Journal MED

Kur

Nach fast zweijährigem Ringen um eine große Krankenhausreform kommt es für Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zur Stunde der Wahrheit: Der Bundesrat entscheidet, ob sein noch von der Ampel-Koalition beschlossenes Gesetz umgesetzt werden kann – oder erst in eine Warteschleife geht. Der Minister spricht von nicht weniger als einer „Revolution“. Die Ziele: weniger Finanzdruck für die Kliniken und mehr Spezialisierung bei komplexeren Eingriffen, die Patienten eine bessere Versorgung bringen soll. Doch gegen die Pläne gibt es bis zuletzt auch viele Widerstände.
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Medizin

Aktiviertes Phosphoinositid-3-Kinase-Delta-Syndrom: Marktzulassung für Leniolisib in Großbritannien

Die MHRA, die medizinische Zulassungs- und Aufsichtsbehörde für Arzneimittel in Großbritannien, hat Ende September den Wirkstoff Leniolisib zur Behandlung des aktivierten Phosphoinositid-3-Kinase-Delta-Syndroms (APDS) bei Erwachsenen und Kindern ab 12 Jahren zugelassen (1). Es ist der erste spezifische Wirkstoff zur Behandlung dieses seltenen, schweren progredienten primären Immundefekts in Europa. Die Zulassung des oralen selektiven Inhibitors der Phosphoinositid-3-Kinase-Delta (PI3Kδ) wird derzeit auch von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) geprüft. Außerhalb Europas ist Leniolisib in den USA und Israel verfügbar.
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psychiatrische Erkrankungen

Burnout bei Ärzten: Ursachen, Folgen, Maßnahmen

Dokumentation von Behandlungsschritten, Terminorganisation, Zusammentragen von Vorbefunden – ökonomische, rechtliche und bürokratische Vorgaben nehmen im Alltag von Ärzten in Kliniken und Praxen eine immer größere Rolle ein. Für die eigentliche Patientenversorgung bleibt trotz steigender Patientenzahlen immer weniger Zeit. Auf einer Konferenz des Berufsverbandes für Gastroenterologie Deutschland (BVGD) sprachen Ärzte über den Einsatz der BVGD für bessere Bedingungen im Gesundheitssystem, die besondere Gefährdung von Klinikärzten und jungen Medizinern, das Potential junger Ärzte und Pfleger und wie Zeit- und Kostendruck sowie überbordende Bürokratie abgebaut werden können. Journalmed.de hat für Sie die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst.
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Gesundheitspolitik

Viele Unternehmen sehen Burnout und Co. als wachsendes Problem

Psychische Belastungen und Burnout spielen aus Sicht vieler Unternehmen und öffentlicher Einrichtungen künftig eine zunehmende Rolle. Knapp 39% der befragten Geschäftsführer und Verantwortlichen geben laut einer Studie an, dass solche Belastungen am Arbeitsplatz in ihren Unternehmen bereits heute eine große Bedeutung hätten. In drei Jahren haben demnach Burnout und Co. nach Einschätzung von sogar 70% der befragten Verantwortlichen eine große Bedeutung. Das geht aus der am Mittwoch in Berlin vorgestellten Studie des Konstanzer Instituts für Betriebliche Gesundheitsberatung im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervor.
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Medizin

Sequentielle Antibiotikatherapie zur Verhinderung von Resistenzen

Neueste Forschungsergebnisse des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie in Plön (MPI) legen nahe, dass ein schneller Wechsel von Antibiotika während der Behandlung von Patient:innen einer eventuellen Resistenzevolution erfolgreich entgegenwirken könnte (1). Die optimale Geschwindigkeit der Wechsel hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört unter anderem die Wechselwirkung zwischen den Medikamenten.
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Gesundheitspolitik

STIKO: Corona-Impfung für Kleinkinder bei Risiko für schweren Verlauf

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Corona-Impfung für Kinder von 6 Monaten bis 4 Jahren mit bestimmten Vorerkrankungen. Die Empfehlung gelte auch für Kinder bis vor dem 2. Geburtstag, die als Frühgeborene auf die Welt gekommen sind, teilte das Gremium am Donnerstag mit. Ziel sei das Verhindern schwerer Verläufe von COVID-19, von Krankenhausbehandlungen und von Todesfällen.
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Gesundheitspolitik

