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Gesundheitspolitik

Digitale Kurzsichtigkeit der Kranken- und Altenpflege?

Der wachsende Einsatz smarter Kontroll- und Monitoring-Tools in der Pflege entkoppelt diese zunehmend von ethisch-moralischen Erwägungen – das ist die Kernthese einer jetzt international veröffentlichten Analyse eines Wissenschaftlers der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems (Österreich). Die in Nursing Philosophy erschienene Argumentation legt den Rollenwandel, der sich für Pflegende durch digitales Monitoring und KI-basierende Entscheidungsprozesse ergibt, überzeugend dar: Pflegebedürftige als Menschen mit individuellen Bedürfnissen wahrzunehmen, könnte standardisierten, „smarten“ Entscheidungsprozessen zum Opfer fallen. Das Einbinden von Pflegepersonal in die Entwicklung von Kontrolltechnologien oder eine neue Definition des Pflegeberufs könnte aber Abhilfe schaffen.
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Medizin

Bedeutung des perioperativen Infarkts nach Bypass-OP geklärt

Die Bypass-Operation stellt eine erfolgversprechende Option zur Behandlung verengter Herzkranzgefäße bzw. zur Vorbeugung eines Herzinfarkts dar. Der chirurgische Eingriff ist aber auch mit dem Risiko eines perioperativen Myokardinfarkts (pMI) verbunden. Ein Innsbrucker Herzchirurgie-Team hat die Diagnose des pMI auf den Prüfstand gestellt und liefert weitreichende Erkenntnisse für herzchirurgische und kardiologische Guidelines und künftige Studien zu diesem Thema.
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Medizin

ATTR-CM: Tafamidis verlängert Gesamtüberleben

Eine aktuell publizierte Post-hoc-Interimsanalyse der ATTR-ACT-Studie (Tafamidis in Transthyretin Amyloid Cardiomyopathy Clinical Trial) und ihrer Langzeitverlängerungsstudie zeigt, dass die Behandlung mit 80 mg Tafamidis-Meglumin bzw. 61 mg Tafamidis mit einem klinisch signifikanten Überlebensvorteil für Patient:innen mit Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) assoziiert ist (1). Mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von fast 5 Jahren zeigt die jetzt veröffentlichte Analyse eine signifikante Reduktion des Gesamtmortalitätsrisikos um 41% bei ATTR-CM-Patient:innen, die kontinuierlich mit Tafamidis-Meglumin bzw. Tafamidis behandelt wurden (1).
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Medizin

Zulassung für neues Medikament gegen schwere atopische Dermatitis

Die Europäische Kommission hat Abrocitinib für die Behandlung von erwachsenen Patient:innen mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (AD), die für eine systemische Therapie infrage kommen, zugelassen. Die Zulassung des einmal täglich oral anzuwendenden Januskinase 1 (JAK1)-Inhibitors erfolgte für die Dosierungen 100 mg und 200 mg. Darüber hinaus wurde eine Dosis von 50 mg zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer AD speziell bei Patient:nnen mit mittelschwerer und schwerer Niereninsuffizienz oder bei bestimmten Patient:nnen, die mit Cytochrom-P450 (CYP) 2C19 inhibierenden Wirkstoffen behandelt werden, zugelassen (1).
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Medizin

Long-COVID nach milder SARS-CoV-2 Infektion: Krankheitsbild mit vielen Gesichtern

Ein interdisziplinäres Team von Ärzt:innen aus Tirol und Südtirol hat anhand einer Online-Befragung von COVID-19 erkrankten, aber nicht hospitalisierten Patient:innen die komplexen, langanhaltenden Symptome ermittelt und analysiert. Ziel der Studie „Gesundheit nach COVID-19“ war es, das Krankheitsbild Long-COVID besser zu charakterisieren. Das Fachjournal Clinical Infectious Diseases berichtet über die ersten Ergebnisse.
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Medizin

„AI-Academy“: Live-Webinare zur Infektiologie – mit CME-Punkten

Durch die COVID-19-Pandemie ist die Aufmerksamkeit rund um Infektionskrankheiten gestiegen. Um insbesondere Klinikärzt:innen Fortbildungen im Bereich der Infektiologie und Antiinfektiva anbieten zu können, hat Pfizer die digitale Weiterbildungsplattform „AI-Academy“ ins Leben gerufen.
Gestartet ist die AI-Academy im Mai 2021. Interessierte Infektiologen und Klinikärzte verschiedenster Fachdisziplinen finden die Fortbildungsplattform seither auf der Website von Pfizer mit Informationen speziell für Fachkreise.
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Medizin

