Freitag, 22. November 2024
Navigation öffnen
Gesundheitspolitik

Lauterbach: Elektronische Patientenakte 2024 für alle einführen

Lauterbach: Elektronische Patientenakte 2024 für alle einführen
© momius – stock.adobe.com
Jeder Krankenversicherte soll nach dem Willen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nächstes Jahr eine elektronische Patientenakte erhalten. „Ende kommenden Jahres wird die elektronische Patientenakte für alle verbindlich“, kündigte der SPD-Politiker in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ an. „Jeder, der nicht ausdrücklich widerspricht, ist automatisch mit dabei.“ Auch das elektronische Rezept will er 2024 verbindlich machen.
Anzeige:
Programmatic Ads
 
Die elektronische Patientenakte (ePA) soll beispielsweise Röntgenbilder auf CD, Papierakten und Faxe überflüssig machen. Sie sind dann per Handy oder Computer einsehbar. Mediziner, Physiotherapeuten, Pflegekräfte und Hebammen sollen sich mit wenigen Klicks ein Bild vom Gesundheitszustand ihrer Patienten machen oder eine Krankengeschichte lückenlos einsehen können.

Elektronische Patientenakte bereits seit 2021 freiwillig erhältlich

Als freiwilliges Angebot für die 74 Millionen gesetzlich Versicherten gibt es die elektronische Patientenakte seit Januar 2021. Aber nur weniger als 1% der Patienten nutzten sie nach Lauterbachs Angaben bislang.

„Es ist höchste Eisenbahn, dass es weiter vorangeht“, teilte der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung mit. „Die elektronische Patientenakte hat das Potenzial, zum Herzstück eines modernisierten Gesundheitswesens zu werden.“

Mit der elektronischen Akte werde der Patient Herr seiner Daten, warb der Minister. „Er bekommt eine geordnete Übersicht über Arztbriefe, Befunde, Medikamente.“ Das helfe auch bei der Behandlung. „Sein Arzt kann schnell erkennen, welches Medikament er zusätzlich verordnen kann, ob es Wechselwirkungen gibt. Außerdem sieht er, ob ein Kollege schon vorher dasselbe untersucht hat.“
 
 

Lesen Sie mehr zu diesem Thema:

BDP-Resolution zum Gesundheitsdatenschutz

Erschienen am 29.11.2022Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V fordert den Schutz von Gesundheitsdaten gesetzlich Versicherter.

Erschienen am 29.11.2022Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V fordert den Schutz von Gesundheitsdaten...

© MQ-Illustrations – stock.adobe.com
„Eine Patientenakte ist wichtig“, hieß es von der Deutschen Stiftung Patientenschutz. „Doch Schweigen ist keine Zustimmung.“ Notwendig sei auch eine Lösung für nicht technikaffine Patienten. „Karl Lauterbach muss nachbessern sonst wird sein Gesetz auch vor dem Bundesverfassungsgericht scheitern.“

Technisch will Lauterbach pragmatisch vorgehen. „Wir warten nicht, bis es für alle Befunde eine standardisierte Datenstruktur gibt.“ Für den Anfang werde es möglich sein, PDF- oder Word-Dateien einzuspeisen.

ePA soll Versorgung effektiver und besser machen

Erklärtes Ziel der ePA ist, die Versorgung effektiver und besser zu machen – etwa, indem Mehrfachuntersuchungen unnötig werden. Bei der Vernetzung der Praxen gibt es jedoch Verzögerungen. Bei mehreren Fragen schwelt ein Streit über den Datenschutz. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hat sich etwa kritisch zu dem angestrebten Verfahren geäußert, auf die Akte nur zu verzichten, wenn der Patientinnen oder Patienten aktiv widersprechen.

Quelle: dpa


Sie können folgenden Inhalt einem Kollegen empfehlen:

"Lauterbach: Elektronische Patientenakte 2024 für alle einführen"

Bitte tragen Sie auch die Absenderdaten vollständig ein, damit Sie der Empfänger erkennen kann.

Die mit (*) gekennzeichneten Angaben müssen eingetragen werden!

Die Verwendung Ihrer Daten für den Newsletter können Sie jederzeit mit Wirkung für die Zukunft gegenüber der MedtriX GmbH - Geschäftsbereich rs media widersprechen ohne dass Kosten entstehen. Nutzen Sie hierfür etwaige Abmeldelinks im Newsletter oder schreiben Sie eine E-Mail an: rgb-info[at]medtrix.group.