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Infektiologie

Das FSME-Virus wird durch Zeckenstiche übertragen

Voraussetzung für Infektionen ist die Exposition in einer Region mit Zecken, die das FSME-Virus beherbergen, wobei man weiß, dass nicht jeder Zeckenstich FSME übertragen muss. Die Inkubationszeit beträgt circa 10 Tage und dann sind folgende Symptome möglich: Kopfschmerzen, Fieberschübe, Gleichgewichtsstörungen, Lähmungen von Armen und Beinen sowie Bewusstseinsstörungen und Zittern der Gesichtsmuskeln. In 50% der Fälle kommt es durch FSME zu einer Meningitis und bei 40% zu einer Meningoenzephalitis. 10% der Infizierten entwickeln eine Meningoenzephalomyelitis, wie Dr. Alexander Emmer, Celle, erläuterte.

Kinder und Ältere besonders gefährdet

Ein zusätzliches Risiko bei der Erkrankung ist das Alter. Über 60-Jährige haben meistens einen schwereren Verlauf wenn sie erkranken. Auch Kinder können von FSME betroffen sein. 10 bis 30% zeigen dann grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Nach einem symptomfreien Intervall treten bei 6 bis 10% Apathie, Koma und Krampfanfälle auf. Kommt es zu einer Meningitis, verläuft diese in der Regel milder als bei Erwachsenen. Auch enzephalomyelitische Verläufe treten seltener auf. Dennoch gibt es zu bedenken, so der Wissenschaftler, dass auch bei den Kindern langwierige neurologische Funktionsstörungen möglich sind.

FSME-Impfung: Impfquoten sind sehr niedrig

Da die Erkrankung kausal nicht behandelt werden kann, ist eine wirksame Vorsorge ausschließlich durch eine Impfung möglich. Diese wird allen Personen empfohlen, die in Risikogebieten Zecken ausgesetzt sind. Dennoch sind die Impfquoten nach wie vor sehr niedrig. Zur Verfügung stehen 2 zugelassene inaktivierte Impfstoffe – jeweils für Erwachsene und Kinder. Für den vollständigen Impfschutz sind 3 Impfungen erforderlich. Die Wirksamkeit wurde in klinischen Studien belegt und Effektivitätsstudien zeigen, dass die Impfung zuverlässig vor einer FSME-Erkrankung schützt. Nach 3 Jahren ist eine Auffrischungsimpfung erforderlich. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Muskelschmerzen.

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Quelle:

Fachpressekonferenz „Steigendes FSME-Risiko: Warum der Impfschutz in Deutschland immer wichtiger wird“, 18.03.25; Veranstalter: Pfizer

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