3D-Scan: Herstellung personalisierter Verbände für Verbrennungsopfer
Laut dem leitenden Wissenschaftler Boxin Zhao lässt sich für die Behandlung von
Verbrennungsopfern die Form des Verbands mittels 3D-Druck angpassen. Zudem verfüge das Material über eine fein abgestimmte Oberflächenhaftung. Sie ist ein entscheidendes Merkmal dieses neuen Materials. „Es haftet leicht auf der Haut und kann genauso leicht wieder entfernt werden. Das Erzielen dieser Haftung erfordert ein sehr empfindliches Gleichgewicht.“ Bei der Entwicklung haben die Expert:innen einen 3D-Scan des Gesichtes und der entsprechenden Körperteile durchgeführt, um ihn auf die Bedürfnisse von Patient:innen abzustimmen. Damit wird ein guter Kontakt mit Oberflächen wie Nasen und Fingern ermöglicht. Dadurch ist dieses Material auch ideal zur Herstellung personalisierter Verbände für Verbrennungsopfer.
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Erschienen am 03.11.2021 • Hier gelangen Sie zum Interview mit Prof. Dr. med. Martin Storck über neue Behandlungsoptionen in der Wundversorgung!
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Material reagiert thermisch: Leichtere und weniger schmerzvolle Entfernung des Verbands möglich
Das Material kann jedoch auch bei der
Krebsbehandlung eingesetzt werden. Bei der traditionellen
Chemotherapie kann es sein, dass Patient:innen sich stundenlang im Krankenhaus aufhalten müssen. Der neue Verband ermöglicht außerhalb des Krankenhauses die konstante Freisetzung von Medikamenten und erleichtert damit die Behandlung. Das Material, das für die Herstellung dieser intelligenten
Wundverbände eingesetzt wird, beinhaltet ein Biopolymer, das aus Meeresalgen gewonnen wird – ein thermisch reagierendes Polymer und Nanokristalle der Cellulose. Die thermische Reaktionsfähigkeit ermöglicht es dem Verband auf der Haut warm zu sein und sich langsam auf die Raumtemperatur abzukühlen. Wird der Verband jedoch im Kühlschrank gekühlt, weitet er sich aus und schrumpft bei Körpertemperatur. Damit wird eine leichtere und weniger schmerzvolle Entfernung des Verbands ermöglicht. Zusätzlich ist der Verband darauf ausgerichtet, Medikamente verzögert freizusetzen. Damit wird auch eine länger anhaltende
Schmerzlinderung ermöglicht. Die aktuellen wissenschaftlichen Forschungsergebnisse wurden im „Journal of Colloid and Interface Science“ veröffentlicht.