CA-Rezeptoren auf T-Zell-Oberflächen erkennen viele verschiedene Ziele
Individuell, aufwändig und – noch – sehr teuer:
CAR-T-Zellen müssen für jede:n Patient:in maßgeschneidert werden. Mit den gentechnisch veränderten Immunzellen therapierten Ärzt:innen bisher vor allem Krebsleiden wie
B-Zell-Leukämien und -Lymphome, die zuvor nur schwer behandelbar waren. Zunächst isolieren sie dafür körpereigene T-Zellen aus dem Blut der Patient:innen. Im Labor werden diese dann gentechnologisch so verändert, dass sie die namensgebenden Chimären Antigen-Rezeptoren (CAR) auf ihrer Oberfläche ausbilden. „Solche Rezeptoren können nahezu beliebig viele Zielstrukturen, zum Beispiel Proteine, auf anderen Zellen erkennen und dann eine Immunreaktion auslösen“, erläutert Prof. Dr. Georg Schett, Direktor der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie – am Uniklinikum Erlangen und einer der federführenden Autoren der Nature Medicine-Studie.
CD19 als Ziel der CAR-T-Zelltherapie bei SLE
Für die Therapie der B-Zell-Leukämien wurde das für B-Zellen charakteristische Oberflächenprotein CD19 als Ziel ausgewählt. Weil auch der SLE mit einer gesteigerten B-Zell-Aktivität einhergeht, lag es nahe, dieselbe genetische Modifikation der CAR-T-Zellen auch hierfür einzusetzen. Die so modifizierten CAR-T-Zellen erhalten die Patient:innen über eine Infusion. Zuvor erfolgt, bei SLE ebenso wie bei Leukämie, eine
Chemotherapie. Sie hemmt die Aktivität des körpereigene Immunsystems, um die spätere Arbeit der CAR-T-Zellen zu erleichtern.
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Systemischer Lupus erythematodes: Langzeitsicherheit und Wirksamkeit von Anifrolumab bestätigt
Erschienen am 01.12.2022 • Neue Studiendaten bestätigen die Verträglichtkeit und Wirksamkeit von Anifrolumab bei SLE. Mehr dazu lesen Sie hier!
Erschienen am 01.12.2022 • Neue Studiendaten bestätigen die Verträglichtkeit und Wirksamkeit von Anifrolumab bei SLE. Mehr dazu lesen...
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Reduktion der Krankheitsaktivität bei SLE durch die CAR-T-Zelltherapie
Nach vielversprechenden Vorversuchen an Mäusen bewährten sich die Design-Zellen auch bei den 5 Erlanger Patient:innen. 4 Frauen und ein Mann erhielten als weltweit erste von
SLE Betroffene eine CAR-T-Zelltherapie. Die zuvor hohe Krankheitsaktivität, die bereits die Nieren in Mitleidenschaft gezogen hatte, ging durch die Therapie drastisch zurück. „Sowohl die krankheitstypischen Antikörper als auch Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit nahmen stark ab, zugleich besserte sich die Nierenfunktion deutlich“, berichtet Studienleiter Schett. Besonders beeindruckend: Noch Monate nach der einmaligen CAR-T-Zell-Infusion konnten die Patient:innen auf ihre zuvor eingenommenen Medikamente verzichten, der SLE kehrte dennoch nicht wieder zurück.
Langfristige Effekte der CAR-T-Zelltherapie bei SLE sind noch nicht bekannt
„Die neue Therapie scheint wie ein Reset-Knopf zu wirken, der dem entgleisten Immunsystem einen Neustart ermöglicht“, sagt Prof. Dr. Christof Specker, Präsident der DGRh und Direktor der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie an den Kliniken Essen-Mitte. Mit großen Erwartungen werde nun verfolgt, wie die Therapie sich in größeren Patient:innenkollektiven bewähre – und wie es den zuerst Behandelten weiter ergehe. Ob man von einer dauerhaften Heilung eines SLE durch eine solche Therapie sprechen kann, müsse trotz der vielversprechenden Ergebnisse noch abgewartet werden. Die Nachbeobachtungszeit der ersten so behandelten Patient:innen beträgt bislang erst 13 bis 23 Monate.
Zum Systemischen Lupus Erythematodes (SLE)
Der Systemische Lupus Erythematodes ist eine potenziell lebensbedrohliche
Autoimmunerkrankung. Er zählt zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, bei denen das Immunsystem gesundes körpereigenes Gewebe angreift. In der Folge kommt es zu Entzündungen und letztlich zur Schädigung von Organen. Im Falle des SLE kann sich die Autoimmunreaktion im ganzen Körper manifestieren. Besonders häufig sind die Haut, die Nieren und die Gelenke betroffen. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl sowie Abgeschlagenheit (Fatigue) zählen zu den häufigen Symptomen eines SLE. Die Krankheit verläuft meist in Schüben, kann in seltenen Fällen aber auch dauerhaft aktiv sein. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, der Krankheitsbeginn liegt überwiegend im jüngeren Erwachsenenalter zwischen 20 und 30 Jahren.