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Infektiologie

Beiträge zum Thema Infektiologie

Medizin
Eindämmung von Wurminfektionen als wirksamer Ansatz zur Prävention von HIV/AIDS

Eindämmung von Wurminfektionen als wirksamer Ansatz zur Prävention von HIV/AIDS

Wissenschaftler:innen des Münchner Tropeninstituts, des DZIF und des tansanischen NIMR-MMRC haben zusammen mit Bonner Kollegen einen bislang wenig beachteten Risikofaktor für HIV entdeckt. In einer früheren Kohortenstudie in Tansania hatten sie erstmals nachgewiesen, dass eine Infektion mit dem Wurm Wuchereria bancrofti das Risiko erhöht, sich mit dem HI-Virus zu infizieren. Eine aktuelle Untersuchung im Rahmen eines nationalen Programms in Tansania zur Eliminierung von W. bancrofti zeigt nun, dass die Eindämmung dieser Wurminfektion zu einem Rückgang der HIV-Neuinfektionen führt (1).
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Medizin
Chlorotonil: Game-Changer im Kampf gegen multiresistente Keime

Chlorotonil: Game-Changer im Kampf gegen multiresistente Keime

Die Entwicklung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen stellt eine der größten Bedrohungen für die globale Gesundheit dar. Um diese Resistenzen zu überwinden, werden Medikamente mit neuartigen Wirkmechanismen dringend benötigt. Forschende des Helmholtz-Instituts für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) haben nun den Wirkmechanismus einer vielversprechenden Naturstoffklasse – den Chlorotonilen – entschlüsselt. Diese Moleküle wirken gleichzeitig auf die Zellmembran von Bakterien sowie deren Fähigkeit zur Produktion von Proteinen, was eine resistenzbrechende Wirkung ermöglicht. Das Team veröffentlichte seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift Cell Chemical Biology (1).
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Medizin
STIKO spricht Empfehlung für RSV-Impfstoff von Moderna aus

STIKO spricht Empfehlung für RSV-Impfstoff von Moderna aus

Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat ihre Empfehlung für den mRNA-basierten Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) von Moderna veröffentlicht. Empfohlen wird die routinemäßige Immunisierung für Erwachsene ab 75 Jahren sowie für Personen zwischen 60 und 74 Jahren mit bestimmten Risikofaktoren. Der Impfstoff ist in einer gebrauchsfertigen Fertigspritze erhältlich und soll zur kommenden Saison verfügbar sein.
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Medizin

FSME-Grundimmunisierung innerhalb von 3 Wochen

Im Jahr 2024 wurde mit 686 Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Erkrankungen die zweithöchste Fallzahl seit Beginn der Datenerfassung gemeldet (1). Dies entspricht einer Zunahme von 44% gegenüber dem Vorjahr. Grund für die steigenden Zahlen ist das Zusammenspiel von ökologisch-klimatischen Faktoren und die zunehmend ganzjährige Aktivität von Zecken (2). Einige Studien gehen von einer 4 bis 9 Mal höheren Dunkelziffer aus (3). Umso wichtiger ist eine schnelle, wirksame Immunisierung gegen FSME, wie Dr. Kyra Zens, Universität Zürich, im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Society of Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID, früher ECCMID) betonte.
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Medizin
Neuer Wirkstoffkandidat zur Hemmung von Krankenhauskeimen

Neuer Wirkstoffkandidat zur Hemmung von Krankenhauskeimen

Eine internationale Forschungsgruppe unter Leitung des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) hat einen vielversprechenden neuen Wirkstoffkandidaten gegen schwere Lungeninfektionen durch den Krankenhauskeim Staphylococcus aureus entdeckt. Die Studie, die gerade in Cell Host & Microbe veröffentlicht wurde, beschreibt erstmals, wie kleine Moleküle aus der Klasse der Quinoxalindione gezielt das bakterielle Toxin α-Hämolysin blockieren – einen zentralen Auslöser für Gewebeschäden und Entzündungen.
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Medizin
Impfen in der Schwangerschaft – Schutz für Mutter und Kind
FOKO 2025

