Ärztetag fordert Bundesfonds für klimagerechtes Gesundheitswesen
Mit der Forderung nach einem Bundesfonds „Klimagerechtes Gesundheitswesen“ ist am Freitag der 127. Deutsche Ärztetag in Essen zu Ende gegangen. „Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren, Arztpraxen und alle weiteren Leistungserbringer müssten in die Lage versetzt werden, ihre baulich-technische Ausstattung klimafreundlich anzupassen. Dies setze erhebliche Investitionen voraus, die in den bisherigen Finanzierungsmechanismen nicht abgebildet sind“, heißt es in einer Mitteilung des Ärztetages. Deshalb sei ein sektorenübergreifender Fonds erforderlich.
Klimafreundliche Versorgung ermöglichen
Um Klimaschutz und Klimaanpassungen durch entschiedene Maßnahmen voranzutreiben, müssten die Voraussetzungen dafür auf allen Ebenen des Gesundheitswesens geschaffen werden. „Angesichts der drängenden Gefahren genügten gute Absichten oder abstrakte Planungen nicht“, teilte der Ärztetag mit. Um eine klimafreundliche Versorgung im System der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu ermöglichen, müssen die sozialgesetzlichen Regelungen laut Ärztetag angepasst werden. Das Wirtschaftlichkeitsgebot dürfe Untersuchungen, Behandlungen und Verordnungen, die zum Klimaschutz beitragen, nicht behindern.Lesen Sie mehr zu diesem Thema:
Deutscher Ärztetag: Reinhardt ruft zu umfassenderem Gesundheitsschutz auf
Erschienen am 17.05.2023 • Reinhardt hat angesichts der alternden Gesellschaft und des Klimawandels zu einem umfassenden Gesundheitsschutz aufgerufen. Mehr dazu hier!
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Müllvermeidung auch im Gesundheitswesen vorantreiben
Der Ärztetag rief die Verantwortlichen im Gesundheitswesen auf, die Anstrengungen bei der Vermeidung von Müll zu verstärken. So seien gesetzliche Vorgaben nötig, um Verpackungsmüll bei Medikamenten durch die Pharmahersteller wo möglich abzuschaffen. Die Themen Klimakrise, Klimaanpassung und Gesundheitsschutz sollen bei der medizinischen und psychologischen Ausbildung berücksichtigt werden. „Bei der Erstellung von gesundheitsbezogenen Leit- und Richtlinien sollten in Zukunft auch die Folgen für das Klima abgeschätzt werden“, heißt es weiter.Ärztepräsident Reinhardt im Amt bestätigt
Die Bundesärztekammer vertritt die Interessen von 550.000 Ärztinnen und Ärzten. Als Ärztepräsident wurde Klaus Reinhardt (62) in Essen für weitere 4 Jahre im Amt bestätigt.Quelle:dpa