TK-Studie: 1% der AU-Tage entfiel 2021 auf eine COVID-Diagnose

Rund 1,4 Millionen Mal wurde bis heute in Rheinland-Pfalz mittels PCR-Test ein positives COVID-Testergebnis registriert, wobei hier auch Zwei- oder Mehrfacherkrankte mit in die Statistik einfließen. Die Dunkelziffer an Corona-Infizierten im Land dürfte trotzdem deutlich höher liegen, zum einen, weil nicht jeder oder jede Infizierte einen PCR-Test durchführen lässt und auch Infektionen unerkannt bleiben. Immer mehr in den Fokus rücken die langfristigen Folgen einer Corona-Erkrankung, das sogenannte Long-COVID, und die Frage stellt sich, mit wie vielen Long-COVID-Fällen in Zukunft zu rechnen ist. In ihrem diesjährigen Gesundheitsreport hat die Landesvertretung der Techniker Krankenkasse (TK) in Rheinland-Pfalz deshalb diese Frage für die Erwerbstätigen untersucht.
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Gesundheitspolitik

Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch immer Todesursache Nummer 1

Herz-Kreislauf-Erkrankungen stellen mit anhaltend hohen Sterblichkeits- und Hospitalisationsraten eine enorme Herausforderung für das Gesundheitswesen dar. Millionen Menschen in Deutschland leiden an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die mit über 338.000 Sterbefällen (2020) für 34% aller Todesfälle verantwortlich sind. Pro Jahr werden mehr als 1,7 Millionen Menschen wegen Herzkrankheiten vollstationär in Kliniken versorgt. Für die Interessen der Herzpatienten setzt sich die Deutsche Herzstiftung ein.
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Medizin

Burn-out – jetzt auch offiziell eine Krankheit

Burn-out – anfangs belächelt als Modekrankheit für Manager oder als Ausrede für Drückeberger – ist auf dem Wege, sich zu einer regelrechten Volkskrankheit zu entwickeln. Bereits im Jahr 2018 ergab eine Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK unter Arbeitnehmern, dass sich rund 50 Prozent der Befragten von Burn-out bedroht fühlen. Zahlen der AOK untermauern die subjektive Wahrnehmung. Die Krankenkasse zählte 2019 durchschnittlich 5,9 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 1.000 Mitglieder aufgrund einer Burn-out-Diagnose. Damit hat sich die Diagnosehäufigkeit innerhalb eines Jahrzehnts beinahe verdoppelt.
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Gesundheitspolitik

Pandemie-Folge: Outdoor-Aktivitäten beliebter als Fitnessstudio oder Sportverein

Sport in Innenräumen, wie im Fitnessstudio oder im Sportverein, hat während der Pandemie stark abgenommen. Sie will auch im Laufe dieses Jahres kaum jemand mehr besuchen. Zu den beliebtesten Aktivitäten derzeit zählen immer noch Spazierengehen, Radfahren und Fitnessübungen zuhause. Letztere werden häufiger als vor Corona online durchgeführt: Während vor der Pandemie nur neun% regelmäßig virtuell angeleitetes Home-Training durchführten, sind es derzeit schon 14%. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Fitness 2022“ der pronova BKK, für die im Januar 2022 insgesamt 1.000 Menschen ab 18 Jahren befragt wurden.
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Gesundheitspolitik

Studie: Gesundheitliche Auswirkungen der Pandemie

Corona hat auch körperlich Spuren hinterlassen: Insgesamt nehmen 65% der Deutschen nach 2 Jahren Pandemie gesundheitliche Folgen bei sich wahr. Neben Bewegungsmangel (35%) und Rücken- sowie Nackenschmerzen (27%) stellt ein Viertel der Deutschen psychische Probleme bei sich fest. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie "Fitness 2022" der pronova BKK, für die im Januar 2022 insgesamt 1.000 Menschen ab 18 Jahren befragt wurden.
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Medizin