Impfen in der Schwangerschaft – Schutz für Mutter und Kind

Impfungen gelten als die wichtigste Präventionsmaßnahme der modernen Medizin. Niedergelassene Ärzt:innen, insbesondere Hausärzt:innen, Kinder- und Jugendärzt:innen sowie Gynäkolog:innen spielen eine zentrale Rolle bei ihrer Umsetzung. Diese Bedeutung wurde auch im Rahmen des diesjährigen Fortbildungskongresses (FOKO) des Berufsverbands der Frauenärzte unterstrichen. In ihren Vorträgen hoben Prof. Michael Abou-Dakn (Ärztlicher Direktor und Chefarzt Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, St. Joseph Krankenhaus Berlin-Tempelhof) und Dr. Stephan Lupp (Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Frauenärztliche Gemeinschaftspraxis Bruchsal) hervor, welchen entscheidenden Beitrag niedergelassene Ärzt:innen zur Impfprävention, insbesondere in der Schwangerschaft, leisten und wie durch effiziente Praxisorganisation das Impfen gut in den Praxisalltag integriert werden kann.
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Gürtelrose
Vor immunmodulatorischer Therapie an die Impfung gegen Gürtelrose denken

Vor immunmodulatorischer Therapie an die Impfung gegen Gürtelrose denken

Impfungen zählen zu den zentralen präventiven Maßnahmen im ärztlichen Alltag – auch in der gynäkologischen Praxis. Gerade Frauenärzt:innen nehmen durch regelmäßige Patientenkontakte eine wichtige Rolle bei der Impfaufklärung ein. Neben Impfungen in Schwangerschaft und Stillzeit sollte auch der Schutz vor Gürtelrose stärker in den Fokus rücken. Denn insbesondere mit steigendem Alter oder bei chronischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose steigt das Risiko für Herpes Zoster deutlich – und lässt sich durch eine rechtzeitige Impfung wirksam reduzieren.
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Medizin

Pertussis-Welle & Polio-Nachweise: Jetzt Impflücken schließen

Mit über 25.100 Erkrankungen erreichten die Pertussis-Fallzahlen in Deutschland im Jahr 2024 ein Rekordhoch.1,2 Dagegen weist jeder 2. Erwachsene hierzulande eine Pertussis-Impflücke auf.3 Seit dem Jahresende 2024 meldet das Robert Koch-Institut (RKI) zudem den Nachweis von Polioviren im Abwasser mehrerer deutscher Großstädte.4,5 Umso wichtiger ist jetzt, den Impfschutz gegen Pertussis und Polio aufzufrischen.6
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RSV

RSV-Impfung: Geschützt von Anfang an

Nahezu alle Kinder infizieren sich bis zu einem Alter von 2 Jahren mit dem Respiratorischen-Synzytial-Virus (RSV). Es dringt in die Epithelzellen der Atemwege ein und verursacht Entzündungen, Ödeme, Synzytienbildung und -ablösung. Das Virus ist ursächlich für 2 Drittel aller Atemwegserkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern weltweit. Atemnot stellt eine häufige Komplikation dar, bei der die Betroffenen zum Teil auf Sauerstoff angewiesen sind und im Krankenhaus behandelt werden müssen.
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Medizin
Infektionen mit dem Masernvirus nehmen in vielen Ländern zu

Masern-Fälle nehmen in vielen Ländern zu

Beliebte Fernreiseziele wie Marokko und Kenia, aber auch europäische Länder wie Österreich, die Niederlande, Italien und Großbritannien - sie alle haben im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg von Masern-Infektionen erlebt. Oft haben die Infektionswellen bereits im Jahr 2023 begonnen und dauern zu Beginn dieses Jahres weiterhin an. Auch in Deutschland erkrankten im Jahr 2024 besonders viele Menschen an dem Virusinfekt.
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Medizin
Hepatitis E: Neue Erkenntnisse zu neutralisierenden Antikörpern

Hepatitis E: Neue Erkenntnisse zu neutralisierenden Antikörpern

Infektionen mit dem Hepatitis-E-Virus (HEV) bleiben oft unbemerkt, weil sie keine Symptome verursachen. Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder Lebervorschädigung und auch für Schwangere kann das Virus jedoch zu schweren, potenziell lebensbedrohlichen Leberentzündungen führen. Trotz bestehender Therapieansätze gibt es bislang keine zugelassenen spezifischen Behandlungsmöglichkeiten. Forschende des TWINCORE, Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung in Hannover und der Universität zu Lübeck, haben nun neutralisierende Antikörper identifiziert, die therapeutisch eingesetzt werden könnten, um schwere Verläufe zu verhindern. Ihre Ergebnisse haben sie in Nature Communications veröffentlicht (1).
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Reise- und Tropenmedizin
Sex auf Reisen: Risikobewusstsein richtig einschätzen und Prophylaxe einleiten