COVID-19: Positives CHMP-Gutachten für Molnupiravir

Das Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) hat am 19.11.2021 ein positives wissenschaftliches Gutachten für Molnupiravir zum Einsatz bei erwachsenen COVID-19-Patient:innen, die noch nicht auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen sind und ein erhöhtes Risiko aufweisen, einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf zu entwickeln, veröffentlicht. Molnupiravir ist eine in der Entwicklung befindliche, oral einzunehmende antivirale Monotherapie gegen COVID-19.
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Medizin

Moderne neurologische Therapien detailliert und holistisch diskutiert

Die multiple Sklerose (MS) ist eine von Beginn an progrediente Erkrankung, deren Aktivität sich durch klinische Schübe sowie subklinischer Aktivität unterhalb der MRT Apparenzschwelle auszeichnet. Aber immer noch lässt die Krankheit viele Fragen unbeantwortet. Wichtig in der Behandlung ist aber effektiv und langanhaltend das Risiko der Progression zu reduzieren, so Professor Mathias Mäurer, Würzburg auf einem Symposium, anlässlich der 94.DGN-Jahrestagung.
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Medizin

Ticagrelor: Langzeitprävention im Versorgungsalltag erneut bestätigt

AstraZeneca präsentierte auf den diesjährigen Herztagen 2021 der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) aktuelle Daten aus dem Versorgungsalltag von Patientinnen und Patienten mit akutem Koronarsyndrom: Die Ergebnisse der großen internationalen Register-Studie ALETHEIA bestätigen erneut den Nutzen von Ticagrelor zur Langzeitprävention ischämischer Ereignisse bei Patientinnen und Patienten mit akutem Koronarsyndrom und vorangegangenen Myokardinfarkt im Versorgungsalltag. Zugleich geben sie Einblicke in die klinische Routinepraxis der dualen antithrombozytären Therapie (DAPT) mit Ticagrelor.
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Medizin

LDL-C-Senkung: Ein Jahr Praxiserfahrung mit Bempedoinsäure

Seit November 2020 steht mit dem Cholesterinsenker Bempedoinsäure als Monopräparat sowie als Fixkombination mit Ezetimib eine zusätzliche orale Therapiestufe für die Behandlung von Betroffenen mit Hypercholesterinämie und hohem oder sehr hohem kardiovaskulären Risiko zur Verfügung. Als erste, einmal täglich oral einzunehmende Add-On-Therapeutika einer neuen Substanzklasse (ATP-Citrat- Lyase (ACL)-Inhibitor) wirken sie ergänzend zu Statinen und anderen oralen Lipidsenkern. So kann eine zusätzliche Senkung des Cholesterinspiegels erreicht werden (1–3). 
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Medizin

ITP: Weniger Thrombosen mit SYK-Inhibitor?

Die Erkrankung Immunthrombozytopenie (ITP) bedeutet für die Patientinnen und Patienten neben einer verringerten Thrombozytenzahl auch ein höheres Risiko für Thrombosen (1). Die Rate an venösen und arteriellen thromboembolischen Ereignissen (TEEs) ist gegenüber der Allgemeinbevölkerung bis zu 3-fach erhöht (2). Studienergebnisse mit Fostamatinib, einem Inhibitor der SYK (spleen tyrosine kinase), deuten nun darauf hin, dass das Medikament das Risiko für TEEs bei ITP-Patienten verringern könnte (1).
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Medizin

nvVHF: Ergebnisse der AUGUSTUS-Studie

Auf der aktuell stattfindenden Jahreskonferenz des American College of Cardiology (ACC) wurden erstmals Ergebnisse der Phase-IV-Studie AUGUSTUS präsentiert und zeitgleich im New England Journal of Medicine publiziert (1). Darin wurde Apixaban vs. den Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin bei Patientinnen und Patienten mit nicht-valvulärem Vorhofflimmern (nvVHF) und akutem Koronarsyndrom (ACS) und/oder perkutaner Koronarintervention (PCI) untersucht (1). Nach einer Beobachtungsdauer von 6 Monaten konnte gezeigt werden, dass bei nvVHF-Patienten mit ACS und/oder PCI, die mit einen P2Y12-Inhibitor mit oder ohne Acetylsalicylsäure (ASS) behandelt wurden, der Anteil der Patientinnen und Patienten mit schweren oder klinisch relevanten nicht-schweren (CRNM) Blutungen (primärer Endpunkt), signifikant geringer war, wenn sie zusätzlich als orale Antikoagulation Apixaban 5 mg 2x tgl. erhielten, verglichen mit der oralen Antikoagulation mit einem VKA (10,5% vs. 14,7%; HR=0,69%, p für Überlegenheit < 0,001) (1).
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Medizin