Wie Immunzellen ins Gewebe gelangen

Stellen Sie sich eine alte Steinmauer vor. Dicht aufeinander geschichtet sitzt ein Stein auf dem anderen. Jede noch so kleine Lücke ist gefüllt – ein scheinbar undurchdringliches Hindernis. Während Immunzellen durch unseren Körper wandern, um Infektionen zu bekämpfen, stoßen sie auf derartige Barrieren in Form von Gewebe aus besonders dicht aneinander sitzenden Zellen. Um ihre Aufgabe als Rettungsdienst erfüllen zu können, müssen sie einen Weg durch die Mauer finden. In einer aktuellen Studie haben Wissenschafter:innen der Siekhaus Gruppe am ISTA zusammen mit Kolleg:innen des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und 3 Schülern des Gymnasiums Klosterneuburg untersucht, wie dies in Fruchtfliegenembryonen geschieht.
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Gesundheitspolitik

Fachärzt:innen für Öffentliches Gesundheitswesen unverzichtbar für die Versorgung der Bevölkerung

Die Zahl der in Behörden und Körperschaften tätigen Fachärztinnen und Fachärzte für Öffentliches Gesundheitswesen hat zwischen 1998 und 2018 von 1.072 auf 784 und damit um rund 27% abgenommen. Im gleichen Zeitraum ist das durchschnittliche Alter der Fachärzt:innen für Öffentliches Gesundheitswesen von 50,2 Jahre auf 56,9 Jahre gestiegen. Das zeigt eine aktuelle Analyse in der Zeitschrift „Das Gesundheitswesen“ (1).
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Gesundheitspolitik

Disease-Management-Programm „Koronare Herzkrankheit“

Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen. Patient:innen mit bestimmten chronischen Krankheiten können sich in ein solches Behandlungsprogramm einschreiben lassen. Damit soll eine über Einrichtungsgrenzen hinaus koordinierte Behandlung unterstützt werden, um unnötigen Komplikationen, Krankenhausaufenthalten und Folgeschäden vorzubeugen. Zugleich sollen die eingeschriebenen Patient:innen darin unterstützt werden, aktiv an der Behandlung mitzuwirken. Deshalb sollen auch empfohlene Schulungen von Patient:innen möglichst rasch wahrgenommen werden.
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Gesundheitspolitik

Homeoffice: Frauen und Männer ticken unterschiedlich

In vielen Unternehmen hat sich die coronabedingte Arbeit am heimischen Schreibtisch längst als zukunftsweisendes Arbeitsmodell etabliert – auch wenn zum 20. März die Homeoffice-Pflicht beendet wurde. Wie eine forsa-Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigt, wirkt sich das Heimbüro offenbar stärker auf Frauen aus. So gibt zwar jede zweite Frau, aber nur jeder dritte Mann mit Homeoffice-Erfahrung an, dass sich die Arbeit zu Hause gesundheitlich bemerkbar macht. Jeder vierten Frau geht es im Gegensatz zu jedem sechsten Mann damit körperlich und geistig besser.
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Medizin

AD: signifikante Reduktion der Symptomatik unter Dupilumab

„Die Zulassung von Dupilumab als erste zielgerichtete Therapie bei einer atopischen Dermatitis im September 2017 war für viele Patient:innen ein Game-Changer“, erklärte Prof. Dr. Dr. Andreas Wollenberg, München, im Rahmen einer Pressekonferenz und ergänzte: „Der vollständig humane monoklonale Antikörper hat in zahlreichen Studien seine rasche und anhaltende Wirkung sowie seine Langzeitverträglichkeit unter Beweis gestellt“ (1-4). Bis zum Jahr 2017 war neben oralen Kortikosteroiden das Ciclosporin die einzig zugelassene Option zur systemischen Therapie der atopischen Dermatitis (AD), die jedoch mit schweren unerwünschten Ereignissen assoziiert sein kann (5).
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Medizin

Atopische Dermatitis: Dupilumab bald auch für Kleinkinder verfügbar?

Positive Ergebnisse einer Phase-III-Studie zeigten, dass die Gabe von Dupilumab zusätzlich zu einer Standardtherapie mit topischen Kortikosteroiden (TCS) bei Kindern im Alter von 6 Monaten bis 5 Jahren mit unkontrollierter mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis (AD) signifikant sowohl Hauterscheinungen verbesserte als auch den allgemeinen Schweregrad der Erkrankung sowie den Juckreiz verringerte. Die entsprechenden Daten wurden im Rahmen einer Late-Breaking-Session auf dem Kongress „Revolutionizing Atopic Dermatitis“ (RAD 2021) präsentiert (1).
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