Einleitung
Gendermedizin: Was Hausärt:innen wissen müssen
Am Anfang war Max Mustermann – männlich, jung, 1,75 Meter hoch, 75 Kilogramm schwer. Herr Mustermann ist auch ein häufig rekrutierter Teilnehmer an klinischen Studien. Denn was Ärztinnen und Ärzte über die Diagnose, Behandlung und Prävention von Krankheiten wissen, stammt aus Studien, die hauptsächlich an männlichen Zellen, männlichen Mäusen und Männern durchgeführt wurden. Zwar wurden in den letzten Jahren zunehmend geschlechts-abhängige Daten in verschiedensten medizinischen Fachgebieten erforscht und erhoben – 2021 waren es knapp 9.000 Publikationen in der Datenbank Pubmed, die unter dem Suchbegriff „Gender“ UND „differences“ angezeigt wurden. Trotzdem ist die Datenlage zu therapierelevanten geschlechtsassoziierten Unterschieden immer noch lückenhaft und das bereits vorhandene Wissen wird in Klinik und Praxen noch zu selten umgesetzt – auch weil es bisher in den existierenden Leitlinien kaum aufscheint.
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