Salz-Sensitivität bei Frauen nimmt nach der Menopause zu
Es wird allgemein angenommen, dass Frauen besser vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschützt sind. Laboruntersuchungen an Ratten haben diese Annahme bestätigt. Bei Frauen und einigen Mausmodellen war dieser Schutz jedoch weniger vollständig. Da mehr Frauen vor der Menopause salzsensitiv sind und die Menopause den Schweregrad und die Häufigkeit von
Bluthochdruck erhöht, ergibt sich ein anderes Bild. Damit wird ein weiteres, neu entstehendes Konzept unterstützt. Dabei geht es darum, dass die Geschlechtschromosomen Frauen anfälliger für Salz machen. Dafür verantwortlich ist wahrscheinlich, dass Frauen während der Schwangerschaft ihr Flüssigkeitsvolumen fast verdoppeln müssen. Laut Belin de Chantemele hilft das Östrogen dabei einen Teil des erhöhten Risikos zu verringern. Das ist zumindest so lange der Fall, bis die Werte nach den Wechseljahren sinken. Studien, die vorwiegend mit Männern und Mausmodellen durchgeführt wurden, haben bisher das Missverständnis mit sich gebracht, dass Frauen weniger empfindlich auf Salz reagieren. Diese Empfindlichkeit sei jedoch bei Bluthochdruck ein entscheidender Faktor. Die meisten Patient:innen, die unter einem gegen die Behandlung resistenten Bluthochdruck leiden, seien auch salzsensitiv.
Salzsensitivität: Blutdruck verändert sich durch Salz-Aufnahme um mehr als 10%
Bei einer Salzsensitivität des Blutdrucks verändert sich der Blutdruck als Reaktion auf die aufgenommene Salzmenge um mehr als 10%. Die Salzsensitivität spielt bei rund der Hälfte der Fälle eine Rolle, bei denen die Ursache für den Bluthochdruck wie bei einem Problem mit den Nieren nicht offensichtlich ist. Es handelt sich dabei auch um einen üblichen Faktor bei einem gegen die Behandlung resistenten Bluthochdruck. Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat nur 1/4 der Erwachsenen seinen Bluthochdruck unter Kontrolle.
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Frauen scheiden Salz besser aus als Männer
Belin de Chantemele nach gibt es auch gute Infos aus Studien mit Menschen, dass die Verringerung des Salzkonsums die Salzsensitivität senkt. Bei Frauen ist das sogar stärker der Fall als bei Männern. Die Tatsache, dass sich das Gefäßsystem als Reaktion auf die Aufnahme von Natrium nicht entspannt, bewirkt eine Erhöhung des Blutdrucks. Tatsächlich weisen Belege von Studien mit Menschen und Labortieren darauf hin, dass weibliche Nieren besser zur Ausscheidung von Salz in der Lage sind.
Hohe Aldosteron-Werte bei Frauen haben Einfluss auf Bluthochdruck
Einer der nur bei Frauen bestehenden Faktoren ist laut den Forschenden der hohe Wert des Hormons Aldosteron. Aldosteron wird von der Nebenniere produziert und hat direkte Auswirkungen auf den Blutdruck, da es in der Niere die Natriumausscheidung hemmt und die Kaliumausscheidung steigert. Durch die Erhöhung des Natriumspiegels erhöht es das Blutvolumen und damit den Blutdruck. Frauen verfügen über mehr Mineralokortikoidrezeptoren für das Hormon. Hohe Aldosteronwerte sind dafür bekannt, dass sie an einer ganzen Reihe von negativen Auswirkungen für den Körper beteiligt sind. Dazu gehört eine weitverbreitete Entzündung, steife und vernarbte Blutgefäße und sogar eine Vergrößerung des Herzens. Bei Frauen gibt es Hinweise darauf, dass Aldosteron vor allem für die Blutgefäße schädlich ist. Dazu gehört auch ihre wichtige Fähigkeit, sich zu erweitern, um als Reaktion auf die Speicherung von mehr Salz auch mehr Blut aufnehmen zu können.