Hepatitis A
Dr. rer. nat. med. habil. Eva GottfriedDie Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus (HAV) führt zu einer Entzündung der Leber. Die Symptome der Infektionskrankheit sind häufig mild, können aber in seltenen Fällen bis zu tödlichem Leberversagen reichen. Die Ansteckung mit dem Virus erfolgt meistens über verschmutzte Lebensmittel und Trinkwasser sowie Fäkalien. Hygiene und Impfung gelten als wichtigste Vorsorge.
Wie verläuft eine Hepatitis A?
Die Infektion verursachte eine Entzündung der Leber (Hepatitis), die in den meisten Fällen leicht und nur mit unspezifischen ersten Symptomen verläuft, wie- Übelkeit und Erbrechen
- Fieber
- Müdigkeit
In wenigen Fällen führt die Infektion allerdings zum schweren Verlauf mit
- schwerer Leberentzündung
- erheblicher Leberschädigung
- bis hin zu tödlichem Leberversagen
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Wie wird eine Hepatitis A diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt u.a. mit- körperlicher Untersuchung
- Blutbild
- Laborwerte (u.a. Entzündungswerte, Transaminasen, direktes und indirektes Bilirubin im Blutserum)
- Urinuntersuchung (u.a. Urobilinogen)
- Nachweis von Antikörpern (anti-HAV-IgM, anti-HAV-IgG in Frühphase)
- Nachweis von HAV-Antigen im Stuhl (Nachweis in Frühphase)
- Nachweis von HAV-RNA (z.B. mittels PCR) in Stuhl oder Blut
Sequenzierung des HAV-Genoms zur Klärung von Infektionsketten beitragen.
Wie wird eine Hepatitis-A-Erkrankung behandelt?
Bei HAV-Infektion gibt es keine spezifische Therapie; die Behandlung dient zur Linderung der Symptome, durch- Behandlung von Erbrechen und Fieber
- bei Bedarf Bettruhe
- Verzicht auf Alkohol
- Reduktion sonstiger lebertoxischer Substanzen, soweit möglich
Wie infiziert man sich mit Hepatitis-A-Virus?
Die Infektionskrankheit wird vom Hepatitis A Virus (HAV) ausgelöst. Das RNA-Virus wird fäkal-oral, d.h. über After und Mund durch Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen.Die Übertragung geschieht über
- kontaminierte Lebensmittel
- verunreinigtes Trinkwasser
- verunreinigte Gebrauchsgegenstände
- Kontakt mit infizierten Personen
- Sexualkontakt mit Infizierten, insbes. bei Sex unter Männern
Menschen aus Industrieländern stecken sich häufig auf Reisen in Risikogebieten mit schlechteren hygienischen Bedingungen an, weshalb Hepatitis A bei uns auch als Reise-Hepatitis bezeichnet wird. Als Risikogebiete gelten auch eine Reihe von Urlaubsländern, darunter einige Mittelmeerregionen, Südostasien, Afrika, vorderer Orient sowie Mittel- und Südamerika.
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Wie kann man sich vor Hepatitis A schützen?
Wirksame Möglichkeiten zum Schutz vor einer Ansteckung sind- Lebensmittelhygiene, d.h. Lebensmittel vor Verzehr waschen oder erhitzen
- Körperhygiene einschl. ausreichend Händewaschen
- engen Kontakt mit Infizierten vermeiden
- Impfung mit einem Hepatitis-A-Impfstoff
Für wen wird eine Impfung empfohlen?
Ein wirksamer und gut verträglicher Hepatitis-A-Impfstoff steht für Erwachsene und Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr zur Verfügung. Bei diesem Impfstoff handelt es sich um einen Totimpfstoff/ inaktiviertes HA-Virus. Eine zweimalige Impfung sind für die vollständige Immunisierung mit etwa 10-jährigem Impfschutz erforderlich. Ein gewisser Schutz besteht bereits nach der ersten Impfung.Ein Impfstoff gegen Hepatitis A (HAV) und Hepatitis B (HBV), d.h. ein Kombinationsimpfstoff, schützt vor beiden Formen der Hepatitis.
Die Ständigen Impfkommission, STIKO, am Robert Koch-Institut empfiehlt eine Hepatitis-A-Impfung u.a. für
- Reisende in Risikogebiete
- Personen mit Sexualverhalten mit hoher Infektionsgefährdung (insbes. Männer, die Sex mit Männern haben, MSM)
- Personen mit chronischer Lebererkrankung oder chronischer Krankheit mit Beteiligung der Leber
- Personal von Gesundheitseinrichtungen, Pflegediensten, Kindertagesstätten u.a.
- Beschäftigte in Kanalisation und Klärwerk mit direktem Kontakt zu Abwasser
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Redaktion journalmed.de
Literatur:(1) Hepatitis A-Virus (HAV) / Hepatitis A, Deutsche Leberstiftung, 2022, https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/virushepatitis/hepatitis-a/(2) Cornberg, M., Manns, M.P. Hepatitis A, B, C, D, E: Trotz gleicher Namen viele Unterschiede, Perspektiven der Infektiologie, Dtsch Arztebl 2015; 112(23): [4]; doi: 10.3238/PersInfek.2015.06.05.01, https://www.aerzteblatt.de/archiv/170780/Hepatitis-A-B-C-D-E-Trotz-gleicher-Namen-viele-Unterschiede
(3) Robert Koch Institut, Hepatitis A, RKI-Ratgeber, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HepatitisA.html
(4) Robert Koch Institut, Schutzimpfung gegen Hepatitis A, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/HepA/HepA.html
(5) Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V, Empfehlungen und Leitlinien, Hepatitis A, https://www.dtg.org/index.php/empfehlungen-und-leitlinien/empfehlungen/impfungen/impfrisiko-aufklaerung/uebersicht-der-reiseimpfungen/243-hepatitis-a.html