Lymphknoten–Transplantation: Hilfe bei Lymphödemen
Neues Verfahren bietet erstmals Heilungschance bei Lymphstauungen. Vor allem Krebspatienten haben darunter zu leiden: Zwar ist der Krebs erfolgreich behandelt, doch zurück bleiben Folgen wie beispielsweise Lymphstauungen an Armen und Beinen. Meist handelt es sich um geschwollene, schmerzende Extremitäten, in denen die Lymphflüssigkeit nicht mehr abfließen kann, weil das feine System der dafür nötigen Kanäle beschädigt wurde. Bisher konnten nur die Symptome gelindert werden, oft eine unbefriedigende und lebenslang leidvolle Situation für die Betroffenen. Die plastischen Chirurgen am Universitätsklinikum Leipzig nutzen als eines von wenigen Zentren in Deutschland ein neues Verfahren, um hier wirksam Linderung zu verschaffen: die Transplantation von Lymphknoten.
Etwa zwei solcher Eingriffe im Monat führen die Leipziger in einem interdisziplinären Team durch, meist bei Krebspatienten, die jahrelange erfolglose Therapien hinter sich haben. Viele erleben durch den Eingriff eine spürbare Besserung, die Lymphödeme klingen ab, der Druck lässt nach. "Aber wir lernen auch noch viel über dieses neue Verfahren" sagt Langer, der sich dazu bereits vor Jahren in Taiwan, das führend ist auf diesem Gebiet ist, weitergebildet hat. "Es gibt noch wenig Daten zu den Langzeitwirkungen oder dazu, warum wir bei einem Patienten erfolgreich sind und bei anderen nicht", ergänzt der Chirurg. Insgesamt kommt die Therapie vor allem dann in Frage, wenn konservative Behandlungen über einen längeren Zeitraum erfolglos waren. "Unsere Patienten kommen aus ganz Deutschland zu uns und haben oft schon viel versucht", so Langer. "Wir sind sehr froh, ihnen jetzt diese Hilfe anbieten zu können."Quelle:
Universitätsklinikum Leipzig