1. Behandlung der Mitralklappe mit einem Katheter 1982
Eine Schwäche der Mitralklappe – eine von 4 Herzklappen im menschlichen Körper – kann sich zu schwerwiegenden Folgen entwickeln. Alternativ zur Herzoperation können Patient:innen zunehmend auch mit einem minimal-invasiven Eingriff, mittels Schlüsselloch-Verfahren und moderner Kathetertechnik, ohne Öffnung des Brustkorbes, behandelt werden. Lange Zeit stellte die Behandlung der Mitralklappe mit Hilfe eines Katheters eine große Herausforderung für Mediziner:innen dar. 1982 gelang es dem japanischen Arzt Inoue, eine verengte Mitralklappe erstmalig mittels Katheterverfahren zu behandeln.
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Undichte Mitralklappe bei 30% der über 75-jährigen
Seitdem hat die Entwicklung von minimal-invasiven Techniken erheblich an Dynamik gewonnen. Das hängt in erster Linie mit der demographischen Veränderung in unserer Gesellschaft zusammen. Bei den
über 75-jährigen weisen 25 bis 30% eine undichte Mitralklappe auf. Die Ursachen hängen, neben strukturellen Veränderungen der Klappe selbst auch mit der zunehmenden Anzahl an Patient:innen mit einer
Herzleistungsschwäche zusammen. Diese Patient:innen weisen häufig schwere Begleiterkrankungen auf, die zu einem schlechteren Ergebnis nach einer großen Herzoperation führen würden.
Schonende Mitralklappen-OP durch das PASCAL/PASCAL Ace Verfahren
Aus diesem Grund besteht bei diesen Patient:innen seit einigen Jahren die Möglichkeit, die Klappe mit einem schonenden Verfahren zu reparieren, bei dem der Brustkorb nicht geöffnet werden muss. Zu diesen Verfahren gehört die kathetergestützte Implantation von sogenannten Clips der Firma Edwards Lifescience (PASCAL, PASCAL Ace). Mit dem neuartigen Kathetersystem PASCAL/PASCAL Ace konnte am RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt in der Klinik für Kardiologie im November letzten Jahres bereits der 200. Patient erfolgreich behandelt werden.