KI-basiertes Entscheidungshilfesystem gibt Empfehlungen zur invasiven Beatmung
Die invasive Beatmung von schwerkranken Patient:innen soll weiter verbessert und optimiert werden. Das ist das Ziel der Wissenschaftler:innen, die sich an dem IntelliLung-Projekt beteiligen werden. „Wir haben in den vergangenen 2 Jahren zusammen mit dem Institut für Angewandte Informatik (InfAI) in Dresden ein auf künstlicher Intelligenz basierendes Entscheidungshilfesystem entwickelt, welches wir nun in der klinischen Praxis testen und ausbauen können“, freut sich Prof. Thea Koch, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie und Leiterin des IntelliLung-Konsortiums. Das Entscheidungshilfesystem, soll dem Behandlungsteam eine Empfehlung für die Einstellung der invasiven Beatmung geben. „Nicht nur die Sauerstoffzufuhr, sondern auch die Atemfrequenz und die Beatmungsdrücke müssen in Abhängigkeit von der körperlichen Verfassung und dem Behandlungsstatus immer wieder angepasst werden, das ist kein statischer Zustand, sondern ein Prozess“, erklärt Dr. Jakob Wittenstein, der unterstützt von Dr. Robert Huhle und Dr. Martin Scharffenberg den Projektantrag verfasst hat.
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Erschienen am 23.06.2021 • Welchen Fortschritt leistet Künstliche Intelligenz bei Ärzten und dem Fach Medizin im Allgemeinen? Die Antwort lesen Sie bei www.journalmed.de!
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KI soll mechanische Beatmung optimieren
Die mechanische Beatmung zu optimieren, ist kein einfacher Prozess. Werden zu hohe Beatmungsdrücke verwendet, drohen mechanische Verletzungen innerhalb der Lunge. Ist der Druck am Ende der Ausatmung zu gering, könnte die Lunge zusammenfallen, was eine weitere Beatmung erschwert. „Wir versuchen, verschiedene Beatmungsparameter so zusammenzuführen, dass am Ende eine
digitale Entscheidungshilfe für die optimale Beatmung entsteht“, so Dr. Wittenstein.
KI soll Beatmungszeit verkürzen
Geplanter Projektstart ist September 2022. Fünf Jahre haben die Wissenschaftler:innen die auf 14 verschiedene nationale und internationale Kliniken, Forschungsinstitute und Firmen verteilt sind, Zeit, um ein auf der künstlichen Intelligenz basierendes Verfahren zu optimieren. „Am Ende geht es darum, die Beatmungszeit zu minimieren, damit die Dauer des Aufenthaltes auf der Intensivstation zu verkürzen und auch die Letalität zu senken“, fasst Dr. Wittenstein zusammen. Das Team plant 2 Studien. Retrospektiv nutzen sie dafür Daten von ehemaligen invasiv beatmeten Patient:innen, gleichzeitig sollen aktuelle Daten in einer prospektiven Studie erfasst und ausgewertet werden. An dem Projekt sind neben den klinischen und akademischen Partnern auch 2 Hersteller von Beatmungstechnik beteiligt.