Journal MED

Nebenwirkung | Beiträge ab Seite 9

Medizin

CIDP: Heimselbsttherapie mit subkutan applizierbarem Immunglobulin

Intravenöse Immunglobuline (IVIg) sind bei chronischer inflammatorischer demyelinisierender Polyneuropathie (CIDP) bereits als Akut- und Erhaltungstherapie etabliert. Für die Erhaltungstherapie steht CIDP-Patienten alternativ jetzt auch das subkutan applizierbare Immunglobulin (SCIg) zur Heimselbsttherapie zur Verfügung. Es ist das einzige subkutane Immunglobulin, das – nach Stabilisierung mit IVIg – als Immunmodulationstherapie für die Erhaltungstherapie der CIDP zugelassen ist. Die Zulassung erfolgte aufgrund der Ergebnisse der PATH-Studie (1). Es bietet eine wirksame und sichere Symptomkontrolle der CIDP und ermöglicht Patienten eine flexible Anwendung, die einfach in den Alltag integrierbar ist (1).
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Medizin

Opioid-induzierte Opstipation: Einsatz von PAMORA erhält Lebensqualität

Hochwirksame Opioide können starke Schmerzen effektiv lindern, allerdings sollten Nebenwirkungen auf den Gastrointestinaltrakt nicht unterschätzt werden: Jeder zweite Schmerzpatient leidet unter einer Opioid-induzierten Obstipation (OIC). „In der Praxis wird die OIC häufig als Befindlichkeitsstörung abgetan und nicht angemessen behandelt“, berichtet Prof. Dr. Sven Gottschling, Homburg/Saar, auf dem 16. Weltkongress der EAPC in Berlin (1). Tatsächlich sind die Auswirkungen einer OIC auf die Lebensqualität häufig schwerwiegend. Dennoch führen konventionelle Laxanzien vielfach nicht zum Erfolg. Orientierung bieten erstmals ein EU Consensus-Papier sowie die neue PraxisLeitlinie der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. (DGS), die einen früheren Einsatz von PAMORA empfehlen.
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Medizin

Eisenmangel: Dosisvariabilität mit Eisen(III)-Derisomaltose-Präparat

Im Jahr 2011 erhielt das Eisen(III)-Derisomaltose-Präparat MonoFer® von Pharmacosmos die Marktzulassung in Deutschland. Es ist indiziert zur Behandlung eines Eisenmangels oder einer Eisenmangelanämie, wenn orale Eisenpräparate nicht wirksam sind oder nicht angewendet werden können sowie bei klinischer Notwendigkeit einer schnellen Eisenzufuhr. Durch seine besondere chemische Struktur minimiert das Präparat das Risiko freien Eisens (1). Es kann bis zu 20 mg/kg Körpergewicht dosiert werden. So sind auch Dosen weit über 1.000 mg mit nur einer Infusion möglich. Davon konnten bereits zahlreiche Patienten profitieren (2).
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Medizin

Seltene Erkrankung: abdominelle Beschwerden und rezidivierende Hautschwellungen deuten auf hereditäres Angioödem hin

Plötzlich auftretende heftige Abdominalschmerzen sind möglicherweise Alarmzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung. Trotz einer ausführlichen Differentialdiagnose wird nicht immer die Ursache gefunden. Die anhaltende Ungewissheit und die permanente Angst vor der nächsten Schmerzattacke belastet viele Patienten. Wird dann nach Jahren oder Jahrzehnten eine seltene Erkrankung diagnostiziert, z.B. das hereditäre Angioödem (HAE), sind viele Betroffene geradezu erleichtert. HAE ist eine seltene genetische Erkrankung, die durch plötzliche Schwellungsattacken der Haut und der Schleimhäute im Magen-Darm-Trakt gekennzeichnet ist. Der Verdacht auf HAE liegt nahe, wenn zusätzlich zu den abdominellen Beschwerden rezidivierende Hautschwellungen auftreten. Mit dem Befund können konkrete Behandlungsstrategien entwickelt und Krankheitsrisiken abgeschätzt werden. Im Rahmen des 125. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2019 berichtete Dr. Emel Aygören-Pürsün, Universitätsklinikum Frankfurt, über das weite Spektrum möglicher Ursachen von Abdominalschmerzen – von harmlos bis lebensbedrohlich. Prof. Dr. Petra Staubach, Universitätsmedizin Mainz, stellte die verschiedenen Therapieansätze beim HAE und insbesondere die seit Februar verfügbare subkutane Routineprophylaxe Lanadelumab (TAKHZYRO▼®) vor.
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Schwerpunkte

