen Krankenkasse trinkt ein Drittel der Berufstätigen an mehreren Tagen...
Bundesdrogenbeauftragter fordert konsequente Schritte gegen Alkohol- und Tabakwerbung
Der Beauftragte der Bundesregierung sprach sich für weitergehende Werbebeschränkungen aus. Es gebe keinen Grund, warum an Kiosken, Supermarktkassen und Tankstellen weiterhin mit bunten Bildern für Zigaretten, Tabakerhitzer und E-Zigaretten geworben werden dürfe. Für besseren Jugend- und Verbraucherschutz beim Glücksspiel, für das die Länder zuständig sind, sollte Werbung für Sportwetten in Fernsehen, Hörfunk und Internet vor 21 Uhr verboten werden.Mehr Gesundheitsschutz durch Freigabe von Cannabis
Mit Blick auf die von der Ampel-Koalition geplante kontrollierte Freigabe von Cannabis für Erwachsene sagte Blienert, es gehe um nichts anderes als um mehr Gesundheitsschutz: „Lieber standardisiertes, kontrolliertes Cannabis aus dem Laden als verunreinigtes Cannabis vom Dealer aus dem Stadtpark.“Quelle:dpa