Sex auf Reisen: Risikobewusstsein richtig einschätzen und Prophylaxe einleiten

Wie nahe Gesundheitsrisiken und Lebensfreude beieinander liegen wird kaum deutlicher als bei (Fern-)Reisen. Es muss nicht gleich der Sextourismus sein, der das Risiko einer Infektion mit dem Hepatitis B-Virus (HBV) ungemein erhöht. Es reicht bereits eine sexuelle Beziehung mit einer Urlaubsbekanntschaft, um aus ganz normalen menschlichen Bedürfnissen ein – unkalkulierbares – Risiko für den weiteren Lebensverlauf zu machen. Neben HBV zählt auch das Hepatitis A-Virus (HAV) zu den impfpräventablen Infektionsrisiken auf Reisen, dessen sexuelle Übertragbarkeit aufgrund der vorherrschend Nahrungsmittel-assoziierten Übertragung mitunter übersehen wird.
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Infektiologie
Pneumokokken (<italic>S. pneumoniae</italic>) gehören nach wie vor zu den führenden Verursachern von schwerwiegenden Infektionskrankheiten bei kleinen Kindern und älteren Erwachsenen.

Pneumokokken: die vernachlässigten und unterschätzten Killer

Pneumokokken (S. pneumoniae) gehören nach wie vor zu den führenden Verursachern von schwerwiegenden Infektionskrankheiten bei kleinen Kindern und älteren Erwachsenen. So sind Pneumokokken-Infektionen für knapp die Hälfte aller ambulant erworbenen Pneumonien (CAP) verantwortlich. Dabei sind sie insbesondere als Komplikation viral bedingter akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) gefürchtet – mit einer Letalität von über 50%, wenn sie durch ihre schwere Verlaufsform (sCAP) eine Hospitalisierung auf der Intensivstation nötig machen. Die Krankheitslast besteht aber nicht nur in invasiven Pneumokokken-Erkrankungen (IPD), sondern auch in lokal begrenzten Infektionen ohne generelle Bakteriämie wie vor allem bei der akuten Otitis media (AOM), die den Allerkleinsten immer wieder zu schaffen macht. Alle diese Krankheitsausprägungen der Pneumokokken-Infektionen sind zu hohen Anteilen vermeidbar durch Impfungen.
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Patienteninfos
HPV: Krebserregenden Viren keine Chance geben
HPV-Awareness Day

HPV: Krebserregenden Viren keine Chance geben

Die Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen humane Papillomviren (HPV) schützt im Erwachsenenalter zuverlässig vor verschiedenen Krebserkrankungen der Geschlechtsorgane und im Kopf-Halsbereich. Doch laut aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland nur die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und rund ein Drittel der gleichaltrigen Jungs vollständig gegen die gefährlichen Viren geimpft – und die Zahlen stagnieren. Zum HPV-Awareness Day am 4. März informieren die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) über die wichtigsten Fragen rund um HPV und die Impfung.
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Infektiologie
Mit Hilfe eines neuen epigenetischen Inhibitors kann der Lebenszyklus des Malaria-Erregers Plasmodium falciparum gestört werden.

Malaria – die Epigenetik als neuer Angriffspunkt

Malaria zählt mit über 600.000 Todesfällen pro Jahr nach wie vor zu den weltweit größten Gesundheitsbedrohungen. Eine zentrale Rolle im Überleben und der Anpassung des Erregers Plasmodium falciparum spielt die Regulation der Genexpression während seines Lebenszyklus. Eine aktuelle Studie hat das Chromatin-Remodelling-Enzym PfSnf2L als essenziellen Regulator für die asexuelle Vermehrung und sexuelle Differenzierung von P. falciparum identifiziert. Mit Hilfe eines epigenetischen Inhibitors konnte das Enzym gehemmt und der Parasit abgetötet werden (1).
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