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HPV-Impfung: Deutschland bleibt im internationalen Vergleich zurück

Jährlich erkranken mindestens 7.850 Menschen in Deutschland neu an Krebs, der auf eine Infektion mit HPV zurückzuführen ist. Neben Gebärmutterhalskrebs können HP-Viren auch Krebs an Vulva, Vagina, Penis und am Analbereich sowie im Mund- und Rachenraum verursachen. „Diese Erkrankungen wären durch eine gut verträgliche Impfung vermeidbar. Seit fast 20 Jahren ist die HPV-Impfung in Deutschland verfügbar. Trotzdem hinken wir mit unserer Impfquote anderen Ländern hinterher, in denen die Erfolge einer flächendeckenden Impfung langsam spürbar werden“, sagt Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ.

Impfquoten stagnieren: Expert:innen fordern bessere Aufklärung und Schulimpfprogramme

In Deutschland stagnieren die Impfquoten derzeit: Laut Robert-Koch-Institut sind hierzulande nur 55% der 15-jährigen Mädchen und 34% der gleichaltrigen Jungs vollständig gegen HPV geimpft (1). „Impfungen sind ein wichtiger Teil der Krebsprävention. Doch viele Eltern sind nicht genug über die krebserregenden Viren informiert und verpassen die Chance, ihre Kinder impfen zu lassen und damit vor Krebs zu schützen“, sagt Dr. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. „Wir brauchen in Deutschland Informationsstrategien und organisierte Initiativen, die Kinder und Eltern an die Impfung erinnern. Dies kann zum Beispiel über Schulimpfprogramme erreicht werden.“

Anlässlich des HPV-Awareness Days beantworten die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ die wichtigsten Fragen rund um HPV und die schützende Impfung.

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Quelle:

Deutsche Krebshilfe

Literatur:

(1) Robert-Koch-Institut: „Epidemiologisches Bulletin 50“ vom 12. Dezember 2024
(2) Lei et al. NEJM 2020; 383(14):1340-1348. DOI: 10.1056/NEJMoa1917338
(3) Falcaro et al. BMJ 2024; 385: e077341. DOI: https://doi.org/10.1136/bmj-2023-077341