Allergische Reaktionen auf Insektenstiche – Potentiell schwerwiegende Erkrankungen

Insektenstiche können bei Patienten mit Hymenopterengift-Allergien zu ausgeprägten und lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktionen führen. Seit fast 70 Jahren erfolgt bei diesen Patienten die spezifische Immuntherapie (SIT) (1-3). Allerdings wurde diese zunächst mit Extrakten aus homogenisierten  Bienen- oder Wespenkörpern durchgeführt, wodurch lediglich ein der Plazebobehandlung vergleichbarer Therapieerfolg erreicht werden konnte (1,4). Erst die von Hunt 1978 beschriebene SIT mit Reingift-Extrakten ermöglichte bei nahezu allen Patienten einen wirkungsvollen Schutz vor anaphylaktischen Reaktionen bei erneuten Stichen (5).
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Schwerpunkte

Ernährungstherapeutische Maßnahmen bei Tumorkachexie

Mangelernährung und Tumorkachexie werden bei ca. 40% der onkologischen Patienten diagnostiziert. Die Prävalenz ist abhängig von der Tumorlokalisation sowie dem Stadium der Erkrankung und kommt bei Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren, Ösophagus-, Pankreas-, Magen- und Lungentumoren mit 60-85% am häufigsten vor (1, 2). Ein krankheitsbedingter, ungewollter Gewichtsverlust ist nicht nur mit körperlicher Schwäche, höherer Infektanfälligkeit und häufigeren Klinikaufenthalten assoziiert, sondern auch mit verminderter Therapietoleranz – und ist damit ein limitierender Faktor bei der Durchführung onkologischer Therapien. Die Tumorkachexie führt nicht nur zu einer Verschlechterung der Lebensqualität, sondern nimmt als prognosebestimmender Faktor einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf (Abb. 1). Bei 50% der an einer Tumorerkrankung versterbenden Patienten liegt eine Kachexie vor, bei mind. 20% ist die Tumorkachexie die Todesursache (3-5).
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Gesundheitspolitik

Krankenkassen übernehmen Kosten der Hyperthermie-Behandlung

Die Oberflächen- und Tiefenhyperthermie an der Radioonkologischen Klinik am Klinikum Chemnitz wird ab sofort bei bestimmten Indikationen von den Krankenkassen des Freistaates Sachsen als etablierte zusätzliche Therapiemaßnahme anerkannt und diese erklären sich prinzipiell zur Kostenübernahme bereit. Die Klinik für Radioonkologie am Klinikum Chemnitz hatte diese spezielle Form der Hyperthermie im vergangenen Jahr eingeführt und zählt damit deutschlandweit zu den Vorreitern.
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Patienteninfos

Die wichtigsten Tipps zur Grippe-Impfung

Es geht wieder los: Die Grippe-Zeit beginnt! Insbesondere ältere Patienten sind durch Influenza-Viren gefährdet. Aber auch Schwangere, Kinder und Pflegepersonal sind besonders betroffen. Deswegen raten Experten jetzt zur gezielten Grippeschutzimpfung. „Für ältere Menschen eignen sich insbesondere die sogenannten tetravalenten Impfstoffe, die nun auch von den Krankenkassen bezahlt werden“, sagt Dr. Andreas Leischker (Foto), Impfexperte der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) sowie Chefarzt der Klinik für Geriatrie des Alexianer-Krankenhauses Krefeld. Im Interview beantwortet Leischker die wichtigsten Fragen zu Influenza-Viren, aktuellen Übertragungsrisiken, den größten Gefahren und den optimalen Grippeschutz.
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Medizin

Daten aus dem Deutschen Hepatitis C-Register belegen Effektivität und Ökonomie aktueller HCV-Therapien

