Fettabsaugung beim Lipödem: Risikofaktor Anämie
Großvolumige Fettabsaugungen erhöhen das Risiko für Folgekomplikationen bei anämischen Lipödem-Betroffenen signifikant. Das ist das Ergebnis einer Studie. Anhand der Auswertung von über 100 Lipödem-Fällen konnte eindeutig gezeigt werden, dass die Blutwerte der Betroffenen einen signifikanten Einfluss auf die postoperative Sicherheit nach großvolumigen Fettabsaugungen haben. Das abgesaugte Volumen war dafür hingegen weniger entscheidend.
Lipödem: postoperative Komplikationen nach Fettabsaugung durch Anämie?
Das Lipödem, eine chronische Erkrankung des Unterhautfettgewebes, betrifft fast ausschließlich Frauen und führt zu schmerzhaften Schwellungen und Bewegungseinschränkungen. Die Behandlung mit großvolumigen Fettabsaugungen bietet oft Linderung, birgt jedoch Risiken, insbesondere durch Blutverlust und daraus resultierender postoperativer Anämie. Forschende der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) untersuchten den Zusammenhang zwischen einer bei manchen Patientinnen bereits vor der Operation bestehenden Anämie und postoperativen Komplikationen, um die Sicherheit dieser Eingriffe zu erhöhen.
Korrelation zwischen Hämoglobinwerten und postoperativen Komplikationen
Die retrospektive Analyse umfasste 121 Lipödem-Operationen, bei denen Patientinnen in 2 Gruppen (Fettabsaugung < 5 Liter und > 5 Liter) unterteilt wurden. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine präoperative Anämie ein entscheidender Risikofaktor für postoperative Komplikationen ist. Patientinnen mit niedrigen Hämoglobinwerten vor der Operation hatten ein deutlich höheres Risiko für Komplikationen. Das Volumen der Fettabsaugung hatte hingegen keinen signifikanten Einfluss auf die Komplikationsrate.
Kontrolle des Vitamin D-Spiegels zur Verbesserung der Sicherheit bei der Behandlung des Lipödems
Die Ergebnisse unterstützen den Ansatz, eine präoperative Anämie zu behandeln, bevor großvolumige Liposuktionen durchgeführt werden. Zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz bei der Behandlung des Lipödems trägt auch die Kontrolle des Vitamin D-Spiegels von Betroffenen bei, wie das Forschungsteam um den Studienleiter Dr. Tonatiuh Flores Anfang des Jahres nachweisen konnte. Oft ist dieser gering und wird durch die Fettabsaugung dann noch weiter reduziert.
Quelle:KL Krems
Literatur
(1) Flores T. et al. (2024) Lipedema: Complications in High-Volume Liposuction Are Linked to Preoperative Anemia, J. Clin. Med, DOI: 10.3390/jcm13247779.