Journal MED

Malnutrition

Mangelernährung in deutschen Krankenhäusern betrifft rund 20 bis 30% der Patient:innen und bleibt oft unbehandelt. Mit fatalen Folgen: Die Sterblichkeit mangelernährter Patient:innen ist um das 3-Fache erhöht und die stationäre Verweildauer steigt, was die Behandlungskosten massiv erhöht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sieht dringenden Handlungsbedarf und fordert verpflichtende Maßnahmen zur Bekämpfung der Mangelernährung.
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Schwerpunkte

Ernährungsberatung in der Onkologie

Von der Prävention bis zur Nachsorge spielt der Ernährungsstatus in allen Stadien einer onkologischen oder hämatologischen Erkrankung eine wesentliche Rolle. Trotzdem ist die Ernährungstherapie noch kein Standard und fester Bestandteil der onkologischen Behandlungsmethoden und sollte in allen Therapiephasen berücksichtigt werden. Eine wirksame Ernährungstherapie konzentriert sich auf die Krebsart und das -stadium. In der Präventions- und Nachsorgephase ist es wichtig, ein gesundes Ernährungsverhalten, wie es vom World Cancer Research Fund (WCRF) empfohlen wird, wiederherzustellen, um das Risiko eines Rezidivs und anderer Krankheiten zu verringern. Während der Behandlung verlagert sich jedoch der Schwerpunkt der Ernährungstherapie und konzentriert sich auf die Aufrechterhaltung der Lebensqualität und die Stabilisierung des Gewichts. Die potenzielle Rolle der Ernährungstherapie zur Verbesserung der Prognose und der Lebensqualität des Patienten wird durch die zunehmende und konsistente Evidenz gestützt. Dieser Artikel soll einen Überblick darüber geben, wie die Ernährungstherapie in einem onkologischen Umfeld effektiv angewendet werden kann.
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Medizin

Periphere neuropathische Schmerzen: Symptomatisch und kausal behandeln

Polyneuropathien, chronische Rückenschmerzen wie auch Nervenengpass-Syndrome haben etwas gemeinsam. Bei all diesen Krankheitsbildern finden sich Schädigungen an der Myelinschicht des Neurons und/oder am  Axon selbst. Eine  ausschließlich symptomatische, vor allem analgetische Therapie ist weder leitliniengerecht noch suffizient und beinhaltet zudem längerfristig ein steigendes Abhängigkeitspotential. Auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses 2019 in Mannheim stellten Experten die Bedeutung eines frühzeitigen multimodalen Therapieansatzes heraus.
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Medizin

Eisenmangel: Dosisvariabilität mit Eisen(III)-Derisomaltose-Präparat

Im Jahr 2011 erhielt das Eisen(III)-Derisomaltose-Präparat MonoFer® von Pharmacosmos die Marktzulassung in Deutschland. Es ist indiziert zur Behandlung eines Eisenmangels oder einer Eisenmangelanämie, wenn orale Eisenpräparate nicht wirksam sind oder nicht angewendet werden können sowie bei klinischer Notwendigkeit einer schnellen Eisenzufuhr. Durch seine besondere chemische Struktur minimiert das Präparat das Risiko freien Eisens (1). Es kann bis zu 20 mg/kg Körpergewicht dosiert werden. So sind auch Dosen weit über 1.000 mg mit nur einer Infusion möglich. Davon konnten bereits zahlreiche Patienten profitieren (2).
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Schwerpunkte

Ernährungstherapeutische Maßnahmen bei Tumorkachexie

Mangelernährung und Tumorkachexie werden bei ca. 40% der onkologischen Patienten diagnostiziert. Die Prävalenz ist abhängig von der Tumorlokalisation sowie dem Stadium der Erkrankung und kommt bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, Ösophagus-, Pankreas-, Magen- und Lungentumoren mit 60-85% am häufigsten vor (1, 2). Ein krankheitsbedingter, ungewollter Gewichtsverlust ist nicht nur mit körperlicher Schwäche, höherer Infektanfälligkeit und häufigeren Klinikaufenthalten assoziiert, sondern auch mit verminderter Therapietoleranz – und ist damit ein limitierender Faktor bei der Durchführung onkologischer Therapien. Die Tumorkachexie führt nicht nur zu einer Verschlechterung der Lebensqualität, sondern nimmt als prognosebestimmender Faktor einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf (Abb. 1). Bei 50% der an einer Tumorerkrankung versterbenden Patienten liegt eine Kachexie vor, bei mind. 20% ist die Tumorkachexie die Todesursache (3-5).
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Medizin

Mangelernährung bei Kindern mit Zerebralparese

Die Zerebralparese (ZP) ist eine der häufigsten schweren körperlichen Behinderungen bei Kindern (1). Zu den charakteristischen Symptomen dieser neuronalen Erkrankung zählen Lähmungen der Extremitäten und Wachstumsstörungen. Ebenso manifest, aber in der Praxis selten erkannt, ist die Malnutrition von Kindern mit ZP: In Deutschland sind etwa 40% der pädiatrischen Patienten mit mentaler Retardierung mangelernährt (2). Entsprechend hoch ist das Risiko einer nutritiv bedingten Morbidität und Mortalität. Bei Kindern und Jugendlichen mit ZP kann die Nährstoffaufnahme häufig nicht ausreichend über eine orale Zufuhr gedeckt werden, was eine perkutane endoskopische Gastrostomie - die Ernährung mittels Magensonde - indiziert.

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