Erkrankungen an Leber, Magen, Darm oder Bauchspeicheldrüse zählen nach Herz-Kreislaufstörungen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und ihre Sektion Endoskopie richtete gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV) Mitte September in München im Rahmen ihrer 73. Jahrestagung den wichtigsten deutschen Fachkongress aus. Der Kongress stand in diesem Jahr unter dem Motto: „Vision gestaltet Wirklichkeit: Spannungsfeld Ökonomie – Mensch – Digitalisierung“. Experten des Deutschen Hepatitis C-Registers (DHC-R) präsentierten im Rahmen des wissenschaftlichen Kongresses aktuelle Daten zur Therapie der Hepatitis C, die Sicherheit, Effektivität und Ökonomie belegen.
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Medizin

Maligne Hyperthermie: S1-Leitlinie empfiehlt Bevorratung von mind. 36–48 Injektionsflaschen Dantrolen

Über die Hälfte der deutschen Kliniken bevorratet zu wenig Dantrolen – so die Daten einer 2017 publizierten bundesweiten Online-Umfrage. Eine ungenügende Bevorratung ist jedoch als äußerst kritisch zu werten (1). Bei einer Malignen-Hyperthermie-Krise bleibt nur wenig Zeit, um den Patienten zu stabilisieren und sein Überleben zu sichern (2). Unbehandelt verläuft sie in ca. 80% der Fälle letal (3). Grundvoraussetzung für die leitliniengerechte Therapie dieser Komplikation in der Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin ist die Bevorratung von mind. 10 mg/kg KG Dantrolen (4); dies entspricht 36-48 Injektionsflaschen Dantrolen i.v. (5).
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Medizin

Sporadische Lymphangioleiomyomatose (LAM): Sirolimus erhält EU-Zulassungserweiterung

Die Europäischen Kommission (EC) hat Sirolimus zur Behandlung von Patienten mit sporadischer Lymphangioleiomyomatose (LAM) zugelassen hat. Sirolimus ist nun auch für die Behandlung dieser seltenen progredienten Lungenerkrankung indiziert. Sirolimus (Rapamune®) ist damit die erste zugelassene medikamentöse Therapie für Patienten mit sporadischer LAM, um deren Lungenfunktion zu stabilisieren.
„Die Zulassung von Sirolimus ist ein enorm wichtiger Schritt für Patientinnen, die an dieser seltenen Lungenerkrankung leiden. Unser Ziel ist es, dass Menschen mit einer Seltenen Erkrankung die gleiche Chance auf eine effektive und sichere Versorgung erfahren wie Menschen mit häufigen Erkrankungen“ so Nicole Schlautmann, Leiterin der Geschäftseinheit Rare Disease bei Pfizer in Deutschland.
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Medizin

ESC 2018: Entwicklungen in der Herz-Medizin betreffen Millionen Menschen

Von 25. bis 29. August 2018 werden in München auf dem Europäischen Kardiologiekongress 31.000 Teilnehmer aus 150 Ländern erwartet, was den Kongress der European Society of Cardiology (ESC) zu einem der weltweit größten Medizinkongresse macht. Kongress-Themen sind sämtliche Gesichtspunkte der modernen Herz-Medizin: Von der Verbreitung von Herz-Kreislauf-Krankheiten über Risikofaktoren und Prävention, bis hin zu den medikamentösen und nicht-medikamentösen Therapien, inklusive aller bahnbrechenden Innovationen in diesen Bereichen. Der Kongress bietet auch eine eindrucksvolle Leistungsschau der deutschen Herz-Medizin und kardiologischen Versorgung.
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Schwerpunkte

