Wie Vitamin D3 bei allergischem Asthma hilft
Ein Mangel an Vitamin D3 kann unter anderem bei Menschen mit allergischem Asthma zu schwereren Symptomen führen – das haben Studien gezeigt. Doch wie genau das Vitamin die zelluläre Entzündungsreaktion des Körpers beeinflusst, ist noch nicht vollständig geklärt. Ein Forschungsteam der Molekularen Pneumologie des Universitätsklinikums Erlangen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat nun erstmals gezeigt, wie die Einnahme von Vitamin D3 die zelluläre Entzündungsreaktion bei allergischem Asthma verändert und die Asthma-Symptomatik verbessern kann.
Weniger ausgeprägte Asthma-Symptome durch die Einnahme von Vitamin-D3-Supplementen
Die Doktorandin Janina Grund und die Mitglieder der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Susetta Finotto aus der Abteilung Molekulare Pneumologie untersuchten dazu die klinische Ausprägung von Asthma bei betroffenen Vorschulkindern und Erwachsenen im Zusammenhang mit dem Vitamin-D3-Blutspiegel und der Einnahme von Vitamin-D3-Supplementen. Dabei stellte das Forscherteam fest, dass Kinder und Erwachsene, die Vitamin D3 über die Nahrung zu sich nahmen, weniger ausgeprägte Asthmasymptome und einen geringeren Schweregrad des Asthmas aufwiesen und weniger steroidhaltige Inhalationsmedikamente benötigten. In bestimmten Blutzellen fanden die Wissenschaftler:innen bei Personen mit höheren Vitamin-D3-Spiegeln zudem vermehrt das Protein Blimp-1, das die Immunantwort von T-Helferzellen steuert.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
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Erschienen am 31.05.2022 • Bei Asthma ist das erklärte Therapieziel mittlerweile die Remission. Wie sie zu erreichen ist, erfahren Sie bei uns!
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Zusätzliche Einnahme von Vitamin D3 hat einen positiven Effekt für Asthma-Betroffene
Um den Mechanismus besser zu verstehen, untersuchte Janina Grund an Mäusen genauer, wie sich die Gabe von Vitamin D3 auf die Immunantwort auswirkt. Auch hier führte das Vitamin dazu, dass das Asthma weniger schwer ausfiel. Außerdem fand sie weniger allergieauslösende Antikörper (IgE), die für bestimmte allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis verantwortlich sind. Zusätzliches Vitamin D3 führte sogar zu einer entzündungshemmenden Reaktion des Immunsystems mit dem Botenstoff IL-10 und mit Zellen, die Blimp-1 bilden. Interessanterweise konnte die Arbeitsgruppe erstmals auch einen Effekt des Vitamins auf langlebige Gedächtnis-T-Zellen nachweisen, die die langfristige Immunantwort bei Asthma maßgeblich beeinflussen. Damit hat das Forschungsteam gezeigt, dass die zusätzliche Einnahme von Vitamin D3 für Asthmatiker:innen einen positiven Effekt hat und wie wichtig eine ausreichende Versorgung ist. Konkrete Therapieempfehlungen lassen sich aus diesen Grundlagenstudien nur bedingt ableiten - Betroffene sollten sich daher bei Fragen immer an ihren Arzt wenden.Quelle:FAU