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Gesundheitspolitik

Merz schlägt „ökonomischen Anreiz“ vor

Unionskanzlerkandidat Merz hatte in einem Interview mit demRedaktionsnetzwerk Deutschland vorgeschlagen, „den Menschen einen ökonomischen Anreiz“ zu geben, das Gesundheitssystem effizienter zunutzen. Als Beispiel nannte er die neu eingeführte elektronische Patientenakte (ePa). 

Versicherte könnten entscheiden, ob sie „Datenschutzbedenken zurückstellen und die Möglichkeiten der E-Patientenakte vollumfänglich nutzen“, sagte Merz dem RND. „Wenn ja, würden sie zum Beispiel 10% niedrigere Krankenversicherungsbeiträge zahlen“, erläuterte er seinen Vorschlag.

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Melzer sieht die elektronischen Patientenakte als einen „vertrauensbildenden Raum“ zwischen Versicherten, Leistungserbringern und Forschenden. Daher sehe er den Vorschlag kritisch. „Es kann auch eine abschreckende Wirkung haben“, sagte er und plädierte stattdessen für mehr Aufklärung und Kommunikation.

Alle gesetzlich Versicherten, die nicht widersprochen haben, bekommen nach und nach eine ePA von ihrer Krankenkasse eingerichtet. Die Daten sollen auch der Forschung einen Schub geben. Auch Melzer sagte, das Ziel sei, Forschung zu stärken und Krankenkassen die Möglichkeit zugeben, Auswertungen vorzunehmen. So könnten beispielsweise Wechselwirkungen von Medikamenten besser erkannt werden.

Quelle:

dpa