Hinterlässt die Corona-Krise bereits ihre Spuren?
Vergleicht man das Jahr 2019 direkt vor der Pandemie mit dem vergangenen Jahr 2020, so registriert die KKH in Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt
bei wiederkehrenden Depressionen bereits ein leichtes Plus von rund 6 beziehungsweise 4%. In den übrigen Bundesländern sowie bei depressiven Episoden zeichnet sich hingegen noch kein nennenswerter Corona-Effekt ab. Noch sei es aber viel zu früh, diese Entwicklung zu bewerten, sagt Dr. Aileen Könitz, Ärztin und Expertin für psychiatrische Fragen bei der KKH. Welchen Einfluss die Virus-Pandemie wirklich habe, werde sich erst in einigen Jahren zeigen. Denn von den ersten Anzeichen einer Depression wie etwa Energiemangel, Lustlosigkeit und Reizbarkeit bis hin zu einer entsprechenden Diagnose kann viel Zeit vergehen. Hinzu kommt, dass viele Patient:innen während der Lockdown-Phasen Arztbesuche gemieden haben – aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus.
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Erschienen am 04.02.2021 • Eine Umfrage unter Psychiatern und Psychotherapeuten zeigt, dass diese häufiger mit Suchterkrankungen und Rückfällen konfrontiert werden. – Lesen Sie mehr auf www.journalmed.de!
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Wohin bei Depression?
Eine Depression ist eine schwere Krankheit, die im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Deshalb muss sie so früh wie möglich behandelt werden. So zeigt der deutliche Anstieg an Diagnosen im Zehnjahresvergleich zum einen auch, dass Depressionen nicht mehr ein so großes Tabuthema sind und immer mehr Menschen sich genau das trauen: zum Arzt zu gehen und sich behandeln zu lassen. Zum anderen können die Zahlen etwa auch durch wachsenden gesellschaftlichen Druck, durch Überforderungssituationen etwa in Job und Familie sowie durch Stress in sozialen Medien und durch Mobbing steigen. „Eine Depression entsteht meist aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren“, erläutert Aileen Könitz. Generell seien die Ursachen sehr individuell und vielfältig. Neben genetischen und neurobiologischen Faktoren können auch traumatische Erlebnisse wie Gewalt und Missbrauch, Krisen wie Trennungen und Jobverlust sowie schwere Krankheiten eine Rolle spielen. Betroffene fühlen sich extrem niedergeschlagen, sind erschöpft und antriebslos, verlieren ihre Interessen und können darüber hinaus von Schlaflosigkeit, Selbstzweifeln, Schuldgefühlen und Konzentrationsstörungen geplagt sein. Bei einem Verdacht auf eine Depression führt der erste Weg zum Hausarzt oder zur Hausärztin. Er überweist dann an einen Psychiater, eine Psychiaterin, eine Psychotherapeutin oder einen Psychotherapeuten.