COPD: Update 2018

Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist durch eine meist progredient verlaufende Atemwegsobstruktion charakterisiert. Prognosebestimmend und Basis für die Pharmakotherapie ist das Ausmaß der Symptome und die Exazerbationshäufigkeit. Die pharmakologische Basistherapie besteht aus der inhalativen Gabe von einem oder 2 Bronchodilatatoren, die durch ein inhalatives Kortikosteroid zur Reduktion einer erhöhten jährlichen Exazerbationsrate ergänzt wird. Die inhalative Triple-Therapie (duale Bronchodilatation zusätzlich zu einem inhalativen Kortikosteroid) eignet sich für Patienten mit ≥ 2 Exazerbationen/Jahr. In der höchsten Risikogruppe sind alle Medikamentenkombinationen möglich, wenngleich von einer dauerhaften systemischen Kortikosteroidtherapie abgeraten wird. Nicht-pharmakologische Therapiemaßnahmen wie Tabakrauchentwöhnung, Influenza-/Pneumokokken-Impfungen, Rehabilitationsmaßnahmen inkl. Lungensport und Verfahren zur Lungenemphysemreduktion flankieren die Pharmakotherapie.
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Medizin

Hepatische Enzephalopathie: Rifaximin-α in neuer Packungsgröße verfügbar

Als schwerwiegende Komplikation der Leberzirrhose ist die Hepatische Enzephalopathie (HE) mit einer hohen Mortalitätsrate (1) verknüpft und verlangt eine langfristige und konsequente Rezidivprophylaxe (2). Als moderner Behandlungsstandard gilt dabei Rifaximin-α (XIFAXAN® 550 mg). Um den Übergang von der Klinik in die hausärztliche Versorgung möglichst reibungslos zu gestalten, stellt die Norgine GmbH das darmselektive Antibiotikum nun auch in der vorteilhaften N3 Packungsgröße zur Verfügung.
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Medizin

„Hans-guck-in-die-Luft“-Syndrom: Wichtiger Genfehler für häufigste Form der vererbbaren Epilepsie

Epilepsie hat viele Formen: Die idiopathische generalisierte Epilepsie ist die Häufigste von ihnen. Ihre Symptome umfassen das „Hans-guck-in-die-Luft“-Syndrom – der kurze Verlust des Bewusstseins (sog. Absencen) – bis hin zu großen Anfällen mit Verkrampfungen des ganzen Körpers (Grand mal). Sie tritt in Familien gehäuft auf. Welche Erbfaktoren beim Entstehen der Erkrankung beteiligt sind, ist bislang noch nicht vollständig geklärt – klar ist, dass mehrere Gene eine Rolle spielen. Ein Team um Prof. Dr. Holger Lerche vom Hertie-Institut für klinische Hirnforschung und dem Universitätsklinikum Tübingen klärt nun auf, dass eine Gruppe von Genen bei der Erkrankung verändert ist. Durch ihre Mutationen sind Botenstoffrezeptoren beschädigt, die die Nervenzellaktivität im Gehirn hemmen. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift The Lancet Neurology erschienen. Für die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Gesellschaft für Epileptologie (DGfE) ist die Arbeit ein „wichtiger Befund, der uns helfen wird, Betroffene gezielter zu behandeln.“
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Medizin

Rheumatoide Arthritis: Neue „Zielscheibe“ für nebenwirkungsarme Kortisontherapie

Rheumatoide Arthritis ist eine Volkskrankheit, oft werden die schmerzenden Gelenke mit kortisonhaltigen Medikamenten behandelt. Dabei reichen die Nebenwirkungen von Knochenschwund bis Diabetes. Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Jan Tuckermann, Universität Ulm, hat nun molekulare Mechanismen der Kortisonbehandlung aufgedeckt. Ihre in der Fachzeitschrift "Annals of the Rheumatic Diseases" veröffentlichten Ergebnisse sollen zu einer gezielteren und somit nebenwirkungsarmen Therapie rheumatischer Erkrankungen beitragen.
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Medizin

Orales Vancomycin bei Clostridium-difficile-Infektionen

Die im April 2018 publizierte aktualisierte amerikanische Leitlinie zur Behandlung von Clostridium-difficile-Infektionen (CDI) sieht jetzt bei erwachsenen Patienten auch bei leichten und moderaten Erkrankungsformen den First-Line-Einsatz von oralem Vancomycin vor. Die Empfehlung basiert auf verschiedenen klinischen Studien, welche die Überlegenheit der Therapie mit Vancomycin im Vergleich zur Therapie mit Metronidazol zeigen (1).
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