VX1: KI-Technologie zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen

VX1 ist ein neuartiges CE-gekennzeichnetes und von der FDA zugelassenes Medizinprodukt; es soll die Behandlungsergebnisse bei persistierendem arzneimittel-resistentem Vorhofflimmern verbessern. Die KI-Software nutzt Machine- und Deep-Learning-Algorithmen, um Ärzte und Ärztinnen im Operationssaal dabei zu unterstützen, eine fundierte, individuell auf den Betroffenen zugeschnittene Behandlungsstrategie bei der Verödung („Ablation“) von Vorhofflimmern anzuwenden. Das VX1 System identifiziert dabei die erfolgversprechendsten Vorhof-Areale für eine solche Ablation. Es wurde eine randomisierte kontrollierte Studie gestartet, um die Ergebnisse einer VX1-geführten Ablation mit der konventionellen Standardablation, der Lungenvenen-Isolation, zu vergleichen; die Studie wird geleitet von Prof. Dr. med. Isabel Deisenhofer, Leiterin der Elektrophysiologie am Deutschen Herzzentrum München, Klinik an der Technischen Universität München (TUM).
 
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Medizin

Mehr Lebensqualität durch Golimumab für CU-Betroffene

Zwischen Krankmeldungen, Arbeitslosigkeit bzw. Berufsunfähigkeit und der gesundheitsbezogenen Lebensqualität von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wird ein negativer Zusammenhang angenommen. Die prospektive nicht-interventionelle GO-CUTE-Studie zeigte, dass sich die Arbeitsproduktivität und die Möglichkeiten zur Ausübung alltäglicher Aktivitäten sowie die Lebensqualität bei Patienten mit Colitis ulcerosa unter einer Therapie mit dem TNF-alpha-Blocker Golimumab verbessern können. Diese Effekte konnten bereits in einer Interimsanalyse nach 12 Monaten gezeigt werden und bestätigten sich nun für die gesamte Studiendauer über 2 Jahre.
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Medizin

LHON: Wirksamkeit neuer Therapie bestätigt

Die primäre Auswertung von Ergebnissen der klinischen Phase-III-Studie REFLECT bei Patientinnen und Patienten, die an der Leberschen Hereditären Optikus-Neuropathie (LHON) erkrankt sind, zeigt vielversprechende Ergebnisse (1). LHON ist eine seltene, maternal vererbte mitochondriale genetische Erkrankung, die hauptsächlich junge Männer betrifft und in den meisten Fällen zum vollständigen Visusverlust auf beiden Augen führt. In Deutschland liegt die geschätzte Inzidenzrate bei etwa 40-80 Neuerkrankungen pro Jahr (2).
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Medizin

HIV-1: EMA validiert Zulassungsantrag für lang wirkenden Capsid-Inhibitor Lenacapavir

Der Zulassungsantrag (MAA) für Lenacapavir, ein langwirksamer HIV-1-Kapsid-Inhibitor, wurde vollständig validiert und wird nun von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) geprüft. Die vorgeschlagene Indikation ist die Behandlung von HIV-1-Infektionen in Kombination mit anderen antiretroviralen Medikamenten bei Erwachsenen mit multiresistenten HIV-1-Infektionen, bei denen eine antiretrovirale Behandlung versagt.
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Patienteninfos

Autofahren mit Herzerkrankung

Betroffene verschiedener Herz-Kreislauf-Erkrankungen unterliegen einem gewissen Unfallrisiko beim Lenken eines Fahrzeuges im Straßenverkehr. Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit und Herzmuskelschwäche können Gründe für eine (vorübergehende) Fahruntauglichkeit sein. Zahlreiche Erkrankungen können Ursache von Verkehrsunfällen sein und haben damit Auswirkungen auf die persönliche und allgemeine Sicherheit. In einer Publikation hat Kardiologe Thomas Pezawas von der MedUni Wien die relevanten Erkrankungen zusammengefasst und damit einen Überblick für Betroffene und behandelnde Ärztinnen und Ärzte erstellt.
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Medizin

Kardiovaskuläre Hochrisikopatienten: Leitliniengemäß LDL-C senken

Eine der entscheidenden Maßnahmen, um kardiovaskuläre Ereignisse zu verhindern, ist die Senkung eines erhöhten LDL-Cholesterins (LDL-C). Mit Statinen, Ezetimib und PCSK9-Antikörpern wie Evolocumab (Repatha&reg;) gibt es effektive lipidsenkende Arzneimittel, für die eine umfassende Reduktion des kardiovaskulären Risikos belegt ist. Je höher das kardiovaskuläre Risiko, desto dringlicher ist deren konsequente Anwendung. Eine neue Subgruppen-Analyse der FOURIER-Studie zeigte, dass Patienten mit hohem absoluten Ausgangsrisiko &ndash; durch Vorliegen einer vorherigen perkutanen Koronarintervention (PCI), einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) oder eines Myokardinfarkts im letzten Jahr oder einer koronaren Mehrgefäßerkrankung &ndash; besonders profitierten. Experten riefen im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs dazu auf, die Chancen, die diese Arzneimittel bieten, in der Praxis intensiver zu nutzen.
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